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Verzaubertes Verlangen

Verzaubertes Verlangen

Titel: Verzaubertes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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ziemlich begabter Fotograf, das muss man ihm zugestehen. Ich habe einige seiner Arbeiten gesehen. Er besaß ein besonderes Talent für architektonische Themen. Das erste Bild, das mit dem Trauerzug, wurde offensichtlich spontan aufgenommen.
Anhand dieses Bildes allein hätte ich ihn nicht als den Fotografen identifizieren können. Aber das zweite Foto wurde mit großer Sorgfalt gemacht.«
    Gabriel studierte das Bild des Grabmals eingehend. »Ich sehe, was Sie meinen. Der Blickwinkel, den er gewählt hat, ist sehr dramatisch.«
    »Die Beleuchtung ist ebenfalls bemerkenswert und ganz in seinem Stil. Und was die Inschrift angeht, nun, Burton war ein ausgezeichneter Retuscheur.« Venetia schüttelte den Kopf. »Ich glaube, er wollte mich mit jenem zweiten Foto nicht nur einschüchtern, sondern auch beeindrucken. Er wollte mir beweisen, dass er besser mit der Kamera umzugehen verstand als ich.«
    »Sie sagten, Sie hätten das Gefühl gehabt, dass Burton Sie beschattet hätte?«
    »Ich habe ihn an dem Tag, an dem das Foto mit dem Trauerzug gemacht wurde, nicht gesehen, aber ich habe ihn in den vergangenen Tagen mehrfach bemerkt. Er schien sich oft in meiner Nähe herumzudrücken.«
    »Beschreiben Sie die Gelegenheiten, bei denen Sie ihn gesehen haben.«
    »Ich habe ihn mindestens zweimal in dem Park ganz hier in der Nähe gesehen. Er hat immer Abstand gehalten und so getan, als würde er mich nicht bemerken. Und letztens sind Amelia und ich vormittags in der Oxford Street einkaufen gewesen. Ich bin sicher, dass ich Burton dort auch gesehen habe. Er drückte sich im Eingang eines Geschäfts herum. Als ich auf ihn zuging, um ihn zu fragen, was er dort machte, verschwand er in der Menge. Zuerst dachte ich, es seien zufällige Begegnungen. Aber in den letzten Tagen habe ich angefangen, mich wie ein Reh zu fühlen, dem
der Jäger hinterherpirscht.« Sie kniff ihre Lippen zusammen. »Es war allmählich ein wenig beängstigend, um ehrlich zu sein.«
    Und möglicherweise ein weiteres Mordmotiv in den Augen von Scotland Yard, ging es Gabriel durch den Sinn.
    »Wenn die Polizei uns abermals über Burtons Tod befragt, werden wir nicht erwähnen, dass er Sie möglicherweise beschattet hat«, sagte er. »Ist das klar?«
    Sie musterte ihn mit ruhigem Blick. »Darf ich Ihnen eine Frage stellen, Mr. Jones?«
    »Das hängt von der Frage ab.«
    »Es scheint da einige Spuren zu geben –«, sie hielt ihren Finger hoch, » – nicht viele, zugegeben, aber halt das eine oder andere Indiz, das auf mich als mögliche Verdächtige hinweist.«
    »Das ist mir nicht entgangen.«
    »Sie wissen, dass ich mehrere Minuten, bevor Sie mich mit Burtons Leiche überrascht haben, verschwunden bin, was mir genügend Zeit gegeben hätte, ein Glas Brandy einzuschenken und mit Zyankali zu versetzen. Weshalb sind Sie so sicher, dass ich ihn nicht ermordet habe?«
    Er überlegte, wie viel er ihr offenbaren sollte. Ein verwirrendes Durcheinander aus intensiven übersinnlichen Echos hatte der Tür der Dunkelkammer und dem Raum selbst angehaftet. Gabriel hatte Besessenheit, verderbte Erregung und Angst gespürt, alles vermengt in einem brodelnden Gemisch, das unmöglich zu ergründen war. Er wusste, was er da gespürt hatte, waren verschiedene Schichten jüngst durchlebter Emotionen. Burton hatte den Türknauf ohne Zweifel mindestens einmal angefasst. Der Mörder hatte ihn ebenfalls angefasst. Ebenso wie Venetia. Alle drei zusammen
hatten eine chaotische Mischung von Emotionen hinterlassen.
    Doch einer Sache war er sich gewiss: Venetia war keine Mörderin. Er war ihr während ihrer gemeinsamen Zeit in Arcane House zu nahe gewesen und hatte sie zu intim kennengelernt. Er wüsste, wenn sie zu einer solch grausamen, kaltblütigen Gewalttat fähig wäre.
    »Sie sagten, dass jemand anders die Dunkelkammer verlassen hätte, bevor Sie gekommen sind«, sagte er. »Ich glaube Ihnen.«
    »Danke. Ich weiß Ihr Vertrauen zu schätzen. Aber darf ich fragen, weshalb Sie so sicher sind, dass ich Ihnen die Wahrheit gesagt habe?«
    »Lassen Sie uns einfach sagen, dass ich nach unserer gemeinsamen Zeit in Arcane House denke, dass ich Sie gut genug kenne, um auf Ihre Integrität zu vertrauen.« Das war zumindest nicht gelogen.
    »Es freut mich, dass ich einen so guten Eindruck hinterlassen habe«, erwiderte sie trocken.
    Sie glaubte ihm nicht, erkannte er. Schön, er wusste, dass sie ebenfalls ihre Geheimnisse hatte.
    »Durchaus, Madam«, sagte er. »Und obgleich es mir nicht im

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