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Verzehrende Sehnsucht

Verzehrende Sehnsucht

Titel: Verzehrende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore
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stand so ein winziger Knochen heraus. Es macht mich krank, mich daran zu erinnern. Ich habe erwachsene Männer wegen weniger schreien hören. Aber sie gab keinen Laut von sich, nicht einmal, als der Heiler ihr Bein so gut richtete, wie er konnte."
    Blaidd selbst hatte ebenfalls schon viele gebrochene Knochen gesehen und stimmte stillschweigend zu, dass die Brüche, bei denen die Knochen durch die Haut stachen, die furchtbarsten waren – und oft tödlich endeten. "Es ist ein Wunder, dass sie das alles überlebt hat", meinte er.
    "Es braucht mehr als ein gebrochenes Bein, um sie zu töten, auch wenn es so ein schlimmer Bruch war", erwiderte Dobbin stolz, als wäre Becca seine eigene Tochter. "Und sie war entschlossen, wieder laufen zu lernen. Sie wollte keine Ruhe geben."
    "Vielleicht, weil ein freundlicher Mann angeboten hatte, ihr etwas beizubringen, was normalerweise den Jungen vorbehalten ist?"
    Dobbins blaue Augen funkelten. "Nun, das könnte mit ein Grund gewesen sein." Er griff nach dem Bogen, den Blaidd immer noch in der Hand hielt. "Ich bringe ihn für Euch zurück in die Waffenkammer, Sir."
    "Danke."
    Dobbin ging zu seinen Männern. Blaidd wurde plötzlich klar, dass er ihn über das Lager und die Befestigungsanlagen hätte ausfragen sollen und nicht über Lady Rebecca – egal, wie anziehend und interessant er sie auch finden mochte.

8. Kapitel
     
    Blaidd sah das leere Bett im Schlafzimmer und fluchte. Wo zum Teufel steckte der Junge bloß? Trev hatte am Abend mehr Ale getrunken, als er vertrug, und war aus der Halle gestolpert, bevor Blaidd mit ihm hatte sprechen können. Danach hatte Blaidd den anderen eine Entschuldigung zugemurmelt und war ebenfalls verschwunden. Er hatte gehofft, Trev sei zu Bett gegangen, aber er hatte sich offensichtlich geirrt.
    Vielleicht war er zu den Baracken gegangen und verbrachte ein wenig Zeit mit den Freunden, die er unter den Kriegern gefunden hatte. Dobbin zählte auch dazu. Vielleicht galt es, eine Wette einzulösen – denn wenn Trev beim Bogenschießen auf Blaidd gesetzt hatte, hatte er schließlich verloren.
    Vielleicht war Trev aber auch in den Stall gegangen, um nach den Pferden zu schauen, und war dort auf einem Heuhaufen eingeschlafen. Der Knappe hatte derart betrunken gewirkt, dass er zu jedem beliebigen Zeitpunkt an jeder beliebigen Stelle das Bewusstsein hätte verlieren können.
    Blaidd verließ das Zimmer – und stand Meg gegenüber. Er atmete erleichtert auf. Immerhin war ihm eins erspart geblieben: Trev war auf keinen Fall bei ihr.
    Das Mädchen errötete, nestelte an ihrer Schürze und stammelte: "Ich … ich bin gekommen … nun, ich will sagen … ich würde gern mit Euch reden, Sir, wenn ich darf. Bitte."
    Obwohl er durchaus gerne erfahren hätte, was sie auf dem Herzen hatte, galt seine Sorge in diesem Moment zuallererst Trev. "Kann das nicht bis morgen warten?"
    Sie schüttelte den Kopf und wirkte sehr verzweifelt. "Es ist wichtig."
    Er überlegte, warum sie hier war und sich so unsicher verhielt. Das wäre nicht das erste Mal, dass eine Lady ihre Zofe als Botin zu ihm schickte. "Ich bin sicher, Lady Laelia wird akzeptieren, dass ich nicht …"
    Er zögerte, weil Meg beinahe angewidert wegschaute.
    "Du bist nicht von Lady Laelia zu mir gesandt worden?"
    "Nein!"
    Ihm fiel noch eine Erklärung ein, warum das Mädchen hier war. "Hat Lady Rebecca Euch geschickt?"
    "Um Himmels willen, nein!"
    Er schien nicht gerade gut darin zu sein zu erraten, weshalb Meg hier war. "Was führt dich dann zu mir?" erkundigte er sich.
    "Ich bin hergekommen, um Euch mitzuteilen …"
    Sie wirkte jetzt noch nervöser. Als wenn sie gleich ein gewichtiges Geheimnis preisgeben würde.
    Grundgütiger! Vielleicht würde sie das auch wirklich gleich tun. Und dieses Geheimnis hatte nichts mit Lady Laelia oder Lady Rebecca zu tun. Verdammt, er hatte vergessen, dass auch Dienstleute ihm Informationen liefern konnten! "Ja?" fragte er sanft, da er Meg nicht verschrecken wollte.
    Sie atmete tief ein. Dann sprudelten die Worte nur so aus ihr heraus. "Lady Rebecca ist die großartigste Dame, die ich kenne. Und sie mag Euch. Und ich glaube, Ihr mögt sie auch, und Ihr tut gut daran. Sie ist einhundert Mal besser als ihre Schwester. Ein wahrhaft kluger Mann würde sie wählen und nicht die andere. Ihr mögt sie doch, nicht wahr?"
    Mit dieser Enthüllung hatte er nicht gerechnet, und er wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte. Er konnte nicht riskieren, dieser Dienstmagd – oder

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