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Verzaubertes Verlangen

Verzaubertes Verlangen

Titel: Verzaubertes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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»Wie ich hörte, war Lady Netherhampton einstmals Schauspielerin. Aber dank der Tatsache, dass sie jetzt mit Lord Netherhampton verheiratet
ist, hat die feine Gesellschaft ihre Herkunft tunlichst vergessen.«
    »Ich bin sicher, die Schauspielerei war eine ausgezeichnete Vorbereitung für den Auftritt in der feinen Gesellschaft.«
    Harrow lachte. »Zweifellos. Es ist in der Tat eine Welt der Masken und trügerischen Fassaden, nicht wahr?« Er deutete mit einem Nicken auf eine der anderen Frauen. »Der herausgeputzte rosa Pompon auf der anderen Seite des Saals ist Mrs. Chilcott. Ihr Gatte besaß die Freundlichkeit, vor zwei Jahren aus dem Leben zu scheiden und ihr ein Vermögen zu hinterlassen. Sie war eine der ersten Kundinnen Ihrer Gattin und hat seitdem schon etliche ihrer Freunde zu ihr geschickt.«
    »Ich muss mir merken, besonders zuvorkommend zu der Dame zu sein, sollten wir einander vorgestellt werden.«
    Harrow ließ seinen Blick forschend über die Menge schweifen, bis er fand, wonach er suchte. »Sehen Sie den recht betagten Gentleman mit dem Gehstock? Der, der aussieht, als würde er gleich umfallen? Das ist Lord Ackland.«
    Gabriel schaute zu dem gebeugten, grauhaarigen Mann mit dem buschigen Schnurrbart, der sich in der Begleitung einer bedeutend jüngeren und ausnehmend attraktiven Frau befand. Ackland stützte sich mit einer Hand auf seinen Stock, während er sich mit der anderen an den Arm der Lady klammerte, um zusätzlichen Halt zu finden. Das Paar bewunderte gerade eine Aufnahme in der Porträtabteilung.
    »Ich sehe ihn«, sagte Gabriel.
    »Ackland hat sich schon vor Jahren auf seinen Landsitz zurückgezogen. Hat nie einen Erben gezeugt. Sein Vermögen wird an irgendwelche entfernten Verwandten gehen, vermute ich.«

    »Es sei denn, die liebliche Dame, die ihm als Halt und Stütze dient, kann ihn überreden, sie zu heiraten?«, sagte Gabriel.
    »Das wird natürlich allgemein vermutet. Nach allem, was man so hört, wird Ackland langsam senil und befindet sich in sehr schlechter gesundheitlicher Verfassung, aber wie es scheint, hat ihm das zauberhafte Geschöpf an seiner Seite geholfen, dem Tod noch einmal von der Schippe zu springen.«
    »Erstaunlich, was eine schöne Frau für einen Mann tun kann, selbst wenn seine Ärzte alle Hoffnung aufgegeben haben«, bemerkte Gabriel.
    »In der Tat. Die Lady mit den außerordentlichen therapeutischen Kräften ist Mrs. Rosalind Fleming.«
    Gabriel fiel auf, dass sich Harrows Tonfall leicht veränderte. Der spöttische Unterton war verschwunden. Stattdessen klang seine Stimme nun kalt.
    »Was ist mit Mr. Fleming passiert?«, fragte Gabriel.
    »Eine ausgezeichnete Frage«, erwiderte Harrow. »Die Dame ist natürlich Witwe.«
    Gabriel ließ seinerseits den Blick durch den Raum schweifen, doch der Jäger in ihm suchte nicht nach Beute, sondern nach Rivalen: andere, die aussahen, als verberge sich hinter ihrer zivilisierten Fassade ein Raubtier.
    »Was ist mit dem Mann, der da allein neben der Zimmerpalme steht?«, fragte er. »Er scheint nicht hier zu sein, um sich in harmlosen Plaudereien zu ergehen.«
    Der Mann neben der Palme schien einen abgeschiedenen, von allen anderen abgegrenzten Platz im Raum einzunehmen. Gabriel konnte auf den ersten Blick erkennen, dass man auf eigene Gefahr in seine Sphäre eindrang.

    Harrow schaute in die angezeigte Richtung und runzelte leicht die Stirn. »Das ist Willows. Über ihn kann ich Ihnen nicht viel erzählen. Er ist vor einigen Monaten aus dem Nichts aufgetaucht. Ein Kunst- und Antiquitätensammler. Ein Einzelgänger, aber er verfügt allem Anschein nach über Vermögen. Ich glaube, er hat einige von Mrs. Jones’ Bildern für seine Privatsammlung erstanden.«
    »Verheiratet?«
    »Nein«, antwortete Harrow. »Zumindest glauben wir das nicht.«
    Gabriel wunderte sich über das wir , doch sein Instinkt sagte ihm, besser nicht nachzufragen.
    Er merkte sich den Namen und schaute sich von neuem im Saal um, weiterhin auf der Suche nach anderen, die die gleiche überlegene, potentiell gefährliche Ausstrahlung besaßen.
    Im Verlauf der nächsten Minuten fügte er seiner mentalen Liste drei weitere Namen hinzu, während Harrow seine Kommentare abgab. Sein besonderes Interesse galt all jenen, die nach Harrows Aussage Venetias Werke sammelten.
    »Ich muss Ihnen zu Ihrer erschöpfenden Kenntnis des Gesellschaftsklatsches gratulieren«, sagte er, als Harrow schließlich der Gesprächsstoff ausging.
    »Man hört eben das eine oder

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