Verzaubert von diesem Tanz
sich nicht, die Dinge beim Namen zu nennen.
Aber im Moment schwiegen sie ja glücklicherweise.
Im Moment küssten sie sich. Edies Leidenschaft stand der seinen in nichts nach. Sie erforschte seinen Körper ebenso begierig wie er ihren. Sie legte die Arme um seinen Nacken und schmiegte sich eng an ihn.
Nick ließ die Hände ihren Rücken hochgleiten und vergrub sie in ihrem Haar. Er löste die Spangen, und eine Kaskade ungezähmter Locken floss ihren Rücken hinab. Er versenkte sein Gesicht darin und sog gierig den Duft ein. Es roch nach sonnengereiften Zitrusfrüchten und … und nach Edie Daley eben.
Ein Rausch ergriff ihn. Es war ihm egal, dass Edie nicht der Typ von Frau war, den er sonst mochte. Der Typ Frau, mit dem er seine körperlichen Bedürfnisse befriedigte und den er anschließend vergaß. Auch Edie Daley würde er vergessen.
Aber jetzt wollte – musste – er sie haben.
„Auf der Besichtigungstour habe ich dir etwas nicht gezeigt“, flüsterte Nick ihr ins Ohr.
Sie sah ihn fragend an.
„Mein Schlafzimmer.“
Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Das sollten wir unbedingt nachholen!“ Ihre Stimme klang heiser und atemlos.
„Ihr Wunsch ist mir Befehl, Madame!“ Mit diesen Worten trug er sie auf seinen Armen ins benachbarte Zimmer und bettete sie sanft auf die weichen Daunen seines Bettes. Er ließ sich neben sie fallen und bedeckte ihr Gesicht mit Küssen.
„Mach bitte das Licht an!“
Überrascht hob Nick den Kopf. „Was?“
„Wenn wir schon auf einer Besichtigungstour sind, dann möchte ich auch alles genau sehen.“
Edies Wunsch kam ihm entgegen. Er wollte in ihre Augen blicken können, während sie sich liebten.
„Vielleicht gibt es ja noch keine Lampen? Was ist mit Kerzen?“
„Die gäbe es auch“, erwiderte Nick, schaltete jedoch eine Nachttischlampe an. „Kerzen wären wahrscheinlich romantischer, aber ich glaube, die Lampe hier erfüllt ihren Zweck.“
Nichts war Nick gleichgültiger als das Ambiente des Raumes. Seine ganze Aufmerksamkeit galt der Frau in seinen Armen. Edie Daley! Er würde an jedem Ort der Welt versuchen, sie zu verführen. Sie lag wie hingegossen auf den weichen Daunen. Ihr malvenfarbenes Kleid hob sich gegen ihre perlmutt schimmernde Haut ab. Im sanften Schein des Lichtes wirkte ihre Haut wie flüssiges Gold und ihr Haar wie gesponnene Bronze. Wieder ließ Nick seine Hand durch die schimmernde Pracht gleiten. Er wickelte eine widerspenstige Strähne um seinen Finger und führte sie an seine Lippen.
Er wollte ihr eine unvergessliche Nacht schenken. Nicht, um in Konkurrenz zu ihrem Mann zu treten. Das wäre unmöglich. Genauso, wie es unmöglich war, Amy zu vergessen.
Er stützte sich auf den Ellbogen und riss sich die Krawatte vom Hals, streifte die Smokingjacke ab und warf sie auf den Boden – ohne auch nur eine Sekunde lang die Augen von Edie abzuwenden. Sie beobachtete Nick mit einem Blick, in dem man deutlich ihre Sehnsucht lesen konnte.
Er begann mit bebenden Fingern, sein Hemd aufzuknöpfen. Sie legte ihm die Hand auf die Brust. „Darf ich?“
Soll ich wirklich die Kontrolle aufgeben? Es wirkte zu intim, bedrohlich sogar. Aber so wie Edie ihn anlächelte, wollte er sie nicht enttäuschen … er wollte, dass sie sich ihm hingab … sein wurde.
Zögernd nickte er.
Wahrscheinlich hätte er sein Hemd innerhalb von Sekunden ausgezogen, aber er gab sich ganz ihren Händen hin.
Edie kniete sich neben ihn und begann, gewissenhaft wie ein Schulmädchen, Knopf um Knopf zu öffnen. Nick ballte die Fäuste und drückte sie in die Matratze, um sich zu beherrschen. Wie süß und doch gleichzeitig quälend war die sanfte Berührung, während sie sein Hemd aufnestelte.
Wie gern hätte er sich die Kleider vom Leib gerissenen, Edie in die Arme genommen, sie ausgezogen und endlich … endlich seine Hände über ihre seidige Haut gleiten lassen.
Aber da er nun einmal die Kontrolle aufgeben hatte, galt es, sich in sein Schicksal zu fügen. Jetzt bestimmte sie das Tempo.
Und wenn er vor Lust auch schier verging!
Edie ließ sich Zeit.
Sie wusste nicht, was nach dieser Nacht kommen würde.
Sie wollte auch überhaupt nicht darüber nachdenken. Seit Bens Tod hatte sie versucht, das Gedankenkarussell in ihrem Kopf abzustellen und im Augenblick zu leben. Vergeblich!
Aber heute war es anders.
Jetzt war es anders.
Jetzt würde sie die Nacht mit Nick Savas verbringen … und sich ihm hingeben.
Und ich werde jede einzelne Sekunde genießen, schwor
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