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Verzeih mir, mein Herz!

Verzeih mir, mein Herz!

Titel: Verzeih mir, mein Herz! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Collins
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Brust pochte.
    Sie schloss die Augen, um die Zufriedenheit, die sich in ihr ausbreitete, wegzuschieben, und begann sich langsam aus den Armen des Freibeuters zu schälen, der es widerspruchslos zuließ. Zwar drängte er sich immer noch gegen sie und hielt sie zwischen sich und der Säule in ihrem Rücken gefangen, aber er ließ zu, dass sie die Füße auf den Boden stellte und dabei ihre Verbindung unterbrach. Er hinderte sie nicht daran, ihre Kleidung zu richten, und als sie einen seiner Arme wegschob, mit denen er sich abstützte, seufzte er nur bedauernd auf und begann, seine eigene Kleidung zu richten. Elizabeth betastete ihre aufwendige Frisur und wünschte sich nichts mehr, als so schnell wie möglich von hier zu verschwinden. Er hielt sie am Arm zurück, als sie sich umdrehte, um vor ihm zu flüchten, und zum ersten Mal, seit sie sich begegnet waren, nahm sie eine kleine Unsicherheit seinerseits wahr.
    Er zögerte, suchte nach Worten, und als er schließlich etwas sagte, war seine Stimme harsch und dennoch voller Bedauern. „Warte! Bitte sag mir, wer du bist.”
    Dieses Mal gab es nichts, was ihrem Schluchzen Einhalt gebieten konnte. Ihr tränenerstickter Wunsch freigelassen zu werden, wurde umgehend erfüllt und ihre kopflose Flucht führte sie zu dem vor einer Ewigkeit gesuchten Ort - dem Ruheraum für die Damen.
    Der stehen gelassene Pirat sah seiner kurzweiligen Beute zähneknirschend hinterher und konnte sein Pech nicht fassen. Er war offensichtlich der falschen Frau im Aphrodite-Kostüm gefolgt und hatte ein unschuldiges Mädchen ruiniert! Wenn sein Vater davon erfuhr, brauchte er sich keine Gedanken mehr darum zu machen, wie er seiner ungewollten Verlobten den Laufpass gab, ohne dass sein Vater seine Drohung wahr machte und ihn enterbte.
    „Verflucht!”, knurrte er, nachdem sie vollends aus seinem Sichtfeld verschwunden war, und fühlte sich versucht, seine Hand gegen den Marmor zu schlagen, der vor wenigen Minuten noch als Stütze für seine kleine Göttin gedient hatte. Aus dem Augenwinkel machte er eine Bewegung aus und drehte sich angespannt in die Richtung, wobei er die Ohren spitzte. Was konnte schlimmer sein als das, was er gerade getan hatte? Ganz klar, dabei erwischt zu werden! Nicht auszudenken, wenn seinem Vater sein Fehltritt brühwarm zum Kaffee serviert wurde. Vielleicht sogar von seinem eigenen Cousin, der über die Enterbung sicherlich mehr als erfreut sein würde, sicherte sie ihm doch nicht nur einen Titel, sondern ein nicht unbeträchtliches Vermögen noch dazu. Das Einzige, das Elliott St. John nicht erben würde, war seine ungewollte Braut, wie Jordan zynisch feststellte und dabei die Zähne bleckte. Doch anstatt das schadenfrohe Grinsen seines Cousins aushalten zu müssen, brauchte er sich lediglich den gutmütigen Sticheleien seines Freundes zu stellen.
    Daniel Radcliff war auf der Suche nach seinem abtrünnigen Freund eher unbeabsichtigter Weise Zeuge von Aphrodites Flucht geworden und konnte sich einen Hinweis auf diesen Umstand einfach nicht verkneifen.
    „Aphrodite wäre auch nicht schneller verschwunden, wenn sie sich einfach in Luft aufgelöst hätte. Ich hoffe, dass Vermögen, das du für das Kostüm ausgegeben hast, war es das wert gewesen!” Daniel lachte bei der Erinnerung an den Nachmittag, als er seine vermeintlich neue Geliebte in das Geschäft der vermeintlichen Französin begleitet hatte. Und auch an das gierige Glitzern in den Augen der Modistin, als er nach einem ausgefallenen Stück für Lady Saunders bat. Er erinnerte sich auch an das fassungslose Gesicht seines Freundes, als er die Rechnung für das sündhaft teure Stück erhalten hatte!
    Jordan fluchte derb und Daniel lachte noch lauter.
    „Sag bloß, das war es nicht wert? In dem Fall müsste ich dich bitten, dir für deine weiteren Eskapaden einen anderen Komplizen zu suchen. Meine Mutter war empört, als sie hörte, dass ich ganz öffentlich eine Mätresse aushalte! Bei einem raschen Wechsel einer solchen, würde sie mir wahrscheinlich die Ohren lang ziehen.”
    Obwohl die Vorstellung, das dem hochgewachsenen, kräftigen Daniel Radcliff von seiner nicht mehr jungen Frau Mama, die auch nicht annähernd seine Größe hatte, die Ohren lang gezogen würden, etwas Erheiterndes hatte, war Jordan nicht amüsiert, ganz im Gegenteil.
    „Von wegen Unikum!”, grollte er und fuhr sich durch das viel zu lange Haar. „
Das
war nicht Lady Saunders!”
    Daniel runzelte verstimmt die Stirn. „Natürlich war sie

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