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Verzaubert

Verzaubert

Titel: Verzaubert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Resnick
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bekommen wir jetzt Gelegenheit«, bemerkte er.
    Nur einen Augenblick später tauchte Magnus auf dem Treppenabsatz auf, zerzaust, zähnefletschend und mit drohendem Blick. Er hielt eine mittelalterlich aussehende Keule in der Hand (
eine Keule?
) und gab kehlige Laute von sich. Als er uns erblickte, hielt er inne – und sobald Magnus mich erkannte, fielen ihm fast die Augen aus dem Kopf. Dann ließ er die Keule auf den Boden fallen. »Ich hätte es mir denken können.«
     
    »Sie dachten, ich hätte
was
getan?«, fragte Magnus.
    Er und wir vier saßen unten im Büro, als Max zu erklären versuchte, weshalb wir in das Geschäft eingebrochen waren und Magnus’ illegale Gäste aufgescheucht hatten. Lysander hockte mürrisch in einer Ecke und hielt sich seinen schmerzenden Kopf, während Max und Magnus noch einmal die wesentlichen Fakten unseres Problems durchgingen.
    Dann wandte sich Magic Magnus mir zu und sagte: »Zu welcher Gruppe von Extremisten gehören Sie eigentlich? Mir war zwar klar, dass Sie ein bisschen durchgeknallt sind, aber –«
    »Es ist die Wahrheit«, entgegnete ich müde.
    »Sagen Sie mal, dieser Cop, der so scharf auf Sie ist – weiß
der
eigentlich, wie verrückt Sie sind?«, fragte Magnus bissig.
    »Ich hatte ebenfalls den Eindruck, dass Detective Lopez Esther mag«, plapperte Max munter. »Aber offenbar kollidiert diese Zuneigung mit seinen Pflichten, und er scheint mir ein ernsthafter junger Mann zu sein, der seine Arbeit liebt.«
    »Ich möchte ja nicht vorschnell urteilen«, sagte Magnus, »aber ich muss das fragen: Seid ihr eigentlich alle geisteskrank?«
    »Sie sind der Einzige, auf den wir bisher gestoßen sind, der Zugang zu sämtlichen Requisitenkisten hatte«, rechtfertigte ich mich gereizt.
    »Zu sämtlichen?« Er runzelte die Stirn. »Sind Sie sicher?«
    Ich sah Max an, der wiederum sah Barclay an – woraufhin Barclay verschämt an die Decke starrte.
    »Das ist eine ernstgemeinte Frage, verdammt!«, rief Magnus. »Wenn es stimmt, dass Sie eine Spur entdeckt haben, die zu meinem Geschäft führt, will ich es wissen! Denn dieser Cop – Lopez? – wird sie dann auch finden. Der Bursche ist nicht auf den Kopf gefallen, und ich möchte nicht für etwas verknackt werden, das ich gar nicht verbrochen habe.« Er blickte kurz nach oben und fügte dann hinzu: »Und auch nicht für irgendetwas anderes. Haben wir uns verstanden?«
    »Sie meinen … Sie möchten mit uns kooperieren?«
    »›Möchten‹ ist übertrieben«, antwortete er. »Aber ich bin dazu bereit, solange es meinen eigenen Interessen dient. Also, um wie viele Requisitenkisten handelt es sich genau? Vier, sagten Sie?«
    »Fünf mit der von heute Nacht«, antwortete Max. »Aber noch konnten wir nicht in Erfahrung bringen, wer das letzte Opfer ist.«
    »Also gut, wir alle wissen, dass Joe und Barclay ihre Kisten von mir bekommen haben«, sagte Magnus. »Wer sind die anderen beiden Zauberer?«
    Doch von Duke Dempsey oder Darling Delilah hatte er nie zuvor gehört. Er kannte weder Dukes mit Strass besetztes Holzpferd noch Delilahs kleinen Philistertempel.
    »Sie bluffen – in der Hoffnung, uns dadurch loszuwerden«, sagte ich und bemühte mich, wie ein Cop zu klingen.
    »Esther, ich bin gerade ganz versessen darauf, Sie loszuwerden. Aber wieso sollte ich lügen? Sie würden schnurstracks zu Ihren Freunden laufen und sie fragen, ob sie mich kennen.«
    »Richtig.«
    »Und die werden Ihnen sagen, dass sie mich
nicht
kennen. Ich bin nicht der, nach dem ihr sucht, Leute.« Als er unsere entmutigte Haltung sah, seufzte er. »Hört zu, wenn ihr mir mehr Einzelheiten nennt, kann ich vielleicht herausfinden, wie es gemacht wurde.«
    Max schüttelte den Kopf. »Diese Untaten wurden nicht auf die Ihnen vertraute Weise verübt, junger Mann.«
    »Sieht so aus, als hätten wir einen Abend verschwendet«, sagte ich mürrisch.
    »Bei mir kommt noch ein Vormittag dazu – um dieses Chaos hier aufzuräumen«, grummelte Magnus.
    »Geschieht Ihnen recht«, sagte ich. »Diese albernen Abschreckungsmittel.«
    Er grinste. »Dabei hatten Sie nur Gelegenheit, einige wenige kennenzulernen.«
    Mein Handy klingelte. Ich schaute auf die Uhr – kurz nach zwei am Morgen –, und mir war sofort klar, wer anrief.
    »Esther, hier ist Satsy. Ich bin gerade auf die Straße rausgegangen, um meine Mailbox abzuhören. Du hast vor ein paar Stunden versucht, mich zu erreichen?«
    »Ja.« Ich seufzte. »Es war eine ereignisreiche Nacht. Wir kommen im Club

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