Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verzaubert

Verzaubert

Titel: Verzaubert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Resnick
Vom Netzwerk:
War
das
der gemeinsame Nenner?
    Aber Duke war ein Amateur, der jegliche Ambitionen abgestritten hatte, jemals Profi zu werden. Allerdings hatte Dixie in jener Nacht, als wir uns kennenlernten, erzählt, dass er an seiner Nummer gearbeitet und versucht habe, sie zu verbessern …
    Goudini und sein Comeback, Joe und sein Erfolgsstreben. Barclay und Cowboy Duke, Amateure, die besser werden wollten. Samson und Delilah, die eine brandneue Nummer einstudiert hatten …
    »Besser werden …«, murmelte ich und betrachtete das Whiteboard. Wollte ich das nicht auch? Wollte das nicht jeder Künstler?
    »Esther?«
    Es kam mir so vor, als könne ich vor lauter Bäumen den Wald nicht sehen. Wie hatten fünf ehrgeizige Magier zum Nährboden für das Böse werden können? »Fünf Menschen sind verschwunden«, sagte ich zu mir. »Was ist es nur, das wir die ganze Zeit übersehen?«
    »In der Tat, das frage ich mich auch.« Max zupfte frustriert an seinem Bart herum.
    »Fünf Fälle in einer Woche!« Ich knallte das Buch so heftig auf den Tisch, dass die anderen zusammenzuckten. »Wieso finden wir keine Antwort? Wie viele Menschen müssen noch verschwinden, bevor wir begreifen, warum es passiert?«
    »Und auf welche Weise«, fügte Lysander hinzu.
    »Dr. Zadok, denken Sie, wir sollten Translokation oder Teleportation als Möglichkeiten ausschließen?«, fragte Khyber.
    »Weshalb?«, fragte Max geistesabwesend und zupfte weiter an seinem Bart.
    »Na ja, bei diesen Phänomenen tauchte der Verschwundene an einem anderen Ort wieder auf, für gewöhnlich unverzüglich.« Khyber wirkte besorgt. »Und wir hätten mittlerweile von Samson oder den anderen gehört, wenn sie irgendwo wieder erschienen wären, oder?«
    Max schüttelte den Kopf. »Nein, wir können diese Erklärung nicht ausschließen. Es gibt zu viele erdenkliche Gründe, weshalb die Verschwundenen keinen Kontakt mit uns aufzunehmen vermögen. Vielleicht befinden sie sich in einer anderen Raum- oder Zeitdimension …«
    »Oder werden gefangen gehalten?«, vermutete ich.
    »Vier Frauen, ein Mann und ein Tiger?« Khyber runzelte die Stirn. »Warum sollte die jemand gefangen halten?«
    »Ich möchte nicht, dass irgendjemand Delilah davon erzählt …«, mischte sich Satsy ein. Er schob seinen Stuhl ein gutes Stück vom Tisch fort, langte darunter und holte die Bücher hervor, die neben seinen Füßen gestapelt waren. Er legte sie vor sich auf den Tisch. »Aber ich habe ein paar Bücher über rituelle Opferungen gelesen. Sie stammen aus dem Sonderverkauf dieser Woche.« Während Satsy zu dem entsprechenden Teil der Buchhandlung zeigte, sah ich, wie Max und Lysander einen Blick wechselten.
    »Und?«, fragte Khyber.
    »Ein Grund dafür, dass jemand diese Leute – und den Tiger – braucht, ist, um sie … bei Zeremonien zu opfern.«
    Lysander senkte den Blick. Max runzelte die Stirn und blinzelte nicht einmal.
    »O mein Gott!« Mir wurde klar, was der kurze Blickwechsel zwischen den beiden Zauberern bedeutet hatte. »Ihr wisst schon die ganze Zeit, dass das der Grund sein kann!«
    »Bitte, Esther«, sagte Max ängstlich. »Es ist nur eine mögliche Theorie.«
    »Neben vielen anderen«, fügte Lysander hinzu.
    »Wir können keineswegs sicher sein –«, begann Max.
    »Dass sie
geopfert
werden?« Entsetzt sprang ich auf. Khyber sog hörbar die Luft ein.
    »Nein, nicht unbedingt«, versicherte Lysander.
    Satsy verzog das Gesicht. »O nein, ich wollte damit nicht recht haben!«
    »Haben Sie vielleicht auch nicht«, beruhigte Max ihn. »Wir sollten weiterhin optimistisch bleiben.«
    »Und Ruhe bewahren«, fügte Lysander hinzu und beäugte mich vorsichtig.
    »Ruhe bewahren?«, wiederholte ich schrill. »Ruhe? Seid ihr übergeschnappt? Falls es je einen Moment gab, sich aufzuregen, dann jetzt!«
    »Nein!«, widersprach Max. »Wir sollten keine voreiligen Schlüsse ziehen.«
    »
Warum
werden sie geopfert?«, fragte ich.
    Lysander schüttelte den Kopf. »Darüber zu spekulieren, hilft uns nicht weiter. Es gibt zu viele Möglichkeiten.«
    »Zum Beispiel?«, fragte ich.
    Lysander vergaß offenbar, dass ich keine Geheimnisse des Collegiums erfahren sollte, und antwortete: »Opferungen können zum Beispiel dazu dienen, einen Dämon oder Teufel herbeizurufen oder zu besänftigen …«
    »Mein Gott«, entfuhr es Khyber.
    »Auch einen Gott«, fuhr Lysander fort und nickte Khyber zu, als hätte er das vorgeschlagen. »Oder, um etwas mit einem besonders starken Zauber zu belegen, die

Weitere Kostenlose Bücher