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Verzehrende Leidenschaft

Verzehrende Leidenschaft

Titel: Verzehrende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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Tuch eine Weile fest zwischen ihre Beine. Das fühlte sich zwar gut an, aber sie ärgerte sich, dass er über ihre Verlegenheit grinste. Typisch Mann, dachte sie, und als er von ihr abließ, deckte sie sich rasch wieder zu. Nicht den geringsten Sinn für Anstand.
    Tavig lachte leise und legte das Tuch weg. Moiras plötzliche Sorge über ihre Nacktheit amüsierte ihn, und ihre Verärgerung verstärkte seine Belustigung. Der Anflug von Züchtigkeit war kein Hindernis für ihre Leidenschaft, weshalb er ihn richtig liebenswert fand. Nachdem er sich versichert hatte, dass Schwert und Dolch griffbereit neben ihm lagen, schlüpfte er unter die Decke und zog Moira an sich. Sobald er ihre weiche Haut spürte, regte sich wieder Verlangen in ihm, doch er unterdrückte es gewaltsam. Ihr erstes Mal hatte ihr zwar Lust bereitet, aber auch Schmerzen. Es war wohl besser, ihr ein wenig Zeit zu geben, sich davon zu erholen.
    »Jetzt gehörst du mir, Moira«, murmelte er und kämmte mit den Fingern behutsam ihre verwuschelten Haare.
    »Geht nun wieder das verrückte Gerede vom Heiraten los, oder was?«
    »Die meisten Frauen würden es nicht für verrückt halten.«
    »Ich vielleicht auch nicht, wenn du nicht schon am ersten Tag unserer Bekanntschaft damit angefangen hättest. Aber meine Meinung hat sich nicht geändert: Oft und klar genug habe ich dir gesagt, dass es der reine Wahnsinn wäre, wenn wir heiraten würden. Du musst mich auch jetzt nicht heiraten.«
    »Heirat hin oder her, du gehörst trotzdem mir.« Er lächelte, als sie sich etwas zurücklehnte und ihn mit einem verdrossenen Blick bedachte.
    »Das ist dir wohl besonders wichtig.«
    »Jawohl, das ist es. Ich finde, das sollst du ruhig wissen.«
    »Hm.« Sie kuschelte sich wieder in seine Arme. »Du bist ein sehr eingebildeter Mann, Tavig MacAlpin.«
    »Das hat man mir schon öfter gesagt. Und nach dem, was wir gerade erlebt haben, finde ich, dass ich ein gewisses Recht darauf habe, eingebildet zu sein.«
    »Wir haben es gemeinsam erlebt? Du hast gefühlt, dass es etwas Besonderes war?«
    »Aber natürlich, Liebes, etwas ganz Besonderes. Ich habe einige Geliebte gehabt …«
    »Ich glaube nicht, dass ich diesen Teil deiner Vergangenheit näher kennenlernen möchte«, murrte sie.
    Er lachte, küsste sie auf den Scheitel und schloss sie fest in die Arme. »Schön, dass du ein bisschen eifersüchtig bist.« Er ignorierte es, als sie dieses Gefühl grummelnd von sich wies. »Keine dieser Frauen hat mir gegeben, was du mir heute Nacht gegeben hast. Keine von ihnen hat meine Begierde so entfacht wie du. Was wir teilen, ist etwas, wonach sich jeder Mann sehnt. Es war keine brünstige Paarung, wie ich sie früher vollzogen habe. Nay, mit dir war es blendende Hitze und heftige, berauschende Leidenschaft.«
    Aber keine Liebe, dachte Moira und seufzte innerlich. Sie wollte, dass Tavig sie liebte. In dem Moment, als ihre Körper verschmolzen waren, hatte sie erkannt, dass sie ihn liebte, von ganzem Herzen und unwiderruflich. Hätte er doch nur dasselbe für sie empfunden! Irgendwelche hübschen Worte über Leidenschaft, Schicksal oder Fügung wollte sie nicht mehr hören. Sie wollte, dass Tavig laut und deutlich aussprach, dass er sie liebte.
    Doch gleich darauf bereute sie ihre Selbstsucht. Ihn dazu zu bringen, sich in sie zu verlieben, wäre grausam von ihr gewesen, selbst wenn sie es vermocht hätte. Wenn sie ihn heiratete, würde sich all der törichte Aberglauben der Menschen auf ihren Häuptern entladen. Es war besser, sich von ihm loszusagen und ihn in dem Glauben zu lassen, dass sie nur eine weitere seiner Geliebten gewesen sei, wenn auch eine, bei der er besonders viel Lust empfunden hatte, dann würde bei der Trennung wenigstens nur sie leiden. Ihn dazu zu bringen, sie zu lieben, wäre etwas, was nur ihre Eitelkeit fördern würde.
    »Ich …« Sie gab einen gedämpften Laut der Überraschung von sich, als Tavig ihr plötzlich die Hand auf den Mund presste.
    »Zieh dich an, Mädchen«, befahl er leise, dann nahm er die Decke und erstickte das Lagerfeuer.
    Moira gehorchte ihm, ohne zu zögern. Die Angst schnürte ihr die Kehle zu, in ihrem Kopf tobte ein Wirrwarr von Fragen, doch sie zog sich stumm und hastig an. Dann klaubte sie die Decken auf, nahm ihren Beutel und folgte Tavig, der schon im Wald verschwunden war. Er hatte den Weg zu den felsigen Bergen eingeschlagen, in denen sie sich seiner Meinung nach gut würden verstecken können. Doch noch in Sichtweite ihres Lagers

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