Verzehrende Leidenschaft
streifte gerade die dünnen Reste ihres Hemds ab, das sie sonst auch in der Nacht anbehielt, sodass langsam ihr nackter Körper zum Vorschein kam. Tavig wusste, dass es ihm sehr schwerfallen würde, weiterhin sanft um sie zu werben und behutsam ihre Leidenschaft zu wecken, nachdem er jetzt alles gesehen hatte, wonach er sich verzehrte.
Ihre kleinen Brüste waren perfekt geformt, die honigfarbenen Spitzen ragten in der kühlen Luft steil nach oben. Ihm lief das Wasser im Mund zusammen, als er sich vorstellte, wie köstlich sie schmecken würden. An ihrem zarten Körper war kein Gramm überflüssiges Gewebe. Sie erinnerte ihn an ein schlankes, gelenkiges Fohlen. Ihre Taille war schmal, und sie hatte lange, wundervoll geformte Beine. Ihre Haut schimmerte elfenbeinfarben, und es kitzelte ihn in den Fingern, als er sich vorstellte, wie es sich wohl anfühlen würde, sie zu streicheln. Als sie das Hemd fallen ließ, wandte er sich rasch ab. Hoffentlich bemerkte sie nicht, wie erregt er war, denn dann würde sie bestimmt erraten, dass er sie beobachtet hatte.
Moira zupfte an der Decke, und Tavig ließ sie sogleich los. Er schenkte ihr ein kurzes, angestrengtes Lächeln, dann trat er rasch ans Feuer. Moira wickelte sich in die Decke und setzte sich ihm gegenüber, doch er achtete nicht weiter auf sie. Stattdessen kümmerte er sich eingehend um die Zubereitung ihrer abendlichen Hafergrütze. Auch beim Essen blieb er still und wirkte ziemlich angespannt. Es gelang ihm nicht, das Bild ihrer schlanken Gestalt aus seinem Kopf zu verbannen, ständig musste er daran denken, wie sich ihr gelenkiger Körper um ihn winden würde, während er sie zu seiner Geliebten machte. Auch wenn dieser Gedanke ihn fast schmerzhaft erregte, schaffte er es nicht, ihn abzuschütteln.
Sobald sie mit dem Essen fertig waren, kümmerte er sich um ihre nassen Kleider. Mit ein paar Ästen errichtete er in der Nähe des Feuers eine Art Gestell, dann holte er ihre feuchte Kleidung, die sie auf einen Baum gehängt hatte, und verteilte sie darauf. Er hoffte, wenn er sich beschäftigte, würde dies das Verlangen besänftigen, das sich in ihm zusammenballte.
»Je näher sie am Feuer sind, desto schneller werden sie trocken«, erklärte er. Ohne eine Antwort abzuwarten, machte er sich als Nächstes daran, ihre Schlafstätte herzurichten.
Moira, noch immer fest in die Decke gewickelt, sah auf die Kleider, die die Frau aus dem Dorf ihr mitgegeben hatte, und dann auf Tavig. Die Kleider waren bestimmt etwas zu groß, aber sie würden ihren Zweck schon erfüllen. Allerdings waren sie aus ziemlich grobem, selbst gewebten Stoff, auf der bloßen Haut würden sie bestimmt schrecklich kratzen. Moira wollte zumindest ihr Hemd als Schutz darunter tragen. Sie beobachtete Tavig, der ihre Schlafstätte weitaus sorgfältiger als sonst vorbereitete. Sie schlang die Decke noch fester um sich. Auch sie kratzte, aber sie war bestimmt nicht halb so kratzig wie die Kleider.
Doch Tavigs Verhalten beschäftigte sie weitaus mehr als die Frage, was sie nun anziehen sollte. Er hatte bisher kaum ein Wort an sie gerichtet, und dabei hatte sie sich schon auf jede Menge Spott eingestellt. Der Mann genoss es sonst doch so, ihr die Röte in die Wangen zu treiben. Während sie die alten Holzschüsseln mit etwas Wasser und Sand reinigte, versuchte sie, sein seltsames Benehmen zu ignorieren, aber die einfachen Handgriffe lenkten sie nicht genügend ab.
Vorsichtig riskierte sie einen weiteren Blick auf Tavig – er musterte gerade finster ihre Schlafstätte.
Moira wurde nervös. Er sah richtig zornig aus. Zornige Männer waren gefährliche Männer. Moria nahm sich vor, möglichst still und unaufdringlich zu sein, doch dann ging ihr auf, dass so ein Verhalten genau das Falsche sein konnte. Sie musste herausfinden, was Tavig störte. Vielleicht hatte es schlimme Folgen, wenn sie sich ihm in seiner düsteren Stimmung aufdrängte, doch die musste sie eben in Kauf nehmen. Sie holte tief Luft, näherte sich ihm vorsichtig und kniete sich neben ihn.
»Tavig? Habe ich etwas getan, das Euch geärgert hat?«
Als er zu ihr herumfuhr, zuckte sie instinktiv zusammen, wich zurück und begann zu zittern. Er fluchte leise. Trotz ihrer guten Vorsätze, tapfer und entschlossen zu sein, verspannte sie sich und krümmte sich innerlich, als er sie an den Schultern packte und sie sanft schüttelte. Moira merkte, dass sie keine Angst vor dem Schmerz hatte, den er ihr möglicherweise zufügen könnte, sondern
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