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Verzaubertes Verlangen

Verzaubertes Verlangen

Titel: Verzaubertes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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sagte Gabriel. Sein Tonfall schien anzudeuten, dass der geplante Doppelmord irgendwie einen mildernden Umstand darstellte, der ihn aus jeglicher Schuld entließ.
    Venetia hätte ihm in ihrer Frustration am liebsten mit den Fäusten gegen die Brust getrommelt.
    Montrose räusperte sich kleinlaut. »Zu den wenigen Dingen, die mir der Eindringling erzählt hat, gehörte, dass er das Haus in Brand stecken wollte, nachdem er sich Gabriels entledigt hatte. Er wollte Gas benutzen. Ich bezweifle, dass
hinterher irgendjemandem Zweifel an dem Unglück gekommen wären. Mord wäre auf alle Fälle nicht nachweisbar gewesen. Solche Unglücke kommen oft genug vor.«
    Beatrice erschauderte. »Das stimmt. So viele Leute lassen die notwendige Sorgfalt im Umgang mit den Gasleitungen und den Düsen vermissen. Nun, Sir, ich muss sagen, Sie können sich glücklich schätzen, dass der Schurke Sie nicht kaltblütig ermordet hat, während er auf Mr. Jones gewartet hat.«
    »Der Bursche hat gesagt, das könne er nicht tun«, erklärte Montrose.
    Amelia sah ihn verblüfft an. »Sagen Sie jetzt nicht, dass er Skrupel hatte, Sie zu ermorden, Sir?«
    »Aber mitnichten«, versicherte ihr Montrose unbekümmert. »Der Schurke hat behauptet, der Geruch von Blut und Tod würde Gabriel warnen, sobald er die Haustür öffnete. Ich denke, er befürchtete, dass Gabriel in diesem Fall das einzig Kluge tun und einen Polizisten rufen würde, bevor er das Haus betrat.«
    »Ich denke, es ist wohl eher unwahrscheinlich, dass Mr. Jones das einzig Kluge getan hätte«, bemerkte Venetia grimmig. »Viel wahrscheinlicher ist, dass er schnurgerade ins Haus gestürmt wäre, um nachzuschauen, was los war.«
    Gabriel sah sie amüsiert an. »Genau wie Sie es an jenem Abend der Ausstellung getan haben, als Sie in die Dunkelkammer gegangen sind und Burtons Leiche gefunden haben?«
    Sie wurde rot. »Das war eine vollkommen andere Situation.«
    »Ach ja?« Er zog seine Augenbrauen hoch. »In welcher Hinsicht war sie denn anders?«

    »Das ist jetzt egal«, gab sie zurück und machte dabei ihren Tonfall so frostig wie möglich.
    Beatrice spähte Montrose über den Rand ihrer Brille hinweg an. »Ich kann verstehen, dass der Schurke vorhatte, Sie und Mr. Jones umzubringen, aber warum wollte er Ihr Haus anstecken?«
    Venetia sah, wie Montrose und Gabriel verstohlene Blicke austauschten. Sie hatte genug von den Geheimnissen der Arcane Society.
    »Was geht hier vor?«, donnerte sie.
    Gabriel zögerte, dann nahm seine Miene einen Ausdruck stoischer Resignation an.
    »Es ist eine Sache, einen Menschen umzubringen, der über keine einflussreichen Verbindungen verfügt«, sagte er. »Aber man geht ein bedeutend größeres Risiko ein, wenn man jemanden ermordet, der mächtige Freunde oder Verwandte besitzt.«
    »Ja, ich sehe, was Sie meinen«, sagte Venetia. »Wenn Sie und Mr. Montrose ermordet aufgefunden worden wären, dann hätte es mit Sicherheit eine Untersuchung von Seiten der Polizei gegeben. Der Mörder war sich dessen zweifellos bewusst, und deshalb hat er gehofft, seine Spuren zu verwischen, indem er dafür sorgte, dass die Leichen seiner Opfer bei einem vorgeblichen Hausbrand verbrannten.«
    Montrose kicherte.
    Edward musterte ihn neugierig. »Was ist denn so komisch, Sir?«
    Montrose sah ihn verschwörerisch an. »Ich bezweifle, dass irgendjemand dem Mord an einem alten Mann, der nicht viel ausgeht und keine wichtige gesellschaftliche Stellung einnimmt, besondere Beachtung geschenkt hätte. Aber
es wäre eine ganz andere Sache gewesen, wenn Gabriel Jones erstochen aufgefunden worden wäre. Nun, da wäre der Teufel los gewesen, und das nicht zu knapp. Bitte entschuldigen Sie meine Ausdrucksweise, meine Damen.«
    Einen Moment lang herrschte verdutztes Schweigen. Venetia sah Gabriel an. Er schaute noch grimmiger drein als zuvor.
    »Was meinen Sie damit, Mr. Montrose?«, sagte Beatrice sehr gedehnt.
    »Ja«, mischte sich Amelia ein. »Wir halten selbstverständlich alle große Stücke auf Mr. Jones, aber ich denke nicht, dass man uns als mächtige Freunde bezeichnen kann. Ich bezweifle, dass die Polizei einem von uns große Beachtung geschenkt hätte, wenn wir auf einer gründlicheren Untersuchung bestanden hätten.«
    Montrose war sichtlich verwirrt von ihrer Reaktion. »Mit mächtigen Freunden meine ich natürlich den Rat der Arcane Society, vom Großmeister selbst ganz zu schweigen. Ich versichere Ihnen, die Polizei hätte einiges an Druck zu spüren bekommen, wenn bekannt

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