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Verzaubert

Verzaubert

Titel: Verzaubert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Resnick
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kommen. Mir fiel auf, dass sich an meinen Händen sämtliche Farben der Marker fanden, mit denen ich in riesigen Buchstaben Notizen gemacht hatte, die im falschen Zusammenhang betrachtet äußerst verdächtig wirkten. Ich überlegte gerade, ob ich das Whiteboard unauffällig abwischen konnte, da trafen sich Lopez’ und meine Blicke. Er schaute kurz auf die Tafel, dann auf meine Hände.
    »Hallo, Esther«, sagte er. »Ich nehme an, dass es auch dafür eine plausible Erklärung gibt?«
     
    »Was machen Sie da?«, rief ich und versuchte Lopez aufzuhalten. »Sie können ihn nicht mit aufs Präsidium nehmen.«
    Mit einer Geduld, die leicht überstrapaziert wirkte, antwortete Lopez: »Ich muss ihn befragen.«
    »Wir haben unsere Rechte«, entgegnete ich. »Sie dürfen ihn nicht zwingen!«
    »Esther, beruhigen Sie sich«, bat Max. »Ich bin sicher, dass alles in Ordnung ist.«
    »Nein, Max, er darf Sie nicht zwingen!«, wiederholte ich.
    »Nicht sofort«, stimmte Lopez zu. »Aber wenn Sie mir ein bisschen Zeit lassen, stehe ich mit einem Haftbefehl vor der Tür.«
    »Ein
Haftbefehl?
«, stieß ich hervor.
    »Wenn er jetzt nicht freiwillig mitkommt, um mir ein paar Fragen zu beantworten, Esther, mache ich es auf die harte Tour«, sagte Lopez in warnendem Ton.
    Dieser Mistkerl! »Und mit Ihnen hätte ich mich fast zum Abendessen verabredet!«
    »Du hättest
was?
«, rief Whoopsy entsetzt.
    Woraufhin Khyber einwandte: »Du musst zugeben, dass er scharf ist.«
    Max sah mich an und sagte: »Sie haben einen jungen Mann kennengelernt, der Ihnen gefällt? Wie schön!«
    »Im Moment gefällt er mir überhaupt nicht«, zischte ich und starrte Lopez wütend an.
    »Du wolltest dich mit
ihm
verabreden?«, fragte Dixie.
    »Ich würd’s machen, Süße«, meldete sich Delilah zu Wort. »Allerdings ist er gerade dabei, Dr. Zadok zu verhaften.« Sie neigte sich näher zu Dixie und fügte hinzu: »Aber sind diese Augen nicht zum
Verlieben?
«
    »Ich glaube nicht, dass er sonderlich nett ist«, antwortete Dixie und schüttelte den Kopf.
    »Benimm dich bitte, Dixie«, ermahnte Duke sie. »Der Mann macht nur seinen Job.«
    »Aber sein Job behindert unseren«, mischte sich nun auch Satsy ein. »Detective, wir brauchen Dr. Zadok, um die Verschwundenen zu finden!«
    »Max hat nichts verbrochen«, sagte ich zu Lopez.
    »Dann muss er sich ja keine Sorgen machen«, erwiderte Lopez. »Können wir gehen, Dr. Zadok?«
    »Selbstverständlich«, antwortete Max, offenbar bemüht, ein braver Bürger zu sein.
    »Nein, Max!« Ich packte ihn am Arm und zerrte ihn von Lopez fort. »Warum können Sie ihn nicht hier befragen?«, verlangte ich zu wissen.
    »Wie sollen wir erfahren, ob es eine weitere atmosphärische Störung gab, wenn er nicht hier ist und es uns sagt?«, rief Satsy dazwischen.
    »Und wie sollen wir Dolly und Sexy Samson von der anderen Seite zurückholen?«, fragte Delilah und wurde schon wieder weinerlich.
    »Oder aus einer anderen Dimension?«, fügte Barclay hinzu.
    Lopez sah mich an. »Ich weiß nicht, was in diesem Irrenhaus los ist, aber genau
das
ist der Grund, warum ich ihn nicht hier befrage.«
    Ich rieb mir über die Stirn, hörte aber sofort damit auf, als ich mich an die Druckerschwärze an meinen Fingern erinnerte. Zugegeben, Lopez’ Einwand war nicht unberechtigt. Außerdem schien keine realistische Möglichkeit zu bestehen, ihn von seinem Vorhaben abzubringen. »Na gut«, sagte ich deshalb. »Aber ich komme mit.«
    »Eigentlich, würde ich es bevorzugen, dass Mr. Preston-Cole uns begleitet«, antwortete Lopez. »An ihn habe ich nämlich auch einige Fragen.«
    Dixie ergriff Barclays Hand. »Er kann nicht mit Ihnen gehen! Wir müssen proben!«
    »Proben?«, wiederholte Duke mit hochgezogenen Augenbrauen.
    »Barclay wird seine große Chance morgen im Magic Cabaret nicht ungenutzt verstreichen lassen«, verkündete Dixie.
    »Das ist nicht morgen, sondern Samstag«, korrigierte ich.
    »Morgen
ist
Samstag, Esther«, sagte Lopez trocken.
    »Oh!« Ich hatte kein Zeitgefühl mehr. »Wie schnell die Tage verfliegen, wenn man gegen das Böse kämpft.«
    »Allerdings«, bemerkte Max.
    »Wie bitte?«, fragte Lopez.
    »Schon gut«, antwortete ich.
    »Wir haben gestern Abend darüber gesprochen«, erzählte Dixie. »Ich werde mit Barclay auftreten.«
    »Was?«, rief Satsy.
    »Honey, nein!«, protestierte Delilah.
    »Das dürfen Sie nicht«, ereiferte sich Max. »Das ist zu riskant!«
    »Und ob es das ist!«, rief Duke.
    »Dr. Zadok,

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