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Verzehrende Sehnsucht

Verzehrende Sehnsucht

Titel: Verzehrende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore
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irgendjemand anderem – zu erzählen, dass er Lady Rebecca Lady Laelia vorzog, die er ja angeblich umwarb. "Ich mag sie, aber …"
    "Kein Aber, Sir, verzeiht mir!" entgegnete Meg widerborstig. "Ich hoffe, Ihr denkt nicht, dass sie es nicht wert ist, nur weil sie nicht so schön wie ihre Schwester ist. Lady Laelia ist verzogen und selbstsüchtig und …" Ihr ganzer Körper spannte sich an, und sie schleuderte ihm die letzten Worte geradezu entgegen, als wolle sie ihm zu verstehen geben, dass er es nicht wagen sollte, ihr zu widersprechen. "… und wahrscheinlich auch unfruchtbar."
    Ihre verzweifelten Worte ließen eine glühende Loyalität zu ihrer Herrin erkennen. Er bewunderte beide: die Dienstmagd und die Herrin. Aber er konnte es nicht wagen, seine wahren Gefühle zu zeigen, ganz besonders nicht einer Magd gegenüber, die noch dazu sehr schwatzhaft zu sein schien. "Mir ist klar, dass du im Interesse deiner Herrin zu handeln glaubst …"
    "Ich sage Euch, Ihr solltet sie heiraten und sie von hier fortbringen!" Ihre Stimme hatte einen verzweifelten Unterton.
    "Warum glaubst du, dass sie sich von ihrer Familie, ihrem Zuhause trennen sollte?"
    Meg schlug die Augen nieder. "Weil sie alle Lady Rebecca nicht zu schätzen wissen. Sie behandeln sie wie eine Dienstmagd."
    "Gibt es keinen weiteren Grund?"
    Das Mädchen hob die haselnussfarbenen Augen und schaute ihm direkt ins Gesicht. "Ich will, dass sie glücklich wird, und ich glaube, dass Ihr sie glücklich machen könnt. Ich befürchte, dass ihr Vater sie sonst mit jemandem verheiraten könnte, der sie unglücklich machen wird."
    "Weiter nichts?"
    "Was könnte es Schlimmeres geben als das?"
    Er konnte sich durchaus noch ein schlimmeres Schicksal vorstellen. Falls Lord Throckton ein Verräter war, wäre er nicht der Einzige, dem es schlecht ergehen würde, wenn man ihm auf die Schliche kam. All seine Ländereien und sein ganzer weltlicher Besitz würden der Krone zufallen. Wenn Throckton des Verrats schuldig war, würden Lady Rebecca und Lady Laelia ihr weiteres Leben in Armut fristen. Er würde seinen Titel verlieren, und seine beiden Töchter ebenfalls. Sie würden in einer Welt auf sich selbst gestellt sein, die unverheirateten Frauen mit wenig Fähigkeiten nur wenig Möglichkeiten ließ. Das hieß, sie müssten entweder eine Ehe mit einem Händler oder irgendjemandem von geringerem Stand eingehen oder ihr Leben im Kloster verbringen.
    Das galt natürlich nur für den Fall, dass man sie für unschuldig hielt und ihnen glaubte, dass sie nichts mit den Plänen ihres Vaters zu tun hatten. Wenn man den Frauen keinen Glauben schenkte, würde man nicht nur den Vater, sondern auch die Töchter zu Haft oder zum Tode verurteilen.
    Blaidd riss sich zusammen. An so etwas durfte er nicht einmal denken. Seine Loyalität galt einzig und allein dem König. Beccas Schicksal durfte ihn nicht interessieren. Er war hier, um Henry vor Verrat zu schützen und nicht Lord Throcktons Familie.
    Trotzdem beruhigte es ihn, dass Meg der Ansicht war, es könne für Becca nichts Schlimmeres geben als eine unglückliche Ehe. Denn wenn Meg annahm, eine Heirat mit dem falschen Mann sei für ihre Herrin furchtbar, dann war Meg sich offensichtlich keiner ernsteren Gefahr bewusst. Und das war kein schlechtes Zeichen, da die Magd schon einige Zeit in der Burg zu arbeiten schien.
    Er lächelte angestrengt. "Ich möchte einwenden, dass trotz Eures heißen Wunsches, Eure Herrin mit mir verheiratet zu sehen, die Lady selbst anderer Meinung sein könnte."
    "Vielleicht sträubt sie sich zuerst. Aber ich glaube, Ihr könntet sie überzeugen."
    "Und wie steht es mit der Liebe? Sollte ich sie nicht lieben?"
    "Tut Ihr das denn nicht?"
    Diese Frage verblüffte ihn. Natürlich, Meg war eine loyale Magd, die ihre Herrin offensichtlich sehr ins Herz geschlossen hatte. Doch wie kam sie darauf, dass er Lady Rebecca liebte? "Wie ich schon gesagt habe. Ich mag sie, aber das heißt noch lange nicht, dass ich sie auch liebe."
    Meg betrachtete ihn skeptisch. "Aber das ist doch immerhin ein Anfang. Wenn Ihr mehr Zeit mit ihr verbringen würdet, könntet Ihr herausfinden, dass sie ein besseres Leben verdient hat als das, was man Ihr hier zugedacht hat."
    "Was wäre, wenn sie der Ansicht ist, dass ich nicht der richtige Mann für sie bin?"
    Zu seiner Überraschung grinste sie, als wenn er gerade eine sehr dumme Frage gestellt hätte. "Oh, ich glaube nicht, dass das ein Problem ist. Sie mag Euch auch. Das merke ich doch.

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