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Verzehrende Leidenschaft

Verzehrende Leidenschaft

Titel: Verzehrende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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und trat auf Moira zu, nur um sich hastig zurückzuziehen, als Tavig das Schwert erhob. »Ihr habt nichts zu befürchten, Sir«, versicherte er Tavig hastig. »Wir wissen, dass Ihr verhext worden seid und jetzt im Bann dieses Weibes steht. Und du genauso«, meinte er, an Robert gewandt, der ihn mit offenem Mund anstarrte.
    »Das Mädchen ist keine Hexe«, erwiderte Robert scharf. »Ihr lasst euch von einer Hure hinters Licht führen.« Er deutete auf Jeanne.
    »Sie ist eine Hexe«, kreischte Jeanne. »Ich habe versucht, Tomas aus ihren bösen Fängen zu befreien, aber sie hat mich mit einem schlimmen Fluch belegt, einem gemeinen Ausschlag. Und eine meiner Ziegen ist verendet, aus ihrem Maul strömte schwarzes Blut. Das arme Tier war überhaupt nicht krank, und meine Haut war makellos, bis sie mich heute Nachmittag in der Scheune verhext hat.«
    »Du verlogene Hure!«, fauchte Tavig.
    Moira zitterte. Angst zog ihr den Magen zusammen, als sie hörte, wir Tavig Jeanne beschimpfte, was jedoch nur dazu führte, dass das Weib ihre Beschuldigungen weiter ausmalte. Mehrere Männer stimmten ihr laut zu. Es gab kein Entkommen. Zwei Männer hielten Robert und Mary am Fuß der Dachbodenleiter fest. Tavig war zwar bewaffnet, aber er konnte nicht gegen ein halbes Dutzend Männer antreten. Selbst wenn er sie besiegt hätte, warteten weitere vor der Hütte, um ihre Plätze einzunehmen. Es war klar, dass Tavig vorhatte, sie notfalls mit Gewalt zu verteidigen, aber Moira war sich sicher, dass er das mit seinem Leben bezahlt hätte. Ebenso klar war, dass keiner der Männer für vernünftige Argumente empfänglich war. Moira wusste, dass nur sie dieser Auseinandersetzung ein Ende setzen konnte. Und sie wusste auch, dass ihr das nur auf eine einzige Weise gelingen würde, und zwar eine, über die Tavig höchst erzürnt sein würde.
    »Es tut mir leid, Tavig«, wisperte sie, dann holte sie mit dem Beutel aus, den er ihr in die Arme gedrückt hatte, bevor ihre Verfolger sich eingestellt hatten, und schlug ihm das Schwert aus der Hand.
    Tavig starrte sie fassungslos an, dann wollte er sich auf sein Schwert stürzen. Doch Geordie und ein weiterer Mann waren schneller, sie erwischten ihn und hielten ihn fest. Ein anderer packte Moira. Sie zuckte zusammen, als er ihr grob die Arme nach hinten riss und ihre Hände fesselte.
    »Warum hast du das getan?«, fragte Tavig sie entgeistert.
    »Ich weiß, dass du ein guter Kämpfer bist«, erwiderte sie traurig lächelnd. »Aber gegen so viele Gegner hattest du keine Chance.«
    »Du aber auch nicht.«
    »Möglicherweise nicht, aber sie beschuldigen ja nur mich. Sie hätten dich erschlagen, um an mich heranzukommen, und hätten mich trotzdem gefangen genommen. Ich wollte dich nicht bei einer sinnlosen Zurschaustellung deiner Ritterlichkeit sterben sehen.«
    »Seinen Heldenmut kann er immer noch unter Beweis stellen«, meinte Jeanne und trat näher. Allerdings achtete sie darauf, nicht in Tavigs Reichweite zu kommen. »Ich glaube, man sollte auch ihn an einen sicheren Ort schaffen, wo er nicht versuchen kann, die Hexe zu befreien. Womöglich versucht sie, ihn mit ihrer Zauberkraft zu sich zurückzuholen.«
    »Was habt ihr mit ihr vor?«, fragte Tavig, als auch ihm die Hände hinter dem Rücken gefesselt wurden.
    »Wir bringen sie zum Priester«, erwiderte Geordie. »Pater Matthew wird schon wissen, was man mit ihr tun soll.«
    Moira blickte auf Mary und Robert. Robert runzelte die Stirn, Mary war aschfahl. Offenbar sahen die beiden kaum eine Möglichkeit für einen Freispruch. Mutlos gestand sich Moira ein, dass sie wahrscheinlich gleich einen Mann treffen würde, der fest im Aberglauben verhaftet war. Und es gab ihr auch zu denken, dass Jeanne die Dorfbewohner so mühelos von ihren haltlosen Beschuldigungen hatte überzeugen können.
    »Am besten bringen wir sie gleich zum Priester«, meinte Jeanne. »Wir können nicht riskieren, dass sie ihre Kräfte zur Flucht nutzt.«
    »Es ist spät«, meinte Geordie. »Der Priester ist sicher schon zu Bett gegangen. Ich glaube nicht, dass wir ihn aufwecken sollten.«
    »Er wird sich freuen, dafür aufgeweckt zu werden. Schließlich warnt er uns ständig vor den Verbündeten des Teufels. Jetzt können wir ihm zeigen, wie wachsam wir sind.«
    »Wohl eher, wie töricht ihr seid«, meinte Robert und funkelte Jeanne erbost an. »Der Priester warnt uns auch vor Huren, aber bislang haben wir dich noch nicht vor ihn gezerrt, damit er sein Urteil über dich fällen

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