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Verzehrende Leidenschaft

Verzehrende Leidenschaft

Titel: Verzehrende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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Augen sprechen konnte, doch Mungan hatte momentan so viel mit ihnen zu tun, dass es wohl nicht nötig war, etwas vor ihm zu verheimlichen.
    »Aha, du zürnst mir also noch immer«, murmelte Tavig, als sie ihn nicht anlächelte.
    »Aye, aber ich habe mich so weit beruhig, dass ich mir deine Erklärung anhören kann, warum du mich so hinters Licht geführt hast.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Du siehst nicht so aus, als würdest du mir verzeihen«, meinte er.
    »Im Moment ist mir wahrhaftig nicht danach. Ich habe gehofft, dass deine Erklärung es mir erleichtern würde.«
    Er räusperte sich. »Ich wollte sicherstellen, dass du mit mir nach Drumdearg kommst. Du sprichst die ganze Zeit von der Angst und dem Aberglauben, den wir beide wecken könnten, und hast mir nie geglaubt, wenn ich dir sagte, dass es in Drumdearg nicht dazu kommen würde. Mir war klar, dass du nicht die Absicht hattest, dich persönlich davon zu überzeugen. Als ich auf den Gedanken kam, in den Dörfern als verheiratetes Paar aufzutreten, um uns damit eine gewisse Sicherheit zu verschaffen, fiel mir ein, dass das ja auch eine Art Probeehe bedeuten würde.«
    »Aber mir war nicht klar, dass ich mich damit offiziell zu deiner Frau erklären würde.«
    »Tja nun, was soll ich sagen? So war es eben. Mädchen, ich wollte doch nur dafür sorgen, dass du zumindest überprüfen würdest, ob ich dir die Wahrheit über Drumdearg erzählt hatte. Wenn du beschlossen hättest, nicht mit mir dorthin zu gehen, hätte ich unsere vorläufige Ehe anführen können, um dich dazu zu überreden.«
    »Aye, das war ein guter Plan«, meinte Mungan und klopfte seinem Cousin anerkennend auf den Rücken.
    »O ja, ein sehr guter«, pflichtete Moira ihm bei und funkelte Tavig böse an. »Sehr klug, ja ausgesprochen gerissen. Ganz offenkundig ist Mungan nicht der Einzige, der in eurer Familie durchtrieben ist.«
    »Hast du etwa behauptet, ich sei durchtrieben, Cousin?«, fragte Mungan Tavig stirnrunzelnd.
    »Das bist du manchmal, und das wissen alle. Aber vielleicht könntest du jetzt mal den Mund halten? Dieses Gespräch geht dich nichts an. Ich versuche gerade, mich mit Moira zu versöhnen, und deine Störungen tragen nicht gerade dazu bei.«
    »Ich weiß nicht, ob deine Ausführungen aus deiner List etwas anderes als eine üble Täuschung machen«, meinte Moira, womit sie Tavigs Aufmerksamkeit wieder auf sich lenkte. »Doch obgleich ich den Gründen, die du mir in deinem schwachen Erklärungsversuch genannt hast, nicht zustimmen kann, reichen sie mir im Moment.«
    »Sie reichen dir?« Er trat näher und legte zögernd die Hände auf ihre Schultern. »Du hast mir also verziehen?«
    »Das würde ich nicht sagen, aber ich kann dich verstehen. Es war ein dummer Trick, aber offenkundig hattest du keine bösen Hintergedanken. Also werde ich dir jetzt meinen Entschluss mitteilen.«
    »Du möchtest noch über etwas anderes reden?«
    »Aye. Ich werde dich heiraten. Du hattest recht, es gibt keine andere Lösung. Ein weiterer Tag hat nichts daran geändert, und ein weiteres Jahr wird wohl auch nicht viel daran ändern.« Sie starrte ihn an und hoffte, dass er ihre nächsten Worte nicht nur auf Mungan gemünzt betrachtete. »Manche Menschen sind so stur, dass sie nicht erkennen, wann sie lieber aufgeben sollten.«
    Tavig runzelte die Stirn, dann zog er Moira langsam zu sich. »Ich habe die Rüge verstanden. Also werden wir jetzt heiraten?«
    »Aye. Allerdings müssen wir uns noch einmal unter vier Augen über ein paar Einzelheiten unterhalten.« Moira sah Mungan an, der nur dastand und lächelte. Offenbar hatte er ihren Wink nicht verstanden.
    »Ihr werdet den Burschen also heiraten. Es hätte mir zwar besser gefallen, wenn Ihr Euch für mich entschieden hättet, aber immerhin muss ich mir nun keine Sorgen mehr machen, nachdem ich weiß, dass das Land dir gehört, Tavig. Und jetzt« – er rieb sich die Hände – »muss ich Una finden. Ich glaube, es passte ihr gar nicht so recht, dass ich Moira heiraten wollte. Cousin, mach dir keine Umstände, ich werde den Priester auftreiben, und dann können wir noch vor Sonnenuntergang vermählt werden.« Er hob seine Tunika auf und eilte mit großen Schritten zur Burg. »Dieser Schuft von Robertson wird ganz schön staunen, wenn er bei seiner Ankunft feststellt, dass seine Tochter und sein Mündel in festen Händen sind.«
    Sobald Mungan fort war, wand sich Moira aus Tavigs sachter Umarmung. Sie war noch immer verärgert über

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