Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verzehrende Leidenschaft

Verzehrende Leidenschaft

Titel: Verzehrende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
Vom Netzwerk:
Priester kommt, einen Scheiterhaufen um euch errichtet und ihn entzündet?«
    »Die Familie des Kindes hat beschlossen, dass es nicht die feine Art wäre, uns zu rösten als Dank dafür, dass wir das Leben ihrer Tochter gerettet haben.«
    »Und wer seid ihr?«
    »Tavig und Moira.«
    »Aha. Hast du denn keinen Klan und keinen Laird?«
    »Im Moment nicht.« Tavig war etwas überrascht, als der Mann nur grinste.
    »Und wohin seid ihr unterwegs?«
    »Nach Norden, zu meinem Cousin Sir Mungan Coll.«
    »Ach ja? Ein feiner Mann, ehrenwert, ein wackerer Kämpfer und ein fester Verbündeter, wenn man ihn für sich gewinnen kann. Etwas eigenartig vielleicht.«
    »Ihr kennt meinen Cousin?«
    Inzwischen waren mehrere andere Feuer entzündet worden, und der Duft von gebratenem Wild ließ Tavig das Wasser im Munde zusammenlaufen, doch er bemühte sich, es nicht zu zeigen.
    »Sein törichter Vater hat mir ein bisschen Land geschenkt, bevor Mungan alt genug war, die Launen des Alten zu bremsen. Letztes Jahr hat sich Mungan das Land zurückgeholt.«
    »Ihr habt mit meinem Cousin gekämpft?«
    »Nay. Das Land war keinen Kampf wert, und Mungan Coll ist jemand, den ich mir nicht gern zum Feind machen würde. Außerdem hatte Euer Cousin Iver sein böses Auge auf das Land geworfen.«
    Tavig verspannte sich, obwohl er nach wie vor nicht den Eindruck hatte, dass von Colin eine echte Gefahr ausging. »Ihr wisst recht gut, wer ich bin, nicht wahr?«
    »Jawohl. Aber jetzt solltet Ihr Euch mit Eurer Frau erst einmal hinsetzen und einen Happen essen, und einen Schluck Ale sollt Ihr auch bekommen. Keine Angst«, fuhr er fort, als Moira und Tavig sich ihm gegenüber am Feuer niederließen. »Ich werde Euch nicht an Sir Iver MacAlpin ausliefern, auch wenn er ein stattliches Sümmchen auf Euren Kopf ausgesetzt hat. Mit einem derart hinterhältigen Burschen wie Iver will ich nichts zu tun haben. Aye, und Mungan wusste von Euch nur Gutes zu berichten, vor Iver hingegen hat er mich gewarnt. Der Bursche sei eine hinterlistige Ratte, meinte er.«
    »Dann werdet Ihr uns unserer Wege ziehen lassen?«
    »Aye. Ich hätte Euch gern ein Pferd gegeben, aber ich habe nicht einmal genug für meine eigenen Männer. Im Frühling hat eine böse Seuche meinen halben Stall ausgerottet. Es ist ziemlich mühselig, mir das, was ich brauche, von den Leuten in Craigmoordun zurückzustehlen.«
    Es gebührte der Höflichkeit, das Gespräch nicht abreißen zu lassen, aber das fiel Tavig sehr schwer, als man ihnen nun einen Teller mit Wildfleisch und einen Becher Ale reichte. »Die Leute in Craigmoordun haben schreckliche Angst vor Euch. Sie sagen, dass Ihr jeden aus dem Dorf ermordet, der einen Fuß auf Euer Land setzt«, meinte er schließlich mit vollem Mund.
    Colin und seine Leute lachten. Tavig runzelte die Stirn, nutzte jedoch die kleine Pause, um sich das frisch gebratene Fleisch und das köstliche Ale schmecken zu lassen.
    »Die Hälfte der Männer, die Ihr hier seht, gehörten früher zu Craigmoordun. Aye, und Craigmoordun gehörte früher mir.« Colin fuchtelte mit einem halb abgenagten Knochen vor Tavig herum. »Der Anführer, Duncan MacBean, der dort in dem Wohnturm haust, hat dem kleinen Dorf und seinen guten Leuten alles Leben ausgesaugt. Er hat meinem Vater Craigmoordun auf hinterhältigste Weise geraubt. Ich habe versucht, mir zurückzuholen, was mir gehört, aber mein Vater hat diesen verfluchten Turm so wehrhaft gebaut, dass er kaum einzunehmen ist. Viele gute Männer sind vor seinen Mauern gestorben. Es bringt mir nichts, wenn auch ich am Fuß dieses Steinhaufens mein Leben lasse.«
    »Habt Ihr denn wirklich aufgegeben?«
    »Nay. Euer Cousin Mungan hat mir erklärt, wie ich mir mein Eigentum zurückholen kann. Klau es dir, hat er gemeint. Stiehl es dir zurück, Mann für Mann, Frau für Frau, Pferd für Pferd. Eines Tages wird dieser miese Duncan aufwachen und feststellen, dass er nichts mehr hat bis auf leere Felder, leere Ställe und eine Handvoll Männer, die zu feige oder zu dumm sind, um ihn zu verlassen. Dann werde ich den Turm zurückerobern. Wenn wir einem MacBean begegnen, bieten wir ihm an, sich uns anzuschließen und auf unserer Seite zu kämpfen. Tja nun, manche sterben, wenn sie beschließen, dass sie lieber gegen uns kämpfen wollen. Aber viele sind froh, ihr Joch abzuschütteln, denn sie meinen, sie seien zu dem Treueid genötigt worden, den sie Duncan geleistet haben, und deshalb betrachten sie ihn auch nicht als bindend. Wenn sie sich mein

Weitere Kostenlose Bücher