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Verzehrende Sehnsucht

Verzehrende Sehnsucht

Titel: Verzehrende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore
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entehrt."
    Sie starrte erst die Münze an und dann ihn. Anschließend ging Hester wortlos zur Tür, um sie ihm aufzuhalten. Einige Frauen hatten sich oben auf dem Treppenabsatz versammelt.
    Als er an Hester vorbeilief, streichelte sie seine Brust und lachte kehlig. "Kommt zurück, Sir, ohne Gepäck. Ihr werdet es nicht bereuen." Die anderen Frauen grinsten anzüglich. Hesters Gesichtsausdruck veränderte sich. Sie wirkte jetzt ernst und aufrichtig. "Um Lady Rebeccas willen, kommt zurück", flüsterte sie. "Ich muss Euch etwas Wichtiges erzählen."
    Dann lachte sie wieder so kalt, wie es nur Huren konnten. "Kommt auf jeden Fall wieder, Sir", sagte sie derb, "und bringt Eure Freunde mit, aber nur wenn sie mit Ale umgehen können."
    Blaidd fragte sich, ob das Mädchen ihm wirklich etwas Wichtiges zu sagen hatte oder ob sie ihn lediglich als Kunden betrachtete, bei dem sie ein wenig mehr Überzeugungsarbeit leisten musste.
    Aber wenn dem so wäre, warum hatte sie Lady Rebecca erwähnt?
    Erst schien sich Meg um ihre Herrin Sorgen zu machen, und jetzt auch noch dieses Mädchen hier. Vielleicht gab es tatsächlich Geheimnisse auf Throckton Castle.
     
    "Wie konntest du das nur tun?" klagte Laelia nun, sobald Becca das gemeinsame Schlafzimmer betreten hatte. Obwohl Laelia den ganzen Tag im Bett gelegen hatte, bebte sie vor Wut am ganzen Körper.
    Ohne die Antwort ihrer Schwester abzuwarten, erging sich Laelia in einer Litanei über Beccas jüngsten Sündenfälle. "In den Außenhof zu gehen und dich gemein mit den Kriegern zu machen! Sie von ihren Übungen abzuhalten! Und zu allem Überfluss auch noch Sir Blaidd zu einem Bogenwettstreit herauszufordern!"
    "Wie geht es deinem Kopf? Besser, wie ich hoffe?"
    "Versuch erst gar nicht, das Thema zu wechseln! Wie konntest du nur mit so wenig Achtung für deine Würde und deinen Stand handeln?"
    "Ich bin in den Hof gegangen, um Sir Blaidd mitzuteilen, dass du krank bist. Vergib mir, wenn ich das nicht hätte tun sollen. Was den Bogenwettstreit anbelangt, das war Sir Blaidds Idee. Hätte ich ihn nicht gekränkt, wenn ich abgelehnt hätte?"
    Laelias Augen wurden klein und ihre Lippen schmal. "Woher wusste er denn, dass du schießen kannst? Du hast es ihm gesagt, nicht wahr?"
    Becca machte ein erschrockenes Gesicht. "Wie bitte? Ich sollte solch ein undamenhaftes Benehmen an den Tag legen? Natürlich habe ich das nicht getan."
    "Dann war es Dobbin! Ich werde morgen unverzüglich mit Vater darüber sprechen …"
    "Wage es ja nicht!" schrie Becca und schaute ihre Schwester wütend an. "Lass Dobbin aus dem Spiel! Ich habe schließlich Sir Blaidds Herausforderung angenommen und nicht er."
    Ein unsicheres verhaltenes Klopfen an der Tür unterbrach den Streit für einen Augenblick. Die Tür öffnete sich, und Meg huschte herein.
    "Du kommst zu spät!" schimpfte Laelia.
    "Ja, Mylady. Vergebt mir." Sie eilte zum Tisch und nahm die Bürste zur Hand. "Ich werde zuerst Ihr Haar bürsten. Ist das recht?"
    "Ja." Laelia erhob sich vom Bett und legte einen Umhang um. Mit den Füßen glitt sie in zierliche Pantöffelchen mit Fellbesatz. Dann setzte sie sich auf den Stuhl vor dem Tisch.
    Becca hoffte, dass damit Laelias Wutausbruch beendet sein würde. Doch sie hatte sich getäuscht.
    "Du hast Sir Blaidd dazu gebracht, dir seinen Knappen nachzuschicken …"
    "Das hätte er nicht zu tun brauchen", unterbrach Becca. "Es war ganz und gar nicht nötig. Ich bin sicher, dass Vater das Sir Blaidd auch deutlich gemacht hat."
    Sie hatte angenommen, es hätte Laelia nichts ausgemacht, dass Sir Blaid jemanden nach ihr – Becca – geschickt hatte. Doch Becaa hatte sich geirrt.
    "Er hat es getan, weil er ein Ritter ist. Wann wirst du dich endlich wie eine Lady benehmen?" fragte Laelia wütend.
    Becca zog den Schal von ihrem Kopf und schüttelte ihr Haar. "Ich weiß nicht, warum du dich so aufregst. Schließlich ist Sir Blaidd mir doch nicht nachgeritten. Du hattest auf deinem gemächlichen Heimritt alle Zeit der Welt mit ihm. Da hätte sein Knappe doch nur gestört, oder? Eigentlich solltest du mir dankbar sein, finde ich."
    "Nun, ich bin dir aber nicht dankbar! Wegzureiten wie ein Räuber, sich zu kleiden wie eine Dienstmagd, zu schießen wie ein Krieger. Es ist ein Wunder, dass du noch nicht zur Zielscheibe des Spottes von ganz Throckton Castle geworden bist!"
    "Dobbin wollte …"
    " Dobbin wollte?" fragte Laelia fassungslos. "Es ist doch gleichgültig, was Dobbin wollte!"
    Als Meg sie über dem Kopf von Laelia

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