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Verzehrende Sehnsucht

Verzehrende Sehnsucht

Titel: Verzehrende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore
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Außerdem achtet sie Euch. Und es gibt nicht viele Männer, abgesehen von ihrem Vater und Dobbin, die sie wirklich respektiert."
    Meg drehte sich um und wollte sich offensichtlich auf den Rückweg machen. "Ihr werdet ihr nicht verraten, dass ich mit Euch gesprochen habe, nicht wahr, Sir? Ich glaube nicht, dass ihr das gefallen würde."
    "Nein, ich vermute mal, damit hast du Recht. Aber ich verspreche dir, dass ich auf jeden Fall über alles nachdenken werde, was du mir erzählt hast."
    Mit einem Kopfnicken huschte die Magd davon. Als Blaidd sich aufmachte, um Trev zu suchen, gingen ihm viele Dinge durch den Kopf.
    Zuerst lief er zum Stall. Am Firmament hingen ein paar Wolken, die den nächtlichen Himmel zum Teil bedeckten, aber es stand nicht zu befürchten, dass es regnen würde. Morgen würde wahrscheinlich wieder ein schöner Tag werden. Vielleicht konnte er mit ausreiten und einen weiteren schönen Galopp genießen. Möglicherweise würde Lady Rebecca das Gleiche tun. Dann könnte er sie einholen, wie Trev, und dieses Mal wäre er es, der mit ihr lachen und scherzen würde. Sie würde ihm gestatten, ihr beim Absteigen zu helfen. Er könnte die Hände um ihre schlanke Taille legen und ihren Körper zu Boden gleiten lassen.
    Als Blaidd die Stalltür aufstieß, wieherte Aderyn Du freudig zur Begrüßung. Blaidd ging zu seinem Pferd und tätschelte ihm den Hals. Dann suchte er den Stall und den Heuboden ab. Die Spreu brachte ihn zum Niesen.
    Er nieste mehrfach und trat unverrichteter Dinge wieder auf den Hof. Er fragte sich, wo der Junge abgeblieben sein mochte. Blaidd bezweifelte, dass der Kanppe weit weg war – aber er war jung, und das Ale mochte seine Wirkung getan haben. Blaidd konnte sich gut an ein paar nächtliche Abenteuer erinnern, die er erlebt hatte, als er sechzehn gewesen war und zu tief ins Glas geschaut hatte …
    "Verdammt", murmelte er nun, als ihm weitere mögliche Erklärungen für Trevs Verschwinden einfielen. Sir Urien Fitzroy würde Blaidd niemals verzeihen, wenn sein Sohn sich eine Krankheit einfing, zusammengeschlagen oder ausgeraubt wurde.
    Blaidd marschierte zum Tor und ging auf die Wachen zu, die sich nachlässig auf ihre Lanzen stützten. "Ist das die Art, wie ihr diesen Hof bewacht? Indem ihr herumhängt wie alte Fischweiber?"
    Die Männer richteten sich hastig auf. "Entschuldigt, Sir", murmelte der jüngere von beiden ehrerbietig.
    "Ist mein Knappe hier vorbeigekommen?"
    Die Männer wechselten einen Blick. "Ja, Mylord."
    Blaidd wandte sich an den älteren, der wahrscheinlich den höheren Rang bekleidete. "Hast du nicht bemerkt, dass der Junge nicht mehr in der Verfassung war, allein irgendwohin zu gehen?"
    "Er wirkte völlig in Ordnung, Sir. War so höflich, wie man nur sein kann."
    "Er war betrunken!"
    "Er hat ein bisschen geschwankt", gab der jüngere zu. "Aber nicht sehr, Sir. Er hat nicht gelallt, sondern konnte klar und deutlich sprechen."
    Über Trevs Zustand zu reden half ihm jetzt nicht weiter. "Ist er ins Dorf gegangen?"
    Die beiden Wächter nickten, und der Älteste zeigte mit der Lanzenspitze die ungefähre Richtung an. "Da ist er lang, Sir."
    "Ihr werdet es nicht Lord Throckton erzählen, nicht wahr, Sir?" fragte der Jüngste ängstlich.
    "Dieses Mal nicht", erwiderte Blaidd und lief durchs Tor. Im Laufschritt durchquerte er den äußeren Hof, schlug dann aber eine gemessenere Gangart an, als er das äußere Torhaus erreichte, wo er zum ersten Mal Lady Rebecca begegnet war. Dobbin unterhielt sich gerade mit den Wachen und kam auf ihn zu, als er sich näherte.
    "Ich vermute, Ihr sucht Euren Knappen?" fragte Dobbin grinsend.
    "Ja."
    "Hat ein wenig zu tief ins Glas geschaut, was?"
    "Leider."
    "Und ist auf Abenteuer aus?"
    "Das vermute ich", entgegnete Blaidd grimmig. Er ahnte, was für eine Art Abenteuer Trev vorschwebte und wo er es suchen würde.
    "Nun, Sir, wenn es Euch nichts ausmacht, dürfte ich fragen, warum Ihr ihm sein Abenteuer nicht gönnt?"
    "Weil ich verantwortlich für ihn bin, und wir beide wissen, was in einem Freudenhaus alles passieren kann."
    Dobbin nickte, machte aber keine Anstalten, aus dem Weg zu gehen. "Ein stolzer, temperamentvoller Bursche wie er mag es nicht freundlich aufnehmen, wenn Ihr hinter ihm herjagt", wandte er ein. "Vielleicht ist es am besten, ihn kosten zu lassen, wonach ihn gelüstet. Er ist ein bisschen zu alt, um an irgendjemandes Rockzipfel zu hängen, findet Ihr nicht auch?"
    "Wie würdet Ihr Euch fühlen, wenn Lady Rebecca einen

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