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Verzehrende Leidenschaft

Verzehrende Leidenschaft

Titel: Verzehrende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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sollte er nicht bei ihr bleiben, nur weil ihm eine innere Stimme dies befahl. Bedrückt gestand sich Moira ein, dass sie keine Ahnung hatte, was Tavig tatsächlich für sie empfand.
    »Sieht nicht so aus, als ob ich dich getröstet hätte«, meinte Mary kopfschüttelnd. »Ich kenne deine Ängste gut. Auch ich hatte sie, als ich als junges Mädchen Robert mein Herz schenkte. Verzeih, dass ich mich einmische, aber ich will dir dennoch einen kleinen Rat geben: Plage deinen Mann nicht mit deinen Ängsten; lass dich von deinen Ängsten nicht dazu bringen, ihm Vorwürfe zu machen, wenn du keinen Beweis hast, dass er schlecht gehandelt hat; und verschließe dich nicht der Wahrheit. Beobachte ihn, achte auf seine Worte und sein Tun. Ich wette, dann wirst du bald erkennen, dass du keinen Grund hast, die Mädchen von früher oder solche, die auch jetzt noch versuchen, seine Aufmerksamkeit zu erregen, zu fürchten.«
    »Ich werde mein Bestes tun.«
    Mary ging zum Thema Klatsch und Mode über. Die Frau war begierig auf alle Neuigkeiten und jedes Detail, das Moira darüber zu berichten hatte. Es wurde ziemlich spät, bis Tavig und sie sich in eine mit einem Vorhang abgetrennte Nische zurückzogen, wo ihnen ein Bett hergerichtet worden war. Mary und Robert legten sich im Dachboden neben den Kindern zum Schlafen, sodass Tavig und sie ungestört sein konnten. Moira zog sich hastig bis zum Unterhemd aus und stieg in das schmale Bett.
    »Du bist heute Abend sehr still gewesen«, sagte Tavig, als er sich neben sie legte und sie in die Arme nahm.
    »Ich hatte Angst, bei einer Lüge ertappt zu werden«, murmelte sie und schmiegte sich an ihn, während er zärtlich ihren Rücken streichelte. »Es fällt mir schwer, Mary anzuschwindeln.«
    »Aber ich glaube nicht, dass das deine einzige Sorge war. Du hast nicht viel gesagt, seit Jeanne ihr Gift versprüht hat. Mädchen, du hast doch nicht etwa befürchtet, ich könnte versuchen, mich in ihr Bett zu schleichen?«
    Moira ärgerte sich ein bisschen, dass es so vielen Leuten so leichtfiel, ihre Ängste zu erkennen. »Und wie kommst du darauf, dass ich mich sorgen könnte, in welches Bett du steigst?« Am liebsten hätte sie ihn geohrfeigt, so sehr erboste sie sein breites Grinsen.
    Tavig küsste sie. »Du hast keinen Grund zur Eifersucht, Liebes.«
    »Ich bin nicht eifersüchtig«, widersprach sie, doch er erstickte ihren Protest mit einem Kuss.
    »Und du brauchst auch keine Angst zu haben, dass ich nicht treu sein kann. Warum sollte ich nach einer anderen schielen, wenn ich solch süßes Feuer in den Armen halte?«
    »Vielleicht, weil die andere etwas mehr zu bieten hat?«
    »Süße Moira, manchmal bist du ausgesprochen töricht.«
    »Wie nett!«
    Er lachte und hielt sie einen Moment lang ganz fest. »Aye, du bist schlank wie eine Gerte, wahrscheinlich wirst du nie die üppige Figur einer Frau wie Jeanne haben. Um ehrlich zu sein, selbst wenn ich mich von Anfang an danach sehnte, dich in den Armen zu halten, habe ich mich manchmal gefragt, warum, denn du gehörst nicht zu der Sorte Mädchen, nach denen es mich normalerweise gelüstet. Doch seit wir ein Paar geworden sind, weiß ich, dass sich diese Frage nie mehr stellen wird.« Zärtlich streichelte er ihre Taille. »Du hast alle Kurven, die ich brauche, Liebes. Und alles Feuer, das sich ein Mann nur wünschen kann.«
    Moira war gerührt. Er überhäufte sie weder mit hübschen Schmeicheleien und blumigen Worten, noch legte er heiße Schwüre ab; eben deshalb fiel es ihr umso leichter, ihm zu glauben. Tavig sprach nur von ihrer gemeinsam erlebten Leidenschaft, und auch daran glaubte sie. Vielleicht war die Leidenschaft bei ihm nicht so heftig oder so tief wie bei ihr, aber er spürte sie.
    »Es tut mir leid«, murmelte sie, wobei ihre Stimme immer rauchiger wurde, während er sie weiter streichelte. »Ich fürchte, ich weiß nichts von solchen Dingen. Jeanne hat ein hübsches Gesicht und die Figur, von der alle fahrenden Sänger schwärmen.« Sie zuckte die Schultern. »Das habe ich gesehen, und …«
    »… du hattest den Eindruck, dass auch ich bald anfangen würde, von ihr zu schwärmen.«
    »Na ja, das hast du ja schon getan.«
    »Nay, ich habe ihr gegenüber nie mehr empfunden als das schlichte Bedürfnis, mit ihr zu schlafen. Warum, glaubst du wohl, bin ich immer bei Robert und Mary abgestiegen, wenn ich durch dieses Dorf kam? Hätte ich für Jeanne mehr empfunden als das reine Verlangen, mich kurz mit ihr im Heu zu wälzen, hätte ich

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