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Verzehrende Leidenschaft

Verzehrende Leidenschaft

Titel: Verzehrende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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muss eine Weile dort leben, damit sie einsieht, dass uns dort nichts passieren wird. Indem ich sie zu einer vorläufigen Ehe überlistete, hatte ich immerhin die Möglichkeit, sie notfalls unter dem Hinweis auf diese Verbindung dazu zu bringen, mir nach Drumdearg zu folgen.«
    »Sehr schlau. Aber ich glaube, im Moment ist ihr diese Verbindung ziemlich egal. Die Kleine ist ganz schön wütend. So geschickt du auch sein magst, ich weiß nicht, ob es dir gelingen wird, ihren Zorn zu beschwichtigen. Auf alle Fälle kann ich sie dann in einem Jahr dazu bringen, mich zu heiraten.«
    »Ach, halt einfach den Mund«, schnaubte Tavig, funkelte den Wohnturm finster an und überlegte, wie lange er warten sollte, bevor er den Versuch wagen konnte, mit Moira zu reden.
    * * *
    Moira lief ungestüm in ihrer Kammer auf und ab, während die Mägde heißes Wasser in einen Badezuber füllten. Sie wusste, dass sie ängstlich beobachtet wurde, doch sie war zu zornig, um die Mädchen zu beruhigen. Sobald sie den Raum verlassen hatten, zog sie sich aus und stieg in den Zuber; und schon nach kurzer Zeit in dem heißen Wasser schwanden ihre Anspannung und ihre Wut. Darüber war sie sehr froh, denn sie war nicht gern so wütend.
    Dennoch war sie noch immer entrüstet über Tavigs Betrug; doch als sie ruhiger wurde, ging ihr auf, dass er wahrscheinlich einen guten Grund für diese List gehabt hatte. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, dass er einfach nur seinen Willen hatte durchsetzen wollen. Jetzt musste sie sich nur wieder so weit fassen, dass sie sich ruhig seine Erklärung anhören konnte. Vermutlich würden ihr all seine Begründungen nicht triftig erscheinen, aber vielleicht würden sie ja doch so gut klingen, dass sie ihm verzeihen konnte.
    In dem Moment, als sie aus dem Zuber stieg und sich abtrocknen wollte, wurde die Tür zu ihrer Kammer aufgestoßen. Moira kreischte überrascht auf. Hastig versuchte sie, ihre Blöße mit dem Tuch zu bedecken, und war nur zum Teil erleichtert, als sie sah, dass es sich bei dem Eindringling um Una handelte, die die Tür zuschmetterte. Moira zuckte zusammen. Das Letzte, was sie jetzt brauchte, war ein weiterer Streit. Aber schon beim ersten Blick in Unas düstere Miene erkannte Moira, dass ihr wohl genau das bevorstand.
    »Ich muss mit dir reden«, schnaubte Una und funkelte sie wütend an.
    Leise stöhnend trocknete Moira sich ab und zog sich an. »Dafür wäre dieser Auftritt aber nicht nötig gewesen. Ich habe mich nicht vor dir versteckt und mich auch nicht geweigert, mit dir zu reden. Weshalb stürmst du mit deiner Forderung einfach in mein Zimmer?«
    »Mit dir kann man ja kaum unter vier Augen reden, ständig scheinen sich Mungan oder Tavig nach dir zu sehnen.«
    »Du übertreibst. Ich bin gemeinsam mit Tavig hier eingetroffen, aber er führt sich nicht auf wie ein vernarrter Liebhaber. Und Mungan schleppt mich nur ab und zu in der Gegend herum und sagt mir, wie sehr er meinen Wehrturm begehrt.«
    »Und mehr will er auch nicht von dir.«
    »Das ist mir schon klar.«
    »Er wird immer zu mir ins Bett kommen. Selbst wenn du ihn heiratest, werde ich nicht weggehen. Womöglich wirst du sogar froh darüber sein. Mungan ist bestimmt nicht der richtige Liebhaber für dich.«
    Moira bemühte sich nach Kräften, nicht hinzuhören, als Una anfing, davon zu reden, was sie und Mungan im Bett trieben. Una machte es ihr nicht leicht, denn sie baute sich immer wieder vor ihr auf, hielt sie davon ab, sich ungestört fertig anzukleiden, und enthüllte ein Detail nach dem anderen. Schließlich setzte sich Moira auf den Schemel vor dem Feuer, das die Mägde für sie entzündet hatten, und fing an, sich die nassen Haare zu kämmen. Zum Glück schien Una inzwischen am Ende ihrer langen Aufzählung angelangt zu sein.
    »Du siehst also, viel wirst du von Mungan nicht bekommen«, zischte Una, stellte sich neben Moira und stemmte die Fäuste in die üppigen Hüften.
    »Ich will überhaupt nichts von Mungan Coll«, erwiderte Moira verärgert. »Und ich will auch nicht hören, was du von ihm bekommst. Was ihr zwei zwischen den Laken treibt, interessiert mich nicht im Geringsten.«
    »Dann hör endlich mit deinen Spielchen auf! Sag ihm einfach, du willst ihn nicht.«
    »Du kennst den Mann doch inzwischen gut genug, um zu wissen, dass es nichts nützt.«
    »Dann gib mir den verdammten Wehrturm«, verlangte Una.
    »Nay. Der Turm gehört mir. Dein Vater hat mir meinen Besitz zu lange vorenthalten, ich denke nicht daran,

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