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Verzaubertes Verlangen

Verzaubertes Verlangen

Titel: Verzaubertes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Gerüchteküche überkochen.«
    »Es hat sich bereits herumgesprochen, fürchte ich.« Amelia kam ins Zimmer und schwenkte eine Ausgabe des
Flying Intelligencer . »Und ihr werdet nie erraten, wer den Artikel geschrieben hat.«
    Venetia verzog das Gesicht und griff nach der Kaffeekanne. »Mr. Otford.«
    »Höchstpersönlich.« Amelia setzte sich neben Edward. »Zur Abwechslung ist es mal eine wirklich spannende Kritik. Ich vermute, die wird heute Morgen wohl jeder lesen. Es kommt schließlich nicht oft vor, dass bei einer Fotoausstellung eine Leiche gefunden wird.«
    »Das ist unser Untergang«, unkte Beatrice. »Wir werden aus diesem wunderschönen Haus ausziehen und das Atelier aufgeben müssen. Wir werden alles verlieren.«
    Gabriel sah Amelia an. »Warum liest du uns den Artikel nicht vor?«
    »Gerne.« Amelia räusperte sich.
    SCHOCKIERENDE GESCHEHNISSE BEI FOTOAUSSTELLUNG
    Von Gilbert Otford
     
    Dienstagabend wurde im Verlauf einer Fotoausstellung die Leiche eines Fotografen entdeckt. Bei dem Verstorbenen handelt es sich um Mr. Harold Burton, wohnhaft Greenstone Lane.
    Es wird angenommen, dass Mr. Burtons mangelnder beruflicher Erfolg sowie einige jüngste finanzielle Rückschläge und wachsende Schulden ihn zu dem tragischen Entschluss getrieben haben, Zyankali zu trinken.
    Die Leiche wurde durch Zufall von Mrs. Jones, der bekannten Fotografin, entdeckt. Ihr Gatte, Mr. Jones, war bei ihr, als sie den Toten fand. Die Leser dieses Blattes
werden sich erinnern, dass Mr. Jones erst kürzlich nach London und in die Arme seiner liebenden Braut zurückgekehrt ist, nachdem er ein Jahr lang als tot gegolten hatte.
    Selbstredend trübte die tragische Entdeckung von Mr. Burtons Leiche die Stimmung auf der Veranstaltung. Mrs. Jones, deren außergewöhnliche Bilder von allen Anwesenden bewundert wurden, war zutiefst erschüttert. Es bestand große Sorge, dass sie in Ohnmacht fallen könnte. Sie wurde von ihrem fürsorglichen Gatten aus dem Saal geleitet.
    »Ach, Himmelherrgott noch mal«, wütete Venetia. »Es bestand nicht die geringste Gefahr, dass ich in Ohnmacht fallen würde.«
    »Ich finde, die Tatsache, dass du zutiefst erschüttert warst und fürsorglich aus dem Saal geleitet werden musstest, war das i-Tüpfelchen«, bemerkte Amelia und legte die Zeitung beiseite. »Ich stimme Mr. Jones zu. Ich denke nicht, dass diese Neuigkeit ernstliche Probleme heraufbeschwören wird. Ehrlich gesagt, es würde mich nicht überraschen, wenn es einige neue Kunden anlocken würde. Die Leute werden jetzt neugieriger denn je auf die geheimnisvolle verwitwete Fotografin sein.«
    »Die ehemals verwitwete Fotografin«, korrigierte Gabriel freundlich.
    »Ja, natürlich«, sagte Amelia und füllte sich Ei auf ihren Teller. »Verzeihen Sie mir, Sir, ich wollte Ihre wundersame Rückkehr nicht unterschlagen. Es ist schließlich das jüngste Kapitel in der Legende der geheimnisvollen Mrs. Jones.«
    »Immer gern zu Diensten«, feixte Gabriel.

    Beatrice runzelte die Stirn. »Ich verstehe nicht.« Sie sah Gabriel an. »Ich dachte, Sie hätten gesagt, Mr. Burton wäre ermordet worden.«
    »Das war jedenfalls der Schluss, zu dem Venetia und ich gekommen sind«, bestätigte Gabriel.
    »Aber der Zeitungsartikel besagt eindeutig, dass Mr. Burton sich das Leben genommen hat.«
    »Ja, so klingt es, nicht wahr?« Gabriel ließ sich diese Tatsache durch den Kopf gehen, während er einen weiteren Bissen Lachs kaute. »Und es wird auch nichts von der fliehenden Gestalt erwähnt, die Venetia im Korridor gesehen hat. Interessant. Ich frage mich, ob die Polizei gewisse Einzelheiten zurückhält, um den Mörder glauben zu lassen, sein Verbrechen wäre unentdeckt geblieben, oder ob sie Burtons Tod tatsächlich für Selbstmord halten.«
    »Es könnte noch eine andere Erklärung geben, Mr. Jones«, sagte Venetia. »Gestern Abend waren Sie und ich hauptsächlich mit unserer eigenen Situation beschäftigt. Wir haben ganz vergessen, dass es noch jemanden gibt, der guten Grund hat, sicherzustellen, dass die Galerie nicht in einen Skandal hineingezogen wird, wie ein Mord ihn unweigerlich mit sich bringen würde.«
    »Natürlich«, sagte Beatrice hastig. »Christopher Farley, der Veranstalter der Ausstellung. Mr. Farley ist ein Gentleman mit großem Einfluss sowohl in künstlerischen Kreisen als auch in der gehobenen Gesellschaft. Es würde mich nicht im Geringsten überraschen, wenn er imstande wäre, genügend Druck auf die Polizei auszuüben, dass sie den Tod zu

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