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Verzaubert in Florenz

Verzaubert in Florenz

Titel: Verzaubert in Florenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine George
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zu haben, als Luca sie am Arm packte und zum Stehenbleiben zwang. Das leise Plätschern des nahe vorbeifließenden Baches vermittelte eine Illusion von Kühle, doch Lucas Finger brannten heiß auf ihrer Haut. Georgia bewegte sich nicht, sondern atmete den würzigen Duft von Gras und Blumen ein und wusste, dass sie sich für immer an diesen Augenblick erinnern würde.
    “Sag mir, dass du diesen James nicht liebst”, befahl Luca, und Georgia seufzte, wissend, dass sie ihn nicht belügen konnte.
    “Wahrscheinlich nicht”, gestand sie widerwillig. “Zumindest nicht auf die Art, wie du es meinst.”
    “Es gibt nur eine Art”, flüsterte er. “Diese hier.” Er zog sie in seine Arme und küsste sie, und Georgia schmiegte sich an ihn, als er ihr eine Hand auf den Rücken legte und mit der andern ihr Gesicht umfasste. Sein zärtlicher, verführerischer Kuss weckte in ihr ein so drängendes Verlangen, dass sie ihm die Arme um den Hals legte und ihr Körper weich und nachgiebig wurde. Was sanft begonnen hatte, schlug schnell in heftige Leidenschaft um, und bald waren sie beide außer Atem. Luca presste Georgia noch enger an sich und barg aufstöhnend das Gesicht in ihrem Haar.
    “Ich begehre dich so sehr, Georgia”, sagte er so leise, dass sie seine Worte mehr erriet als hörte.
    “Ich weiß.”
    “Und du sehnst dich nicht nach mir?”
    Sie zögerte mit der Antwort so lange, bis er den Kopf hob und ihr einen Finger unters Kinn legte, um ihr ins Gesicht zu sehen. “Willst du mir mit deinem Schweigen sagen, dass du nichts für mich empfindest, obwohl ich weiß, dass es nicht so ist? Ich weiß, wann eine Frau unter meiner Berührung erbebt und sich ihre Lippen wie eine Blume unter meinen öffnen.”
    “Ich weiß, dass du es weißt, und genau das ist mein Problem.”
    “Dein Problem?” Er hielt sie von sich ab und studierte ihr Gesicht. “Ich kann dich im Dunklen nicht richtig sehen”, sagte er und verstärkte den Griff um ihre Arme. “Was meinst du?”
    “Dass du zu viel über Frauen weißt, was bei deinem Aussehen und deinem Ruf nicht verwunderlich ist.”
    “Meinem Ruf?”, wiederholte er erbost.
    “Als Rennfahrer”, sagte Georgia hastig. “Wahrscheinlich haben dir damals die Frauen zu Füßen gelegen, wegen deiner Berühmtheit, deiner Ausstrahlung, deines Sex-Appeals und wie immer man es nennt.”
    “Was immer es ist, dich lässt es jedenfalls kalt”, erwiderte er mit finsterer Miene und ließ sie los.
    “Nein.” Sie seufzte. “Sosehr ich es mir auch wünschte. Aber in zwei Wochen fliege ich nach England zurück, und bald darauf werde ich wieder in Venedig unterrichten.” Unvermittelt wechselte sie ins Englische, um sich unmissverständlich klar auszudrücken. “Auch wenn es keinen James gäbe, könntest du nicht mein Liebhaber werden. Du bist hier in Italien zu bekannt, und ich würde meinen Job an der Schule verlieren, wenn ich deine neueste Gespielin würde.”
    “Gespielin?”, wiederholte er voller Abscheu.
    “Oder wie immer du deine Damen nennst”, sagte sie mit unverblümter Direktheit. “Ich müsste eine Nonne sein, wenn ich an einem warmen Sommerabend unter eurem sternenübersäten Himmel nicht auf dich reagierte. Aber wir beide, du und ich, entstammen verschiedenen Welten, und ich möchte mich nicht mit dir einlassen, Luca. Du hast zugestimmt, dass wir Freunde seien. Willst du dein Wort brechen?”
    Luca atmete tief durch und schüttelte den Kopf. “Nein”, sagte er müde. “Du hast gewonnen, Georgia. Wenn es Freundschaft ist, was du willst, dann werde ich dich nicht mehr anfassen.” Er fuhr sich durchs zerzauste Haar. “Schon deshalb nicht, weil es mich wahnsinnig macht, dich zu berühren und dann immer wieder zurückgewiesen zu werden. Noch nie habe ich eine Frau so sehr begehrt wie dich.”
    “Das tust du nur, weil du mich nicht haben kannst, Luca”, sagte sie sanft, drehte sich um und ging allein zum Haus zurück, gequält von dem Gedanken, einen nicht wiedergutzumachenden Fehler begangen zu haben.

10. KAPITEL
    V on nun an sah Georgia Luca sehr wenig, da er wegen Marcos Abwesenheit mehr Zeit als sonst in der Firma verbrachte. Es gab weder gemeinsame Dinners noch Mondscheinspaziergänge im Park. Sie wechselten nur ein paar belanglose Worte, wenn er spätabends heimkam. Georgia redete sich ein, darüber froh zu sein, weil es die Dinge während der letzten Tage ihres Aufenthalts wesentlich vereinfachte.
    Nach einer knappen Woche wurde Marco entlassen. Luca fuhr ihn nach

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