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Verzaubertes Verlangen

Verzaubertes Verlangen

Titel: Verzaubertes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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einem vermutlichen Selbstmord statt zu einem Mord erklären.«
    Wie auch immer, er hatte heute jedenfalls ein Problem
weniger, über das er sich den Kopf zerbrechen musste, dachte Gabriel. Die Tatsache, dass der Reporter nicht herausgefunden hatte, dass Venetia jemanden vom Tatort hatte flüchten sehen, bedeutete aller Wahrscheinlichkeit nach, dass der Mörder auch nichts davon wusste.
    Venetia betrachtete ihn nachdenklich. »Was haben Sie für heute geplant, Mr. Jones?«
    Er fragte sich, wie lange sie ihn noch mit solch unerträglicher Förmlichkeit behandeln wollte.
    »Zufällig habe ich eine Liste aufgestellt.« Er holte einen Zettel aus seiner Tasche und legte ihn auf den Tisch. »Zuerst werde ich Ihnen ein Negativ des Fotos der Truhe geben, das Sie in Arcane House gemacht haben. Ich würde mich freuen, wenn Sie schnellstmöglich einen Abzug davon anfertigen könnten.«
    Sie neigte ihren Kopf leicht zur Seite. »Gern. Was haben Sie mit dem Bild vor?«
    »Ich habe inzwischen die verschlüsselte Inschrift auf dem Deckel der Truhe entziffert. Es ist nichts weiter als eine Aufzählung von Kräutern, die weder mir noch meinem Cousin irgendetwas sagt. Ich kann mir nicht vorstellen, welche Bedeutung sie haben soll. Aber es gibt hier in London ein Mitglied der Arcane Society, das die Aufzeichnungen des Alchemisten eingehend studiert hat. Vielleicht kann er etwas mit dem Blattmuster anfangen, das die Kräuternamen umgibt.«
    »Sie wollen ihm das Foto der Truhe zeigen?«, fragte Edward.
    »Ja«, bestätigte Gabriel. »Aber nur, um ganz sicher zu gehen, für den Fall, dass Mr. Montrose, der schon recht betagt ist, den Abzug verlieren sollte oder er in die falschen Hände
gerät, möchte ich darum bitten, dass Sie das Bild leicht retuschieren. Ich möchte den Namen von ein, zwei Kräutern ändern. Ist das möglich?«
    »Das kann ich für Sie machen«, bot Beatrice an.
    »Danke«, sagte Gabriel. »Ich werde Mr. Montrose selbstverständlich sagen, welche Namen fehlen, damit er alle nötigen Informationen hat, um damit zu arbeiten.«
    Edward strahlte ihn bewundernd an. »Das ist sehr schlau, Sir.«
    »Ich versuche mein Bestes«, erwiderte Gabriel. »Doch ich muss gestehen, dass ich keine großen Hoffnungen hege, dass Montrose mir irgendetwas sagen kann, auf das mein Cousin und ich noch nicht gekommen sind. Er kann mir aber vielleicht bei einem anderen Aspekt meiner Suche helfen.«
    »Und welcher wäre das?«, fragte Venetia.
    Er sah sie an. »Montrose hatte etliche Jahre lang die Aufgabe inne, die Mitgliederbücher der Arcane Society zu führen. Die Unterlagen enthalten nicht nur die Namen all jener, die in die Gesellschaft aufgenommen wurden, sondern auch die Namen ihrer Verwandten.«
    Venetia runzelte die Stirn. »Sie weiten Ihre Nachforschungen auf die Familien der Mitglieder aus?«
    »Ja.« Er lehnte sich mit seiner Kaffeetasse in der Hand zurück. »Ich nehme die Verwandten jener Mitglieder in die Gruppe der möglichen Verdächtigen auf, die über die Entdeckung des Labors des Alchemisten Bescheid wussten. Darüberhinaus habe ich mir die Namen notiert, die bei der Ausstellung gestern Abend anwesend waren. Ich bin gespannt, ob irgendwelche von ihnen in Verbindung zur Arcane Society stehen.«

    Furcht verdüsterte Beatrices Miene. »Sie glauben, dass der Dieb, nach dem Sie suchen, Venetia beschattet hat, nicht wahr?«
    »Ja«, bestätigte er. »Es tut mir leid, das sagen zu müssen, aber ich fürchte, dass das sehr wahrscheinlich ist. Deshalb hielt ich es ja für nötig, aus dem Grab zurückzukehren.«
    »Eins steht jedenfalls fest«, bemerkte Beatrice nachdenklich. »Wenn sich der Schurke in Venetias Nähe herumtreibt, dann haben Sie jetzt zweifellos seine volle Aufmerksamkeit. Er muss wissen, wer Sie sind.«
    »Ja«, pflichtete Gabriel bei. »Sehr wahrscheinlich.« Venetia legte ihre Gabel hin. Der ernste Ausdruck ihres Gesichts verriet, dass sie ihn durchschaute. »Sie denken, jetzt, wo Sie hier sind, wird der Schurke seine Aufmerksamkeit Ihnen zuwenden. Sie hoffen, ihn von mir abzulenken.«
    Gabriel zuckte mit den Schultern und griff nach einer weiteren Scheibe Toast.
    Plötzlich erhellte sich Beatrices Miene. »Ja, natürlich. So ergibt es einen Sinn. Was für eine brillante List, Mr. Jones. Warum sollte sich der Schurke jetzt noch für Venetia interessieren, wo Sie wieder auf der Bildfläche aufgetaucht sind? Der Dieb wird natürlich annehmen, wenn irgendjemand etwas über den Code auf der Truhe weiß, dann Sie.

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