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Verzaubertes Verlangen

Verzaubertes Verlangen

Titel: Verzaubertes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Einkommen zweifellos das verlieren, was ihr am wichtigsten ist.«
    Gabriel verschränkte die Arme vor seiner Brust. »Ihre gesellschaftliche Stellung.«
    Beatrice nickte. »Ganz genau. Mrs. Fleming selbst verfügt allem Anschein nach über keine einflussreichen gesellschaftlichen oder familiären Verbindungen und keine eigene Einkommensquelle. Die feine Gesellschaft findet sie schön und unterhaltsam, weil der reiche Lord Ackland es tut. Doch wenn er das Interesse an ihr verliert, oder falls er so rücksichtslos sein sollte, morgen tot umzufallen, ist sie für die feine Gesellschaft gestorben. Ihre einzige Hoffnung in einer solchen Situation wäre, einen anderen Gentleman zu finden, der sie im gleichen Stil aushalten würde. Davon abgesehen ist natürlich der nagende Zahn der Zeit der größte Feind einer Frau in Mrs. Flemings Gewerbe. Sie wird schließlich nicht jünger.«
    »Das stimmt wohl.« Venetia musterte Gabriel nachdenklich. »Doch da war noch etwas, was ich merkwürdig fand. Mrs. Fleming hat mehrfach gehöhnt, welches Pech es sei, dass mein Mann von den Toten zurückgekehrt sei. Sie hat einige sehr spitze Bemerkungen darüber gemacht, dass für eine Frau der Witwenstand dem Ehestand unbedingt vorzuziehen sei.«
    Gabriel zog seine Augenbrauen hoch. »Ich hoffe doch sehr, dass Sie nicht vorhaben, mich ein zweites Mal ableben zu lassen, Mrs. Jones. Wie ich von Edward hörte, bin ich letztes Mal nur knapp dem Schicksal entgangen, von Gesetzlosen erschossen und von wilden Pferden totgetrampelt zu werden. Zum Glück habe ich den Sturz in den Canyon
überlebt, aber wenn Sie einen noch diabolischeren Plan aushecken, könnte es schwierig für mich werden, aus dem Grab zurückzukehren.«
    Sie errötete und zog dann eilig ein finsteres Gesicht, um es zu verbergen. »Das ist nicht komisch, Sir. Falls es Sie interessiert, ich habe Mrs. Fleming entgegengehalten, dass Sie ein sehr modern denkender Ehemann wären, der sehr fortschrittliche Ansichten zum Thema Ehe hätte.«
    Er fragte sich, wie Venetia wohl reagieren würde, wenn sie wüsste, wie primitiv seine Gedanken in Bezug auf sie tatsächlich waren.
    Sie verzog das Gesicht. »Leider hat sie diese Feststellung nur noch mehr erzürnt.«
    »Weil du allem Anschein nach alle Vorzüge genießt, meine Liebe«, sagte Beatrice. »Du hast deine Unabhängigkeit und deine Karriere und einen Mann, der sich weder vom einen noch vom anderen beunruhigt zeigt.« Abrupt ließ sie ihre Handarbeitstasche zuschnappen und stand auf. »Nun, was geschehen ist, ist geschehen und lässt sich nicht mehr rückgängig machen. Es war ausgesprochenes Pech, dass Mrs. Fleming eine solche Abneigung gegen dich entwickelt hat, Venetia. Wir können nur hoffen, dass es keine unangenehmen Folgen haben wird.«
    Venetia stellte sehr sorgsam ihre Tasse und Untertasse ab. »Meinst du, es war ein Fehler, darauf zu bestehen, die Vordertür zu benutzen, Tante Beatrice?«
    »Ganz und gar nicht«, sagte Beatrice im Brustton der Überzeugung. »Als du diese Laufbahn eingeschlagen hast, habe ich dir gesagt, wenn du jemals zulässt, dass einer deiner Kunden dich als unterlegen oder zweitklassig behandelt, dann verliert das Atelier Jones augenblicklich sein
Prestige. So, und nun muss ich ein Wort mit Mrs. Trench sprechen. Ich fürchte, seit wir einen Mann im Haus haben, ist sie verrückt geworden und hat völlig vergessen, dass wir so etwas wie ein Haushaltsbudget haben.«
    »Die Schuld liegt ganz allein bei mir, Miss Sawyer.« Gabriel hielt ihr zerknirscht die Tür auf. »Ich hätte bedenken sollen, dass meine Anwesenheit zusätzliche Kosten für den Haushalt bedeuten würde. Ich war zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt. Seien Sie versichert, dass ich noch heute Nachmittag einen Beitrag zu Ihrem Budget leisten werde.«
    »Kommt überhaupt nicht in Frage«, entgegnete Beatrice. »Sie sind unser Gast, und als solcher haben Sie selbstverständlich nicht für Kost und Logis zu bezahlen.«
    »Ah, aber ich bin kein Gast, Madam. Ich bin mir durchaus bewusst, dass ich mich Ihnen aufgedrängt habe. Ich werde für die Kosten meiner Unterbringung aufkommen.«
    »Wenn Sie darauf bestehen«, sagte Beatrice mit dem Tonfall und dem Gebaren einer Dame, die widerstrebend einen großen Gefallen gewährt.
    »Das tue ich, Madam.«
    Sie schenkte ihm ein gütiges Lächeln und rauschte aus dem Zimmer.
    Und in diesem Moment erkannte Gabriel, dass die beiläufige Erwähnung der zusätzlichen Last, die er für das Haushaltsbudget

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