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Verzehrende Sehnsucht

Verzehrende Sehnsucht

Titel: Verzehrende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore
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    Er seufzte vor Erleichterung und steckte das Schwert zurück in die Scheide. "Wo bist du?"
    "Kannst du mich denn nicht sehen?"
    "Nein", antwortete er, griff nach den Zügeln seines Pferdes und führte es durch die Lücke zwischen den Büschen. "Versteckst du dich vor mir?"
    "Nur ein bisschen."
    Er schaute sich um, konnte sie aber immer noch nirgends entdecken. "Was heißt 'nur ein bisschen'?"
    "Das heißt, ich befinde mich an einem Ort, wo du mich eigentlich sehen könntest. Meine Stute Claudia hingegen nicht."
    Er fragte sich, warum Becca so ein Geheimnis aus ihrem Aufenthaltsort machte, und folgte ihrer Stimme. "Ihr wünscht, ein Spiel zu spielen, Mylady? Was für einen Preis erhalte ich, wenn ich gewinne?"
    "Ich würde gern ein wenig Zeit mit dir zusammen verbringen. An einem Ort, wo niemand uns finden kann", erwiderte sie. Ihre Stimme hörte sich jetzt lauter an, wahrscheinlich befand sich Becca irgendwo zu seiner Rechten. "Ich dachte, das hättest du heute Morgen begriffen, als ich ankündigte, dass ich heute ausreiten würde."
    "Ich hatte gehofft, dass es das zu bedeuten hat. Hoffentlich findet es niemand merkwürdig, dass ich daraufhin ebenfalls beschlossen habe auszureiten." So leise, wie er konnte, band er die Zügel von Aderyn Du an einem Busch fest und schlich sich langsam vorwärts.
    "Ich glaube nicht, dass es jemandem merkwürdig vorgekommen ist. Ich reite doch immer aus. Sie werden sicher nicht ausschließen, dass wir uns begegnen könnten, aber es würde ihnen nicht im Traum einfallen, dass wir uns heimlich treffen. Sie gehen sicher davon aus, dass ich dich genauso behandeln würde wie alle anderen, falls wir uns begegneten. Sie würden vermuten, dass ich so schnell wie möglich davongaloppiere", antwortete sie keck. "Sie würden nie darauf kommen, dass ich anhalte und mich fangen ließe."
    Er erblickte den Saum ihres Kleids und machte einen Sprung vorwärts. "Jetzt habe ich dich", sagte er und zog sie in die Arme.
    Sie wehrte sich einen Moment halbherzig. "Ich habe es dir zu leicht gemacht!" rief sie mit gespielter Verärgerung. "Ich hätte mich hinlegen sollen, damit du mich nicht siehst."
    "Dabei hättest du dich doch ganz schmutzig gemacht", erwiderte er, als sie aufgab.
    Sie umarmte ihn und betrachtete den feuchten, mit welken Blättern bedeckten Boden. "Stimmt."
    "Ganz bestimmt. Wie hättest du das denn bei deiner Rückkehr erklären wollen?" fragte er und strich ihr mit den Lippen sanft über den Mund.
    "Dass ich vom Pferd gefallen bin. Das passiert manchmal", murmelte sie und genoss die Empfindungen, die sie in seinen Armen spürte. Und diesen federleichten, zärtlichen Kuss.
    Sein Mund wanderte über ihre Wange hinweg bis zu ihrem Ohr.
    "Wo ist dein Pferd?"
    Sie neigte den Kopf in Richtung des Flusses und bot ihm dabei unfreiwillig die andere Wange für einen Kuss. "Dort liegt ein kleines Tal."
    "Ah. Du kennst diesen Wald gut, wie ich sehe."
    "Ich habe viele Stunden hier verbracht."
    "Allein?"
    "Meistens."
    Er trat zurück und schaute sie mit diesem Blick an, den sie in Gedanken schon heimlich seinen "Kriegerblick" nannte. "Habe ich Grund zur Eifersucht?"
    "Nein. Ich bin nur manchmal mit Dobbin hergekommen, um Bogenschießen zu üben."
    Blaidd lächelte. Ihr Herz klopfte noch schneller als zuvor. "Damit kann ich leben."
    Er küsste sie erneut, diesmal leidenschaftlich – so leidenschaftlich, dass sie sich sofort vorstellen konnte, wie schmutzig die Rückseite ihres Kleides auf dem Boden werden konnte.
    Dennoch entzog sie sich ihm. Wenn sie es nicht getan hätte, wäre sie nicht mehr in der Lage gewesen zu verhindern, dass die Dinge zwischen ihnen zu weit gegangen wären. Ihr Körper schien in seinen Armen einen eigenen Willen zu entwickeln. Aber es würde ernste Konsequenzen haben, wenn sie sich hier und jetzt mit Blaidd Morgan einließ. Sie würde ihre Beziehung nicht mehr länger geheim halten können, weil Becca dann bestimmt jeden Moment mit ihm zusammen würde verbringen wollen – auf welche Art auch immer.
    "Warum holst du nicht dein Pferd und kommst mit mir ans Wasser?" schlug sie vor. "Dort gibt es einen Baumstamm, auf dem wir sitzen können. Ich habe auch meine Harfe mitgebracht. Wenn du möchtest, kann ich für dich spielen."
    Er lächelte. "Das würde mir sehr gut gefallen. Ich bin gleich zurück."
    Sie konnte Blaidd vertrauen. Das wusste sie. Bald saßen sie Seite an Seite auf dem großen umgestürzten Eichenstamm.
    Becca fand es doch nicht ganz so einfach, wie sie

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