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Verzaubert von diesem Tanz

Verzaubert von diesem Tanz

Titel: Verzaubert von diesem Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mcallister
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Edie.
    Stattdessen stieg sie mit dem Mann, der eben noch seine Hände unter ihrem Kleid gehabt hatte, eine steile, enge Wendeltreppe empor. Sie fühlte noch immer seine Berührung auf ihren nackten Schenkeln. Das Blut kochte in ihren Adern – und das nach zwei Jahren Abstinenz, in denen sie vollkommen desinteressiert an Körperkontakt jeglicher Art gewesen war! Ihre Hormone spielten verrückt, als befände sie sich in der Pubertät. Ich sollte wirklich lieber im Bett liegen, sagte sie sich. Am besten mit einem Buch, das so langweilig ist, dass ich auf der Stelle einschlafe!
    Und was tat sie? Sie ging hinter Nick her und betrachtete im Schein der Taschenlampe seine Beine.
    Sie zwang sich, den Blick abzuwenden – und stolperte.
    Erschrocken schrie sie auf. Nick wirbelte herum und hielt sie fest.
    Er zog sie an sich, und Edie hätte schwören können, er würde das wilde Pochen ihres Herzens hören. Oder war es womöglich sein Herz, das so heftig schlug?
    „Haben Sie sich wehgetan?“, erkundigte er sich mit gepresster Stimme. „Ich hätte Sie nie hierherbringen dürfen. Das war wirklich fahrlässig.“
    Das stimmte vielleicht, aber sicher nicht wegen der steilen Stufen.
    „Alles in Ordnung“, versicherte ihm Edie schnell. „Wirklich!“ Wenn ich mich jetzt auf die Zehenspitzen stelle, könnte ich ihn küssen.
    „Ganz bestimmt?“
    Edie nickte und stieß dabei an sein Kinn. „Entschuldigung! Es ist wirklich alles okay. Wir können weitergehen.“
    Nick zögerte, gab dann schließlich nach. „Na gut, aber ab jetzt gehen Sie voran.“ Er presste sich an die Wand, um Edie vorbeizulassen, hielt jedoch weiterhin ihre Hand, um sie notfalls auffangen zu können.
    Während sie die Stufen hinaufstiegen, spürte Edie Nicks warmen Atem im Nacken. Sicher umschloss seine starke, warme Hand ihre Finger. Sie fühlte deutlich die Schwielen, über die sie sich während des Tanzens gewundert hatte. Jetzt wusste sie, woher sie stammten.
    Sie fragte sich, wie sich die Berührung seiner Hände wohl auf ihrem Körper anfühlen mochte.
    Sie stolperte erneut. Nick verstärkte instinktiv seinen Griff. „Vorsichtig!“
    „Bin ich ja!“, erwiderte Edie und tastete sich einen Schritt vorwärts. „Ich versuche es zumindest.“
    Kann ich das wirklich guten Gewissens behaupten? Begehe ich nicht eher die größte Dummheit meines Lebens?
    „Einfach immer nur einen Schritt nach dem anderen“, hatte ihre Großmutter immer gesagt, „so kommt man sicher an.“
    Vermutlich stimmt das auch, überlegte Edie, aber ich wäre froh, wenn ich wüsste, wohin es eigentlich geht.
    „Wir haben es geschafft!“ Sie standen vor einer eisenbeschlagenen Holztür. Nick stieß sie auf, schob sich an Edie vorbei und zog sie auf die schmale Plattform des Turms.
    Edies Augen weiteten sich vor Überraschung. Fasziniert schaute sie auf das funkelnde Lichtermeer, das sich ihr darbot.
    Den ganzen Abend hatte sie schon gedacht, ein Märchen sei wahr geworden, aber jetzt … mit den zauberhaften Gärten Mont Chamions zu ihren Füßen fühlte sie sich endgültig in eine Zauberwelt versetzt.
    „So hat es natürlich im dreizehnten Jahrhundert hier nicht ausgesehen“, meinte Nick trocken.
    „Es ist wunderschön!“ Edie legte die Hände auf die steinerne Brüstung und blickte hinab. „Unglaublich!“, rief sie aus. „In Santa Barbara haben wir auch schöne Gärten, aber verglichen mit diesen hier …!“
    „Diese Gärten gibt es nur einmal auf der ganzen Welt“, murmelte Nick. Schweigend blickten sie hinab.
    Von Weitem hörte Edie die Stimmen und das Lachen der Hochzeitsgäste. Auch der Klang des Orchesters drang zu ihnen herauf. Aber so bezaubernd das alles auch sein mochte, nichts hielt Edie so in Bann wie der Mann an ihrer Seite.
    Nur wenige Zentimeter von ihr entfernt hatte er die Ellbogen auf die Brüstung gestützt. Aus den Ärmeln der Smokingjacke lugten die blütenweißen Manschetten seines Hemdes hervor. Verstohlen musterte Edie seine markanten Gesichtszüge, die im Mondlicht deutlich hervortraten.
    Sie sah wieder vor sich, wie Rhiannon ihm über die Wange gestrichen hatte. Am liebsten hätte sie es ihr gleichgetan. Sie zwang sich, den Blick abzuwenden.
    Sie wusste nicht, was dieser Mann dachte. Auf der Treppe hätte sie geschworen, er teilte ihre Gefühle … aber jetzt …? Er wirkte so distanziert. Wahrscheinlich nimmt er mich überhaupt nicht wahr! Sie sah ihn an – und begegnete seinem Blick.
    Edie stockte der Atem. Ihr Herz schlug plötzlich

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