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Verzaubert

Verzaubert

Titel: Verzaubert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Resnick
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denn nicht, wie
armselig
das ist? Wie lächerlich? Wie spießbürgerlich?«
    »Dath ith nicht spiethbürgerrich! Ich werde über Manhattan herrschen! Über New York! Mächtiger thein arth Trump, gröther arth B… B… Bloomberg!«
    »Du? Willst du mich auf den Arm nehmen?«, erwiderte ich. »In einer der am dichtesten bevölkerten Städte auf diesem Planeten bist du nicht einmal in der Lage, eine Jungfrau zu finden!«
    »Ich bin in Thodom und Gomorrha gethrandet!«
    »Was?«
    »Er ist in Sodom und Gomorrha gestrandet«, sagte Samson. »Wir hören das nicht zum ersten Mal.«
    »Dürfte ich erfahren, wofür du eine Jungfrau brauchst?«, fragte ich.
    »Um Avorapek zu beschwören«, antwortete Samson.
    »Wer ist Avorapek?«
    »Irgendein Dämon, von dem Hieronymus glaubt, dass der ihn mächtiger als Trump und Bloomberg machen kann«, informierte mich Clarisse.
    »Du kannst uns doch nicht mal aus diesem Loch herausholen«, sagte ich zu Hieronymus. »Deshalb sind wir schließlich alle hier gefangen, oder? Du wolltest
eine
Jungfrau bekommen, und sitzt stattdessen mit immer mehr Geiseln fest – abgesehen davon, dass du deinen Aporamak trotzdem nicht rufen kannst!«
    »Avorapek!«, blaffte Hieronymus. »Er kommt eben nur zu jemandem, der rein ist.«
    »Oh, diese alte Sex-ist-schmutzig-Geschichte. Bitte! Werd endlich erwachsen«, fauchte ich ihn an. »Nachdem du ein halbes Dutzend Menschen und einen Tiger hier heruntergeschafft hast, weißt du nicht, wie du sie loswerden sollst! Du bist ja eine schöne Konkurrenz für Trump und Bloomberg!«
    »Avolapek wird thie rothwerden!«
    »Ach, tatsächlich?« Ich grinste höhnisch. »Und wie?«
    »Er wird thie frethen.«
    Ich zuckte zusammen. »Was?«
    »Musstest du unbedingt fragen?«, flüsterte Clarisse.
    »Ertht wird er theine jungfräuriche Berohnung einfordern …«
    »Das ist ja ekelhaft«, sagte Golly.
    »Anthriethend wird er hungrig thein und ethen worren – und thwar Menthen.«
    »Er frisst Menschen?«, stieß ich hervor.
    »Viele Menthen«, sagte Hieronymus. »Er hat grothen Appetit.«
    »Wie viele?« Wir waren zu siebt …
    »Jeden Tag ein paar hundert.«
    »Wow! Nur, damit ich das richtig verstehe«, sagte ich. »Du willst über New York herrschen, und deshalb beschwörst du einen Dämon, der als Dank eine Jungfrau vergewaltigt und jeden Tag Hunderte von Leuten vertilgt?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ohne Fleith kein Preith.«
    »Bist du irre?«, schrie Dolly.
    »Nein, er ist das personifizierte Böse«, erklärte ich.
    »Ich verthuche in einer wettbewerbthorientierten Thadt voranthukommen«, korrigierte Hieronymus.
    »Das wird nicht funktionieren, du widerlicher Dreckskerl. Max ist dir auf den Fersen!«, entgegnete ich.
    »Diether mickrige, arte Mann?« Hieronymus grinste höhnisch. »Er ith ein Dummkopf. Ich habe keine Angth vor ihm.«
    Am liebsten hätte ich diesem knochigen Parasiten eine gelangt – und zwar nicht nur eine –, aber stattdessen überlegte ich, wie ich ihn ablenken konnte. »Vergiss es, Phil. Zu viele Leute sind bereits verschwunden. Außerdem hast du noch keine Jungfrau, und sieh den Tatsachen ins Auge: Du wirst auch keine finden. Das hier ist New York, du Anfänger!«
    »Ich werde mir noch ein Vehiker bethorgen – und noch einth und noch einth! Ich werde eine Jungfrau finden!« Er warf Dixie einen angewiderten Blick zu. »Aber nicht heute Nacht!«
    Er lockerte den Griff, mit dem er sie noch immer am Arm gepackt hielt, und stieß sie durch den Torbogen. Sie schrie, taumelte gegen Samson, Dolly und mich und wir landeten alle vier auf dem Boden. Ich sprang auf, so schnell ich konnte, und versuchte Hieronymus zu erwischen. Aber ich prallte erneut an der unsichtbaren Barriere ab. Samson hatte recht, vermutlich kam ich nur hindurch, wenn Hieronymus das wollte. Und dem konnte ich am Gesicht ablesen, dass er genau wusste, weshalb ich ihm in seinem Privatgemach einen Besuch abstattete. Plötzlich versteifte sich sein ganzer Körper und er sog scharf die Luft ein. »Noch ein …«
    Der Boden zitterte. »Was ist das?«, rief ich. »Ist das die U-Bahn?«
    »Nein«, sagte Samson verzweifelt. »Das passiert, wenn –«
    Jetzt begannen auch die Wände zu schwanken.
    »Eth kommt noch jemand!« Hieronymus schloss die Augen, breitete die Arme aus und gab kehlige Laute von sich.
    Der Boden und die Wände wackelten wie bei einem Erdbeben. Die Luft glühte nun förmlich, und mir wurde übel. Dann fegte ein schauriger Hauch durch den Raum und durch mich

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