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Verzaubertes Verlangen

Verzaubertes Verlangen

Titel: Verzaubertes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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es nur um Gabes Glück. Gabes Fähigkeiten haben ihm über die Jahre große innere Qual bereitet. Er zog sich immer mehr in sich zurück und vergrub sich in seinen Büchern. Mein Mann und ich befürchteten, dass er, wenn er keine Frau fand, die die paranormalen Aspekte seiner Natur verstand und akzeptierte, vielleicht niemals die wahre Liebe kennenlernen würde.«
    »Es war offensichtlich, dass Gabe bei seiner Suche nach der Richtigen nicht viel Glück beschieden war«, sagte Hippolyte ernst. »Also habe ich die Sache selbst in die Hand genommen.«
    Niemand sprach ein Wort.
    »Ich glaube, wir sollten Gabe und Venetia diese Sache am besten unter vier Augen besprechen lassen«, sagte Marjorie schließlich und stand auf.
    Mit wallendem Rock rauschte sie aus der Bibliothek. Wortlos standen alle anderen außer Venetia auf, um ihr zu folgen.
    Ein überstürzter Rückzug, wie Gabriel bemerkte. Ein Wunder, dass sie in ihrer Eile auf dem Weg zur Tür einander nicht über den Haufen liefen.

42
    Gabriel schaute sie über den Schreibtisch hinweg an.
    »Wollen Sie mich heiraten?«, fragte er.
    Venetia war sprachlos. Sie hatte gerade zu einer Gardinenpredigten über all seine Verfehlungen ansetzen wollen. Doch die schlichte Frage stellte ihre Welt auf den Kopf.
    »Bevor Sie mir Ihre Antwort geben, hören Sie mich an«, sagte er. »Ich bin mir bewusst, dass unser Zusammentreffen in Arcane House von meinem Vater arrangiert worden ist. Zu meiner Verteidigung kann ich nur sagen, dass ich es damals nicht gewusst habe. Ich bin erst dahintergekommen, als ich anfing zu vermuten, dass Sie übersinnliche Fähigkeiten besaßen. Mein Vater hat es natürlich sofort erkannt, als er Sie getroffen und einige Ihrer Fotografien gekauft hat.«
    »Wieso sagen Sie, er hätte es sofort erkannt?«, fragte sie, und für einen Moment gewann ihre Neugier die Oberhand.
    Gabriel schmunzelte. »Das ist seine spezielle Gabe. Er kann bei anderen erkennen, ob sie übersinnliche Fähigkeiten besitzen.«
    »Oh.«
    »Es stimmt, dass er ein begeisterter Anhänger von Mr. Darwins Theorien ist, und es stimmt auch, dass es in der Arcane Society eine altehrwürdige Tradition gibt, die verlangt, dass der Anwärter auf das Amt des Großmeisters sich eine Braut sucht, die ebenfalls über paranormale Fähigkeiten verfügt. Ich hatte jedoch nachdrücklich erklärt, dass ich mich nicht an diese Tradition gebunden fühlte.«
    »Ach wirklich?«
    »Ja. Mehr noch, meine Eltern haben meine Entscheidung
verstanden und respektiert. Doch dann hat mein Vater Sie für mich gefunden. Und Sie haben mich zu einer Nacht der Leidenschaft verführt, an die ich mich für den Rest meines Lebens erinnern werde.«
    Sie blickte auf ihre gefalteten Hände. »Ich hatte kein Recht dazu. Aber ich war so sicher, dass Sie der richtige Mann waren und Arcane House der richtige Ort.«
    »Ja, ich weiß. Sie haben mir die Sache mit der tropischen Insel bereits erklärt.«
    Sie spürte, wie sie errötete. »Das ist alles sehr peinlich, Sir.«
    »Die Sache ist, Venetia: Obwohl ich von den Ränkespielen meines Vaters überrumpelt wurde, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass er Recht hatte.«
    »Was? « Sie sprang auf. »Sie wollen mich wegen meiner übersinnlichen Fähigkeiten heiraten? Wollen Sie damit sagen, dass wir zwei Schafe sind, die gepaart werden sollten, weil wir beide eine ungewöhnliche Wollsorte besitzen, die sich vielleicht an unsere Nachkommen vererbt?«
    »Nein.« Er war ebenfalls aufgestanden und starrte sie über den Schreibtisch hinweg an. »Ich habe es schlecht ausgedrückt. Lassen Sie es mich erklären.«
    »Was gibt es da zu erklären?«
    »Ich will Sie nicht heiraten, weil Sie imstande sind, Auren zu sehen. Himmelherrgott noch mal, was für eine Grundlage wäre das denn für eine Ehe?«
    »Eine sehr schlechte, würde ich meinen«, entgegnete sie.
    »Ihre Fähigkeit, Auren zu sehen, hat, soweit es mich angeht, die gleiche Bedeutung wie Ihre Haarfarbe. Interessant, zugegeben, aber kein Grund, Sie zu heiraten.«
    »Also? Warum wollen Sie mich heiraten?«

    Er biss die Zähne zusammen. »Es gibt viele Gründe.«
    »Nennen Sie mir einen.«
    »Da ist die offensichtliche Tatsache, dass wir in den Augen der Welt bereits verheiratet sind.«
    Sie war niedergeschmettert. »Mit anderen Worten, es wäre bequem für uns beide, Fiktion in Fakten zu verwandeln?«
    »Ich sagte, es gäbe viele Gründe. Wir empfinden Respekt und Bewunderung füreinander. Außerdem finden wir einander

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