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Verzaubertes Verlangen

Verzaubertes Verlangen

Titel: Verzaubertes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Krypta verwahrt wird. Es muss ihm bewusst sein, dass sie jetzt unerreichbar für ihn ist. Aber er dürfte auch wissen, dass es möglicherweise ein Foto von der Truhe gibt.«
    Sie räusperte sich. »Ich verstehe.«
    »Sobald er herausfindet, dass Sie die Fotografin waren, die die Sammlung aufgenommen hat, könnte er zu der Annahme gelangen, dass Sie im Besitz der Negative sind. Die meisten Fotografen behalten die Negative ihrer Aufnahmen, wie Sie mir einmal erklärt haben.«
    »Gütiger Himmel.«
    »Verstehen Sie jetzt, warum Sie in Gefahr schweben, Mrs. Jones?«
    »Ja.« Ihre Finger klammerten sich unwillkürlich um den Federhalter. »Aber was schlagen Sie jetzt vor?«
    »Wenn der Dieb, wie ich vermute, beschlossen hat, Sie zu beschatten, wird er sich sehr wahrscheinlich in Ihrer Nähe aufhalten, um herauszufinden, ob Sie tatsächlich meine Witwe sind und ob ich noch am Leben bin.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Genau das würde ich an seiner Stelle tun.«
    Sie sah ihn mit großen Augen an.
    Er ignorierte ihren erschrockenen Gesichtsausdruck. »Nun, jedenfalls wenn meine Überlegungen zutreffend sind, kann ich den Schurken möglicherweise ausfindig machen, bevor er weiteren Schaden anrichtet.«
    »Was haben Sie vor, Sir? Wollen Sie Wachen rund um das Haus aufstellen? Wollen Sie jeden Kunden verhören, der eine Porträtaufnahme machen lassen möchte? Du meine Güte, Sie müssen doch sehen, dass so etwas nur zu wildesten
Spekulationen und Gerüchten führen würde. Ich kann mir solches Aufsehen einfach nicht leisten.«
    »Mir schwebte eigentlich eine etwas raffiniertere Vorgehensweise vor.«
    »Und Sie betrachten das Herausposaunen Ihrer überraschenden Rückkehr und Ihrer inbrünstigen Sehnsucht nach Ihrer Braut als ein Beispiel dieser raffinierteren Vorgehensweise?«
    »Ich möchte Sie daran erinnern, dass Sie es waren, die die missliche Lage, in der wir uns befinden, heraufbeschworen hat.«
    »Ha! Versuchen Sie ja nicht, mir die Schuld zuzuschieben, Sir. Woher sollte ich denn wissen, dass Sie Ihren Tod nur vorgetäuscht hatten?« Sie sprang auf und blitzte ihn herausfordernd über den Schreibtisch hinweg an. »Sie haben sich ja nicht einmal die Mühe gemacht, mir einen Brief oder ein Telegramm zu schicken, um mich wissen zu lassen, dass Sie quicklebendig und wohlauf waren, oder?«
    Es dämmerte ihm, dass sie wütend war.
    »Venetia –«
    »Was denken Sie denn, wie ich mich gefühlt habe, als ich die Zeitung aufschlug und lesen musste, Sie seien tot?«
    »Ich wollte Sie nicht in diese Sache hineinziehen«, erklärte er ruhig. »Ich habe keinen Kontakt mit Ihnen aufgenommen, weil ich das für sicherer hielt.«
    Sie richtete sich zu ihrer vollen Größe auf. »Das ist keine Entschuldigung.«
    Allmählich drohte ihm, der Kragen zu platzen. »Sie waren es doch selbst, die gesagt hat, sie wollte nicht, dass irgendjemand von unserer gemeinsamen Nacht in Arcane
House erfährt. Ihre Absicht war, wenn ich mich richtig erinnere, eine kurze Romanze und dann Lebwohl.«
    Sie sah ihn mit verkniffenen Lippen an und sank wieder in den Schreibtischsessel. »Das ist doch alles lächerlich. Ich kann nicht glauben, dass wir uns über die Tatsache streiten, dass Sie am Leben sind.«
    Er zauderte, etwas verunsichert von ihrem plötzlichen Stimmungswechsel. »Ich verstehe, dass das Ganze ein Schock für Sie ist.«
    Sie faltete ihre Hände und sah ihn an. »Was genau wollen Sie von mir, Mr. Jones?«
    »Spielen Sie weiter die Rolle, die Sie für sich erfunden haben. Stellen Sie mich der Welt als Ihren Ehemann vor.«
    Sie sagte nichts. Sie saß einfach nur da und starrte ihn an, als wäre er verrückt.
    »Es ist ein ganz simpler, unkomplizierter Plan«, versicherte er ihr. »Das reinste Kinderspiel. Die Presse hat bereits von meiner erstaunlichen Rückkehr berichtet. Sie müssen nichts weiter tun, als jene Geschichte zu bestätigen. Als Ihr Ehemann befinde ich mich nicht nur in einer ausgezeichneten Position, um Sie zu beschützen, sondern auch, um den Dieb aufzuspüren, der sich möglicherweise in Ihrer Nähe aufhält.«
    »Wirklich das reinste Kinderspiel.« Sie schüttelte sich leicht. »Sagen Sie mir, Sir, wie genau stellt man es an, so zu tun, als hätte man einen lebendigen Gatten, wenn man große Mühen auf sich genommen hat, die Welt davon zu überzeugen, dass er tot ist?«
    »Ganz einfach. Ich werde hier bei Ihnen und Ihrer Familie einziehen. Dann wird niemand unsere Beziehung in Zweifel stellen.«

    Sie blinzelte ungläubig.

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