Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verzehrende Leidenschaft

Verzehrende Leidenschaft

Titel: Verzehrende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
Vom Netzwerk:
Stirnrunzelnd dachte er darüber nach, was er wohl falsch gemacht hatte.
    »Vielleicht hat sie es einfach nicht geschafft, den Samen aus ihrem Körper zu vertreiben.« Sie errötete, als er sie ein wenig überrascht ansah. »Ich weiß, dass manche Frauen das tun. Die Mägde auf Sir Bearnards Burg sind mit ihrer Gunst recht freizügig, doch es kommen nur wenige Kinder auf die Welt. Eine Frau, die mit ihrer Keuschheit so sorglos umgegangen ist wie Jeanne, hat bestimmt gelernt, wie man sich eines unerwünschten Kindes entledigt. Du hast eben einen strammen Burschen gezeugt, der sich von Jeanne nicht vertreiben lassen wollte.«
    »Wahrscheinlich hast du recht. Immerhin reden wir jetzt, und ab und zu siehst du mir sogar in die Augen, aber du hast noch immer nicht erklärt, wie es dir mit dieser Sache geht. Versuch jetzt nicht, mir weiszumachen, dass du nichts dabei empfindest, denn du hast seit Stunden kaum mit mir gesprochen und mich auch nicht mehr angesehen. Ich hatte Angst vor deiner Wut, aber jetzt entdecke ich keine Spur davon an dir.«
    »Ich habe sie vertrieben.«
    »Aha! Dann warst du also doch wütend.«
    »Ich weiß nicht, warum du so erfreut darüber bist.«
    »Ich war verwirrt und verunsichert. Ich dachte, du wärst wütend, aber ich war mir nicht sicher. Es gefällt mir eben, wenn sich herausstellt, dass ich recht hatte.«
    Sie lachte leise. »Seid bloß nicht zu selbstgefällig, Sir MacAlpin. Wut war nur ein Teil davon.« Sie hob die Hand, als er etwas sagen wollte. »Nay, lass mich ausreden. Das meiste, was ich gefühlt habe, war so verworren, dass ich gar nicht sagen kann, was es eigentlich war. Ich kann dir unmöglich alles erklären.«
    »Dann sag mir wenigstens, warum du böse auf mich warst.«
    »Damit du es mir ausreden kannst? Das brauchst du gar nicht, das habe ich nämlich schon selbst getan. Gleich zu Anfang gab ich mir zu bedenken, dass das Kind, das meinen Zorn erregt hat, vor achtzehn langen Monaten gezeugt worden ist. In jener längst vergangenen Zeit wusste ich nichts von dir, und du wusstest nichts von mir. Es wäre albern, sich über Dinge zu ärgern, die passierten, bevor wir uns begegnet sind.« Sie lachte, als er sie erleichtert umarmte. »Du freust dich offenbar sehr. Ich kann kaum glauben, dass dich mein Zorn so beschäftigt hat.«
    »Nay? Als mir Iain den kleinen Adair in die Arme drückte, sah ich das arme Kerlchen als eine riesige Mauer, die sich zwischen uns aufbaute.«
    Moira lehnte sich ein wenig zurück, um ihn zu betrachten. »Wie kommst du denn darauf? Und warum sollte ich so etwas zulassen? Aye, es nagt schon ein wenig an mir, dass Jeanne die Mutter dieses Kindes ist. Schließlich hat die Frau sogar nach meinem Leben getrachtet.« Moira schüttelte den Kopf. »Wahrscheinlich hätte sie mich eigenhändig umbringen können, aber sie hat versucht, andere anzustacheln, um das Verbrechen für sie zu begehen. Doch dieses Unrecht soll nicht dazu führen, dass ich mich gegen dich oder das Kind wende. Du hast mit einer willigen Frau geschlafen, mehr war da wohl nicht.« Sie merkte, dass sie ein wenig fragend klang, und krümmte sich innerlich, als er lächelte und damit zeigte, dass er das ganz genau gehört hatte.
    »Mehr war da wirklich nicht. Wie ich dir gestern Nacht schon erklärte, ging es wirklich nur um die körperliche Liebe. Es fällt mir schwer, so etwas zu sagen, denn ich muss noch einmal betonen – ich möchte das Kind jetzt nicht mehr missen. Aber inzwischen wünsche ich, ich hätte beim letzten Mal, als ich durch dieses Dorf kam, mehr auf meine Intuition gehört.« Er verzog das Gesicht und raufte sich die Haare. »Ich ließ mich von meiner Lust beherrschen, wie ich es früher so oft getan habe, aber diesmal hat es mir Ärger gebracht.« Er blickte auf das Kind, das am Rand des Lagers schlief, das er für sich und Moira hergerichtet hatte. »Ich hätte meine Hosen nicht aufknöpfen dürfen. Ich bedauere es zwar nicht, ein Kind zu haben, aber ich bedauere es bitter, dass Jeanne die Mutter ist. Von all den Frauen, die ich gekannt habe, seit ich zum ersten Mal einen Funken Interesse an ihnen hatte, ist sie die Letzte, die ich mir als Mutter meines Kindes ausgesucht hätte. Es kommt mir zwar nur schwer über die Lippen, aber ich glaube, es ist das Beste, dass sie tot ist. So kann Adair immerhin ungestört aufwachsen.«
    »Und sie kann deinen Sohn nicht gegen dich einsetzen«, sagte Moira. »Aber genug davon. Wir sollten von den Toten nicht schlecht reden, und im Moment,

Weitere Kostenlose Bücher