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Verzaubert in Florenz

Verzaubert in Florenz

Titel: Verzaubert in Florenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine George
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den Schwimmunterricht von meinem Schlafzimmerfenster aus beobachtet.”
    Die Tuchfühlung mit Luca Valoris aufregendem und fast nacktem Körper machte Georgia nervös, und sie vergaß ihren Vorsatz, ein klärendes Gespräch mit dem Mann zu führen. Nur schnell weg hier, dachte sie. “Glücklicherweise ist Alessa nicht wasserscheu. Bitte entschuldigen Sie mich jetzt. Ich muss duschen und meine Haare trocknen.”
    Statt zu antworten, schwang er sich mit einem eleganten Klimmzug aus dem Wasser und hielt ihr helfend die Hand hin, die sie notgedrungen nahm und sich von ihm aus dem Becken ziehen ließ. Sie war froh, einen schlichten schwarzen Badeanzug anzuhaben, der eher praktisch als verführerisch war, und schlüpfte schnell in den Bademantel.
    “Pina sagt, dass Elsa für dich extra englischen Tee gekocht hat”, berichtete Alessa, während das Kindermädchen sie mit dem Handtuch trocken rieb. “Und Kekse hat sie auch gebacken.”
    “Wunderbar!” Georgia lächelte das kleine Mädchen warm an. “Dann werde ich mich jetzt mit dem Duschen beeilen und dich dann treffen, Alessa. Und wo?”
    “Hier draußen, wenn es Ihnen recht ist.” Luca Valori deutete auf einen Tisch mit Stühlen unter einem großen Sonnenschirm.
    “Das soll Alessa entscheiden”, sagte Georgia.
    “Hier draußen, hier draußen”, sang das Kind fröhlich und blickte den Onkel bittend an. “Du musst auch kommen, Luca.”
    Er legte theatralisch die Hand aufs Herz und verneigte sich. “Ganz wie die Prinzessin befiehlt.”
    Alessa lachte entzückt und griff nach Georgias Hand. “Machen wir schnell. Komm, Pina!”
    Georgia folgte Alessa und Pina nach oben und versprach, sobald ihr Haar trocken war, in den Park zu kommen. Nachdem sie geduscht und ihre Haare gewaschen hatte, setzte sie sich mit dem Föhn ans Fenster und betrachtete sinnend die hügelige toskanische Landschaft. Irgendwann würde sie den Stier bei den Hörnern packen und Luca Valori fragen müssen, womit sie ihn verärgert und weshalb ihre Erklärung über Tom die Dinge noch verschlimmert habe. Sie wollte nicht, dass er sich eventuell bei seinem Schwager über sie beschwerte und sie möglicherweise vorzeitig ihren Job beenden musste. Das konnte ihrem guten Ruf an der Schule in Venedig zu sehr schaden.
    Bei dem Gedanken verdrehte sie genervt die Augen und stand auf, um ein gelbes T-Shirt und eine weiße Baumwollhose anzuziehen. Sie schlüpfte in braune Sandaletten und ließ ihr Haar offen auf die Schultern fallen, damit die letzten feuchten Strähnen von der Nachmittagssonne getrocknet wurden. Sie verteilte etwas Feuchtigkeitscreme auf ihrem Gesicht und zog die Lippen mit einem roséfarbenen Stift nach. Plötzlich klopfte es energisch an der Tür, und sie öffnete. Draußen stand Alessa in einem bunten Sommerkleid, das dunkle Haar zu zwei Zöpfen geflochten und im Arm die neue Puppe, die nun Jeans und ein T-Shirt trug.
    “Bist du fertig, Georgia?”
    “Bin ich, Miss Sardi. Wo ist Pina?”
    “Schon unten, um Elsa zu sagen, dass wir kommen.” Alessa legte ihre kleine Hand vertrauensvoll in Georgias und plapperte ohne jede Scheu, während sie gemeinsam die Treppe hinunterstiegen. “Werden wir jetzt jeden Tag zusammen schwimmen?”, erkundigte sie sich begierig.
    “Sicher – allerdings immer erst nach der Englischstunde.”
    “Oh.” Alessa machte einen Schmollmund.
    “Der Unterricht wird dir gefallen, das verspreche ich dir”, sagte Georgia.
    Der Tisch im Park war bereits mit einem silbernen Teeservice gedeckt sowie einer Kaffeekanne und Tellern mit Keksen, unter anderem dem für Italien typischen Mandelgebäck. Pina stand abwartend am Tischende, und Luca Valori, nun wieder angezogen, wie Georgia erleichtert feststellte, rückte den beiden ankommenden Damen die Stühle zurecht.
    “Hat Ihnen das Schwimmen Spaß gemacht, Miss Fleming?”, fragte Luca, während Pina ihm Kaffee einschenkte.
    “Sehr sogar. Für mich ist es ein großer Luxus, in einem Haus mit eigenem Swimmingpool zu wohnen”, antwortete Georgia.
    “Wo wir früher wohnten, hatten wir auch keinen”, mischte sich Alessa ins Gespräch und sog geräuschvoll an dem Strohhalm, mit dem sie ihre Milch trank.
    “Die Restaurierung des Hauses wurde erst kürzlich fertiggestellt”, erklärte Luca, und seine Gesichtszüge verfinsterten sich.
    Maddalena Sardi hat also die Früchte ihrer Arbeit nicht mehr lange genießen können, dachte Georgia.
    “Ich hatte mich schon gewundert, warum Alessa nicht schwimmen kann”, sagte

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