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Verzaubertes Verlangen

Verzaubertes Verlangen

Titel: Verzaubertes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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geworden wäre, dass der Erbe des Amtes des Großmeisters ermordet wurde.«

31
    »Ich denke, Sie sollten uns besser erklären, wer genau Sie eigentlich sind, Mr. Jones«, sagte Venetia kühl.
    Er hatte gewusst, dass es früher oder später so kommen würde, sagte er sich. Er hatte gehofft, es noch eine Weile
aufschieben zu können, doch das Schicksal war gegen ihn. Die Augen aller Angehörigen des Milton-Haushalts waren auf ihn gerichtet. Montrose, der sich bewusst war, dass er einen Schnitzer gemacht hatte, starrte wie gebannt in seinen Tee.
    »Werden Sie tatsächlich der nächste Großmeister der Arcane Society, Sir?«, fragte Edward, eindeutig begeistert von der Aussicht.
    »Nicht, bis mein Vater beschließt zurückzutreten«, antwortete Gabriel. »Ich fürchte, es ist einer jener altmodischen Repräsentationsposten, die von einer Generation der Familie an die nächste weitergereicht werden.«
    Montrose verschluckte sich prustend an seinem Tee. Beatrice reichte ihm eine Serviette.
    »Vielen Danke, Miss Sawyer«, murmelte Montrose in die Serviette. »Repräsentationsposten. Haha. Warten Sie nur ab, wenn Ihr Vater das hört, Gabriel.«
    »Was müssen Sie als Großmeister der Gesellschaft denn machen?«, wollte Edward neugierig wissen. »Tragen Sie ein Schwert?«
    »Nein«, sagte Gabriel. »Es gibt leider kein Schwert. Zum größten Teil ist es eine ziemlich langweilige Tätigkeit.«
    Montrose machte den Mund auf, um auch dieser Behauptung zu widersprechen. Gabriel brachte ihn mit einem durchdringenden Blick zum Schweigen.
    Montrose wandte sich wieder seinem Tee zu.
    »Ich habe bei einigen Zusammenkünften den Vorsitz«, erklärte Gabriel Edward. »Ich sichte die Namen jener, die für eine Mitgliedschaft vorgeschlagen wurden, richte Komitees ein, die verschiedene Forschungsbereiche betreuen, und so weiter und so weiter.«

    »Oh.« Edwards Enttäuschung war deutlich zu erkennen. »Das klingt ziemlich öde.«
    »Ja, ganz genau«, pflichtete Gabriel bei.
    Venetia jedoch schien nicht ganz überzeugt. Allerdings hatte sie auch die Sammlung von Altertümern und Raritäten in Arcane House gesehen. Er wusste, dass sie die paranormale Energie gespürt hatte, die von einigen der Gegenstände ausging.
    Zeit für einen Themenwechsel, entschied er.
    »Im Lichte der Geschehnisse heute Nacht hat sich die Situation geändert«, sagte er ruhig. »Ich kann nicht länger davon ausgehen, dass dieses Haus und seine Bewohner sicher sind. Der Mörder hat bewiesen, dass er willens und bereit ist, andere als Bauernopfer für seine Pläne zu benutzen, und ich kann nicht rund um die Uhr hier sein, um Sie zu beschützen. Ich muss meine Nachforschungen ungehindert verfolgen können. Daher ist es nötig, gewisse Maßnahmen zu ergreifen.«
    Venetia musterte ihn argwöhnisch. »Was für Maßnahmen?«
    »Morgen früh werden alle Mitglieder dieses Haushalts für einen längeren Aufenthalt auf dem Lande packen«, sagte er. »Sie werden den Nachmittagszug nach Graymoor, einem kleinen Ort an der Küste, nehmen. Das schließt Sie ein, Sir«, fügte er an Montrose gerichtet hinzu. »Ich werde ein Telegramm schicken und Sie ankündigen. Am Bahnhof werden Sie von Leuten abgeholt werden, die ich gut kenne und die sich Ihnen gegenüber ausweisen und Sie an einen sicheren Ort bringen werden.«
    Venetia starrte ihn wie vom Donner gerührt an. »Was in aller Welt soll das heißen, Sir?«

    »Was ist mit dem Atelier?«, fragte Amelia besorgt. »Venetia hat diese Woche mehrere wichtige Kunden.«
    »Ihr Ladenmädchen, Maud, kann sich um das Atelier kümmern«, sagte Gabriel. »Sie kann neue Termine für die Aufnahmen vereinbaren.«
    Edward hüpfte aufgeregt in seinem Sessel auf und ab. »Ich mag Züge. Wir sind in einem gefahren, als wir nach London gekommen sind. Darf ich meinen Drachen mitnehmen, Sir?«
    »Ja«, sagte Gabriel. Er behielt Venetia im Auge, so wie man einen Vulkan im Auge behielt, der kurz vor dem Ausbruch stand.
    »Nein«, sagte sie. »Das ist unmöglich. Oder vielleicht sollte ich besser sagen, es ist mir nicht möglich, London zu verlassen. Beatrice, Amelia und Edward können für einige Zeit fortgeschickt werden, aber ich kann meine Termine nicht absagen. Vornehme Kunden schätzen eine solche Behandlung nicht. Außerdem habe ich nächsten Dienstagabend eine weitere Ausstellung. Meine bislang wichtigste.«
    Er hatte gewusst, dass es nicht leicht sein würde.
    »Wir können kein weiteres Risiko eingehen, Venetia«, erklärte er. »Ihre

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