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Verzaubert

Verzaubert

Titel: Verzaubert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Resnick
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seine restlichen Auftritte in New York abgesagt und war in die Buchhandlung gekommen, um uns bei der Suche zu helfen.
    Doch Goudini bewegte sich am Rand zur Hysterie, und unser Elan war kurz zuvor an einem neuen Tiefpunkt angelangt – wir brauchten eine Notfall-Kraftspritze, um über den Abend zu kommen. Ich marschierte zu dem koreanischen Delikatessenhändler auf der Bleeker Street und kaufte acht Becher Ben & Jerry’s. Verzweifelte Zeiten erfordern entsprechende Maßnahmen.
    In der Buchhandlung ließ ich den sinnlichen Geschmack von Vanilla Heath Bar Crunch meine aufgewühlte Seele beruhigen, bevor wir weitere Theorien durchgingen und verwarfen.
    »Sollen wir noch einmal diskutieren, ob der Verursacher Aufmerksamkeit erregen oder Panik verbreiten will?«, fragte Satsy mich, während er seine Schale mit Eiscreme füllte. »Immerhin hat es jetzt jemand halbwegs Berühmten getroffen.«
    »Halbwegs?«, empörte sich Goudini.
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, dann hätte er sich jemand wirklich Berühmten ausgesucht.«
    »Ich bin wirklich berühmt«, beharrte Goudini.
    »Sie bewahren Stillschweigen über die Sache, oder?«, fragte ich ihn.
    »Natürlich! Meine Güte, Ellen, sehen Sie denn nicht, welche Konsequenzen es für mich hätte, wenn sich das herumspricht?«
    »Ich heiße Esther«, korrigierte ich ihn.
    »Du hast recht«, sagte Satsy. »Falls es um Aufmerksamkeit oder Panik ginge, würde man jemanden auswählen, den jeder kennt.«
    »Mich
kennt
jeder!«
    »Ich nicht«, sagte Khyber und löffelte Eis in seine Schale. »Aber ich mag Tiger. Ich mag alle Arten von Katzen.«
    »Ich hätte nie gedacht, dass du ein Katzen-Typ bist«, sagte ich.
    »Ich habe zwei.« Khyber holte seine Brieftasche hervor, um mir Fotos zu zeigen. »Es würde mir das Herz brechen, wenn die beiden verschwänden. Allerdings würde ich auch nie etwas derart Grausames machen, wie sie in einen schwebenden, rauchgefüllten Käfig zu sperren und sie damit abstürzen zu lassen.«
    Glücklicherweise tauchten in diesem Moment Darling Delilah und Whoopsy Daisy auf, wodurch Goudinis wütende Entgegnung im Keim erstickt wurde.
    »Die Bibliothek hat ab sechs geschlossen. Unser Bericht kann warten, viel haben wir heute nicht herausgefunden.« Whoopsy stellte eine große Tüte auf den Tisch und begann sie auszupacken. »Wir haben Sandwiches, Pommes und Limonade mitgebracht. Oh, und Salate.«
    Delilah nahm einen der Salate von Whoopsy entgegen und sagte zu mir: »Honey, ich wusste nicht, ob du auch lieber einen Salat möchtest oder ein Sandwich wie die Männer, also habe ich dir beides mitgebracht.«
    »Danke, Delilah. Aber ich nehme heute Eis zum Abendessen.« Ich schaute auf die Uhr. »Sobald alle fertig sind, sollten wir Barclay anrufen, um ihm zu sagen, dass wir zu seiner Show kommen. Außerdem brauchen wir noch die Adresse des Cabarets.«
    »Delilah«, sagte Satsy, »wir haben entschieden, dass du heute Abend mit Esther zu Barclays Show gehst.«
    »Aber –«
    »Kein Aber«, schnitt ich ihr das Wort ab.
    »Ich glaube, wir wurden einander noch nicht vorgestellt«, sagte Goudini, während er Delilah mit einem Ausdruck ansah, der nicht mehr die geringste Spur von Kummer wegen seines Tigers zeigte. Wäre er ein Vogel, hätte er vermutlich sein Gefieder gespreizt und Lockrufe ausgestoßen. Ich machte die beiden kurz miteinander bekannt. Dann bot Max Delilah und Whoopsy Eiscreme an.
    »Nein, vielen Dank, Dr. Zadok«, sagte Delilah. »Ich muss auf meine Linie achten.«
    »Dabei haben Sie eine traumhafte Figur«, sagte Goudini.
    Delilah ignorierte ihn, nahm sich eine Serviette und tupfte vorsichtig ein wenig Eis von Max’ Bart.
    »Oh, vielen Dank!« Max wurde rot.
    »Ist das Chunky Monkey?«, fragte Delilah sehnsüchtig.
    »Es ist nicht gut für eine Frau, zu lange auf Eis zu verzichten«, bemerkte ich. »Ist wichtig für einen gesunden Hormonhaushalt.«
    Delilahs hübsches Gesicht wurde von einem leichten Stirnrunzeln verunziert. »Ehrlich?«
    »Vertrau mir.« Ich schob ihr den Becher Chunky Monkey zu.
    »Na ja, vielleicht ein kleines Löffelchen …«, sagte sie.
    »Sind Sie auch im Showbusiness?«, fragte Goudini. »Zufälligerweise habe ich in meiner Nummer einen Platz für eine Frau wie Sie frei.«
    »Ich dachte, Sie hätten alle Vorstellungen bis auf weiteres abgesagt, Garry?«, fragte ich.
    »Man muss seine Enttäuschung abschütteln können und nach vorn schauen, Ellen.« Er warf mir einen kurzen Blick zu, bevor er zu Delilah sagte: »Vielleicht

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