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Verzehrende Sehnsucht

Verzehrende Sehnsucht

Titel: Verzehrende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore
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gedacht hatte, ein Gespräch mit ihm zu beginnen. Zum einen machte sie bereits die Tatsache nervös, dass ein derart attraktiver Mann neben ihr saß, ein Mann, der sie begehrte und leidenschaftlich küsste. Dazu kam noch, dass er sie glücklich anlächelte, als wenn ihm das Zusammensitzen mit ihr völlig auszureichen schien.
    "Du kennst ja meine Familie schon. Erzähl mir doch von deiner", forderte sie ihn schließlich auf.
    "Gerne. Wo soll ich anfangen?"
    "Wo du willst."
    "Nun, dann. Mein Vater war als Junge ein Schäfer, dann wurde er Knappe und schließlich Ritter. Meine Mutter war von höherem Stand, und eigentlich entsprach die gesellschaftliche Stellung meines Vaters nicht ihren Vorstellungen, aber dennoch verliebten sie sich ineinander – und zwar leidenschaftlich. Ich habe einen Bruder, Kynan, und zwei Schwestern, Meridyth und Gwyneth. Wir kommen normalerweise gut miteinander aus, obwohl es auch Zeiten gibt, in denen wir uns nicht so gut verstehen."
    "Ihr habt alle ungewöhnliche Namen."
    Er lachte. "Nun, mein Name ist selbst für einen Waliser ziemlich ungewöhnlich. Es ist eigentlich gar kein richtiger Name. Blaidd bedeutet in meiner Muttersprache Wolf. Mein Vater war der Ansicht, dass sein erstgeborener Sohn einen wilden Namen tragen sollte, verstehst du, und deshalb hat er Blaidd gewählt. Nicht, dass ich mich darüber beklagen will", fügte er hinzu. "Meine Mutter hätte Bartholomew bevorzugt."
    "Ich finde, Blaidd passt besser zu dir", stimmte Becca zu. Sie warf ihm einen frechen Blick zu. "Vom Namen bis hin zu den Haaren bist du wirklich ein sehr wilder Geselle."
    Er zog an einer seiner langen dunklen Haarsträhnen. "Du meinst also nicht, dass ich mir das Haar schneiden lassen sollte?"
    "Nur wenn du es willst", antwortete sie ehrlich. "Ich kann mir dich jedoch nicht gut ohne lange Haare vorstellen."
    Diese Antwort zauberte ein weiteres verführerisches Lächeln auf sein Gesicht. Sie dachte hastig über eine neue Frage nach, die sie ihm stellen konnte, bevor ihr vor Verlangen gar nichts mehr einfiel. "Wenn dein Vater ursprünglich Schafhirte war, wie ist er dann zum Knappen geworden?"
    "Emryss DeLanyea, der Herr meines Vaters, erkannte seine Fähigkeiten und sah seine niedere Geburt nicht als Makel an", fuhr Blaidd mit einem Auflachen fort. "Lady Roanna – Emryss' Frau – berichtet, mein Vater sei ihrem Mann wie ein kleiner Hund überallhin gefolgt. Also mussten sie ihm etwas zu tun geben. So wurde er Knappe."
    "Er kann von Glück sagen, dass er einen so freundlichen und großzügigen Herrn hatte."
    "Ja, das stimmt. Emryss DeLanyea ist einer der besten Männer, die ich je kennen gelernt habe. Ich hoffe, dass ich einmal genauso ein gutes Familienoberhaupt werde, und wenn ich die Verantwortung über ein Anwesen trage, ein genauso guter Richter wie er."
    Becca ließ ihre Hand in die seine gleiten. "Ich glaube, das wirst du. Du behandelst deinen Knappen sehr gut – du setzt genau die richtige Mischung von Führung und Freundschaft ein, glaube ich."
    Er strahlte. "Findest du?"
    "Ja, und Dobbin denkt das auch."
    "Das ist wirklich ein großes Lob, obwohl ich nicht viel davon für mich selbst in Anspruch nehmen kann. Trev ist ein guter Junge. Er ist ein wenig frech, sehr mit sich selbst beschäftigt und manchmal zu schnell beleidigt. Aber er ist genauso, wie ein sechzehnjähriger Junge nun mal eben ist – und ganz nach meinem Herzen."
    Becca spielte mit einer seiner Haarlocken. "Bist du auch so gewesen, als du sechzehn warst?" fragte sie und stellte sich sein Gesicht jünger und weicher vor. Seine Lippen hatten sich wahrscheinlich nicht viel verändert, abgesehen von den Lachfältchen um die Mundwinkel.
    Blaidd warf ihr einen gespielt gekränkten Blick zu. "Wusstet Ihr nicht, Mylady, dass ich der großartigste Sechzehnjährige gewesen bin, den Britannien je gesehen hat? Nun, ich wollte sogar Sir Urien ein oder zwei Dinge im Schwertkampf beibringen, als ich das erste Mal zum Üben zu ihm gegangen bin." Er schüttelte den Kopf über seine jugendliche Dreistigkeit. "Der Mann hat mir beinahe den Arm abgetrennt, und zwar bereits in den ersten fünf Minuten. Mein Übermut ist schnell auf ein gesundes Maß zusammengeschrumpft."
    "Ich wünschte, ich wäre dabei gewesen."
    "Was, um meine vollständige Demütigung mitzuerleben?"
    "Um dich mit sechzehn zu erleben." Sie berührte seine starke Schulter. "Ich wette, dass alle Mädchen ziemlich angetan von dir waren. Kein Wunder, dass du gedacht hast, du wärst etwas

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