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Verzaubertes Verlangen

Verzaubertes Verlangen

Titel: Verzaubertes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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mir, Mrs. Jones, das ist mir durchaus klar. Leider muss ich Sie, um Ihnen die Gefahr, in der Sie schweben, bewusst zu machen, in einige der bestgehüteten Geheimnisse der Arcane Society einweihen.«
    »Ehrlich gesagt, Sir, es wäre mir lieber, wenn Sie das nicht täten.«
    »Wir haben in diesem Fall leider beide keine andere Wahl. Nicht, seit Sie beschlossen haben, sich Mrs. Jones zu nennen.« Er musterte sie mit seinen Zaubereraugen. »Wir sind schließlich Mann und Frau. Es sollte zwischen uns keine Geheimnisse geben.«
    Ihr war, als hätte ihr jemand einen Schlag in die Magengrube versetzt. Es dauerte einen Moment, bis sie sich wieder gefasst hatte und ihre Stimme wiederfand.
    »Dies ist nicht der rechte Moment für einen Ihrer unangebrachten Scherze, Sir. Ich verlange eine Erklärung und zwar sofort. Die steht mir zu.«
    »Gut. Wie ich bereits sagte, ich habe diese Angelegenheit mehr oder weniger geerbt.«
    »Wie ist es dazu gekommen?«
    Er begann, mit gemessenen Schritten durch das Zimmer auf und ab zu gehen, und blieb schließlich vor einer der beiden gerahmten Fotografien an der Wand stehen. Er studierte das Bild der dunkelhaarigen Frau, dann wandte er sich dem Porträt des kraftstrotzenden, heroisch anmutenden Mannes zu.

    »Ihr Vater?«, fragte Gabriel.
    »Ja. Er und meine Mutter sind vor anderthalb Jahren bei einem Zugunglück ums Leben gekommen. Ich habe die Bilder kurz vor ihrem Tod aufgenommen.«
    »Mein Beileid.«
    »Danke.« Sie machte eine bedeutungsschwere Pause. »Sie sagten gerade?«
    Er fing wieder an umherzutigern. »Ich sagte gerade, dass ich demjenigen auf der Fährte bin, der die beiden Einbrecher nach Arcane House geschickt hat.«
    »Ja.«
    »Ich habe Ihnen noch nicht erzählt, was diese beiden Männer eigentlich stehlen wollten.«
    »Eine der kostbareren Antiquitäten, nehme ich an.«
    Er blieb stehen und sah sie an. »Das ausgesprochen Merkwürdige an dieser Sache ist, dass die Antiquität, auf die es die Männer abgesehen hatten, weder einen großen finanziellen noch einen großen wissenschaftlichen Wert besitzt. Es handelt sich um eine schwere, zweihundert Jahre alte Truhe. Vielleicht erinnern Sie sich daran. Der Deckel hatte einen Einsatz aus Goldblech, das mit einem Muster aus Kräuterblättern und einer lateinischen Inschrift verziert war.«
    Sie rief in ihrem Gedächtnis die vielen seltsamen Gegenstände aus der Sammlung der Gesellschaft auf, die sie fotografiert hatte. Es war nicht schwer, sich an die Truhe zu erinnern.
    »Ich weiß, welche Sie meinen«, erklärte sie. »Sie sagten, dass sie nicht besonders wertvoll sei, aber was ist mit dem Gold im Deckel?«
    Er zuckte mit den Achseln. »Das ist nur ein dünnes Blech.«

    Sie räusperte sich. »Nehmen Sie es mir nicht übel, Mr. Jones, aber solche Dinge sind relativ. Gold ist und bleibt Gold. Die Truhe mag einem armen, hungrigen Dieb bedeutend wertvoller erschienen sein als Ihnen.«
    »Ein Dieb, der es nur auf finanziellen Gewinn abgesehen hatte, hätte eine der kleineren, edelsteinbesetzten Antiquitäten gestohlen, nicht eine Truhe, die so schwer ist, dass es zwei Männer braucht, um sie hochzuheben.«
    »Ich verstehe, was Sie meinen«, sagte sie nachdenklich. »Nun, vielleicht hat der Dieb gedacht, es befände sich etwas von großem Wert in der Truhe.«
    »Die Truhe war leer und nicht verschlossen, da der Gegenstand, der sich ursprünglich darin befand, vor mehreren Monaten gestohlen wurde.«
    »Verzeihen Sie mir, Mr. Jones, aber es erscheint mir doch, als hätte die Gesellschaft ein ernstes Problem damit, ihre Antiquitäten zu schützen.«
    »Ich muss gestehen, dass dies in letzter Zeit immer der Fall zu sein scheint, sobald ich beteiligt bin.«
    Sie entschied, diese seltsame Bemerkung zu übergehen. »Was war denn ursprünglich in der Truhe verwahrt?«
    »Ein Notizbuch.«
    »Mehr nicht?«
    »Glauben Sie mir, es ist mir ein ebensolches Rätsel wie Ihnen«, sagte er. »Lassen Sie es mich erklären. Die Truhe und das Notizbuch, das darin verwahrt war, gehörten zum Inhalt eines geheimen Labors, das von einem berüchtigten Alchemisten in der zweiten Hälfte des siebzehnten Jahrhunderts erbaut wurde. Besagter Alchemist starb in jenem geheimen Labor. Der Standort blieb für zwei Jahrhunderte vergessen. Doch jüngst wurde es wiederentdeckt.«

    »Wie wurde es wiederentdeckt?«, fragte sie.
    »Zwei Mitgliedern der Gesellschaft gelang es, einige verschlüsselte Briefe zu entziffern, die der Alchemist, kurz bevor er sich zum letzten Mal

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