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Verzaubertes Verlangen

Verzaubertes Verlangen

Titel: Verzaubertes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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nur weil mein Vater nicht rechtmäßig mit meiner Mutter verheiratet war –«
    Er zuckte sichtlich zusammen. »Ich wollte nichts dergleichen andeuten. Ich meinte damit die Tatsache, dass Sie selbst nie verheiratet waren.«

    »Oh.« Sie entspannte sich wieder, und Neugier verdrängte ihre Entrüstung. »Und was ist mit Ihnen, Sir?«
    »Nein, Venetia, ich hatte nie eine Ehefrau. Ich finde, angesichts unseres beiderseitigen Erfahrungsmangels machen wir uns eigentlich als Eheleute gar nicht schlecht, oder? Was nicht sagen soll, dass es in unserer Beziehung nicht einige Bereiche gäbe, die verbessert werden könnten.« Er deutete auf das Paket in ihren Armen. »Ein Geschenk?«
    »Das Kleid, das ich heute Abend tragen werde.«
    »Ein neues Kleid? Ich hoffe, es ist nicht wieder schwarz. Wenn Sie nicht bald die Trauer ablegen, denken die Leute noch, Sie wären nicht erfreut darüber, Ihren Mann wieder bei sich zu haben.«
    »Schwarz ist zu meinem Markenzeichen geworden, Sir.« Sie sah auf das Paket unter seinem Arm. »Und wohin sind Sie unterwegs?«
    »Ich habe im Park eine Verabredung mit Ihrem Bruder.«

25
    »Das ist der allerschönste Drachen auf der Welt, Sir.« Edward starrte völlig verzückt zum Himmel auf. »Schauen Sie nur, wie hoch er fliegt. Höher als all die anderen Drachen.«
    Gabriel betrachtete das durch die Luft segelnde Papiergebilde, das er an diesem Tag gekauft hatte. Der Drachen tanzte im Wind, sehr zur Begeisterung von Edward, der schnell gelernt hatte, ihn geschickt zu lenken. Der Junge war blitzgescheit, dachte Gabriel, genau wie alle anderen Mitglieder der Milton-Familie.

    »Hol ihn besser wieder ein bisschen ein«, riet er. »Wir wollen schließlich nicht, dass er sich an den Bäumen dort verfängt.«
    »Ja, Sir.« Edward machte sich sehr aufmerksam daran, den Drachen einzuholen.
    Gabriel nutzte die Gelegenheit, seinen Blick durch den gut besuchten Park schweifen zu lassen. Mehrere Bänke waren von Kindermädchen und Gouvernanten in tristen Kleidern besetzt. Sie plauderten miteinander, während ihre Schützlinge umhertollten. Die älteren Jungen ließen Drachen steigen oder spielten Verstecken zwischen den Bäumen.
    Gabriel hatte vermutet, dass nur wenige erwachsene Männer im Park sein würden, und er behielt Recht. Zumeist schien es sich dabei um ältere Brüder, Onkel oder Väter zu handeln, die ihre jüngeren männlichen Familienmitglieder begleiteten.
    Der Mann in dem abgetragenen braunen Anzug stach aus dem einfachen Grund heraus, dass er allein war. Er saß auf einer der Bänke und hatte seinen Hut tief ins Gesicht gezogen. Aus der Entfernung schien es, als würde er eine Gruppe von Jungen beim Ballspielen beobachten.
    Eine halbe Stunde später holte Edward den Drachen widerstrebend auf die Erde zurück. Gabriel zeigte ihm, wie man alles zusammenpackte, damit sich Schnur und Schwanz nicht verhedderten.
    »Das hat Spaß gemacht, Sir.« Edward grinste. »Mein Drachen war der beste im ganzen Park. Er ist besser geflogen als alle anderen, und er ist nicht ein einziges Mal in die Bäume gekracht.«
    »Du hast ihn auch ausgezeichnet gelenkt.« Aus dem Augenwinkel
beobachtete Gabriel, wie der Mann von der Bank aufstand und ihnen langsam hinterherschlenderte.
    Sie gingen zur Sutton Lane zurück, noch immer mit dem Mann in dem braunen Anzug im Schlepptau, der ihnen in diskretem Abstand folgte. Als Gabriel und Edward die Haustür erreichten, machte ihnen Mrs. Trench auf.
    »Da sind Sie ja wieder, Master Edward.« Sie lächelte ihn an. »Hatten Sie Spaß mit Ihrem Drachen?«
    »Prächtigen Spaß.« Edward hielt den Drachen behutsam mit beiden Händen umklammert und schaute zu Gabriel auf. »Vielen Dank, Sir. Denken Sie, dass wir vielleicht bald wieder einmal in den Park gehen könnten?«
    Gabriel wuschelte ihm durchs Haar. »Ich wüsste nicht, was dagegen spricht.«
    »Und vielleicht können wir auch abends einmal Karten spielen? Amelia und ich sind sehr gute Kartenspieler.«
    »Ich freue mich schon darauf.«
    Edward strahlte so breit wie ein Honigkuchenpferd, während er ins Haus stürmte und die Treppe hinauflief.
    Gabriel wandte sich an Mrs. Trench. »Bitte sagen Sie Mrs. Jones, dass ich gleich wieder zurück bin. Ich habe noch etwas zu erledigen.«
    »Ja, Sir. Sie ist im Salon. Ich werde es ihr ausrichten.«
    Er drehte sich um und ging mit ausholenden Schritten die Straße entlang. Der Mann im braunen Anzug würde sich mächtig beeilen müssen, wenn er ihn nicht aus den Augen verlieren wollte,

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