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Verzehrende Sehnsucht

Verzehrende Sehnsucht

Titel: Verzehrende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore
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bekommen jedoch nur sonntags Wein. Den Rest der Zeit über trinken sie Ale. Andernfalls würde mein Vater arm wie eine Kirchenmaus werden, diese Männer trinken nämlich sehr viel."
    Die Krieger protestierten, und Becca lachte. Sie genoss die unkomplizierte Kameraderie, auch wenn Becca wusste, dass die Männer am meisten an ihr schätzten, dass sie sie mit Speis und Trank versorgte.
    "Aus ganz England kommen Männer hierher, um Lord Throckton zu dienen", bestätigte Dobbin stolz. "Wir haben hier die besten Kämpfer des Landes."
    "Ja, das glaube ich gern. Ich habe schon gesehen, dass das Lager in hervorragendem Zustand ist", stimmte Sir Blaidd zu. "Und der Wein, den ich bisher genossen habe, ist absolut hervorragend." Er verbeugte sich. "Ich danke Euch, Mylady." Und dann zwinkerte der unverschämte Kerl ihr zu. "Und ich vertraue darauf, dass ich für den Rest meines Aufenthaltes hier weiterhin hervorragenden Wein, exzellentes Essen und gute Gesellschaft genießen werde."
    "Wie lange gedenkt Ihr denn zu bleiben, Sir Blaidd?" fragte sie, ohne groß zu überlegen.
    Er hob die dunklen Brauen. "Wollt Ihr damit andeuten, dass ich meinen Besuch bereits zu sehr ausgedehnt habe?" erkundigte er sich.
    Die Männer um ihn herum verstummten schlagartig.
    "Nein, überhaupt nicht", beeilte sie sich zu versichern und dachte daran, was ihr Vater wohl sagen würde, wenn er erfuhr, dass sie ihrem Gast eine derartige Frage gestellt hatte. "Ich wollte einfach wissen, wie viel von dem allerbesten Wein ich besorgen soll."
    "Ich hoffe, Ihr wollt damit nicht andeuten, dass ich zu viel trinke?"
    "Nein, nein!" protestierte sie. "Wir halten immer guten Wein auf Lager. Aber ich bin sicher, dass mein Vater möchte, dass Ihr den allerbesten kostet, den Bartram zu bieten hat. Deshalb wollte ich herausfinden, wie viel Wein ich anschaffen muss. Ich hatte nicht vor, Euch zu nahe zu treten."
    "Na, dann bin ich ja beruhigt", meinte er und strahlte.
    Sie starrte ihn fassungslos an. "Habt Ihr Euch etwa über mich lustig gemacht, Sir Blaidd?"
    Er grinste entschuldigend und schaute sie bester Stimmung aus seinen braunen Augen an. "Vergebt mir, Mylady. Ich konnte der Versuchung nicht widerstehen."
    Ein Mann wie er sollte niemals – niemals mit ihr über Versuchung reden.
    Sie hätte wütend auf ihn sein müssen. Er hatte sie zum Narren gehalten und geärgert. Dieses Lächeln. Diese Augen. Einerlei. Wie dem auch sein mochte, sie war wütend auf ihn. Sie konnte nicht anders.
    "Guten Tag, Herr Ritter." Sie drehte sich um und humpelte, so schnell sie konnte, davon. Meg lief eilig hinter ihr her.
     
    "Sie ist wirklich etwas ganz Besonders, nicht wahr?" fragte Dobbin, der sich neben Blaidd stellte. Hinter ihnen begannen die Krieger, die Zielscheiben abzubauen und zurück zur Burg zu gehen.
    Blaidd bemerkte, dass Trev verstimmt war und sich ebenfalls auf den Rückweg machte. "Ihr habt sie gut ausgebildet", meinte er zu Dobbin.
    Dieser grinste. "Es ist leicht, einer eifrigen Schülerin etwas beizubringen."
    "Dennoch ist das Bogenschießen eine ungewöhnliche Fertigkeit für eine Lady. Ich bin überrascht, dass ihr Vater ihr das gestattet hat."
    Dobbin errötete und verlagerte sein Gewicht. "Nun, er wusste nichts davon." Der ältere Mann schaute Blaidd in die Augen und beeilte sich, eine Erklärung abzugeben. "Das Ganze fing an, als sie sich am Bein verletzt hatte. Sie weinte und sagte, dass sie nie wieder gehen könne. Sie war so düsterer Stimmung, dass ich nach etwas gesucht habe, das ihr hilft." Er breitete die Arme mit einer hilflosen Geste aus. "Ich bin nur ein Kämpfer, Sir, und deshalb fallen mir nur Dinge wie Bogenschießen ein."
    "Der Gedanke, das Bogenschießen zu erlernen, hat ihr mit Sicherheit auf Anhieb gefallen, nehme ich zumindest an."
    Ein schüchternes Lächeln erhellte das Gesicht des Mannes. "Ja, Sir."
    Blaidd beschloss, die Gelegenheit beim Schopf zu packen und ein paar weitere Fragen zu stellen. "Wie ich gehört habe, ist sie vom Baum gefallen?"
    "Ja, Sir. War auf ein bisschen Unsinn aus, wie immer. Oh, sie war früher stets zu Dummheiten und Streichen aufgelegt!"
    "Sie war also wild."
    Dobbin sah gekränkt aus. "Temperamentvoll."
    "Ich vermute, ihr Vater war oft böse auf sie."
    Ein bekümmerter Ausdruck huschte über Dobbins Gesicht. "Ja, Sir, und manchmal ist er immer noch sehr verärgert. Ich will damit nicht sagen, dass er sie nicht mag. Er war wirklich besorgt und aufgeregt, als sie vom Baum gefallen ist, so wie wir alle. Schließlich

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