Verzeihen ist immer moeglich
die Trauer um den Verlust eines Menschen auf seine eigene individuelle Weise. Niemand kann von einem anderen Menschen erwarten, dass Trauer nach dem Verlust eines Kindes einfach per Knopfdruck zu beenden ist. Das Wichtigste ist, den Verlust annehmen zu können. Das ist das Schwierigste im Trauerprozess.
Kinder melden sich aus dem Jenseits
Eltern, die ihr Kind verloren haben, bedürfen eines besonderen Trostes. Deswegen ist es wenig erstaunlich, dass früh verstorbene Kinder ihre zurückgebliebenen Eltern durch nachtodliche Kontakte und Kommunikation zu erreichen versuchen. Viele Kinder sterben infolge von Unfällen. Nach einem plötzlichen Tod ist es in besonderer Weise schwer, ein derartiges Geschehen zu akzeptieren.
Da wir stets auf den Körper schauen und was mit ihm geschieht, wenn er schwere Verletzungen erlitten hat, ist es für Betroffene besonders schwer, ein solches Geschehen für das eigene Kind anzunehmen.
Viele malen sich das mögliche Leiden aus und konstruieren eine Art Horrorvideo, das wieder und wieder vor ihrem inneren Auge abläuft. Dabei wird der Schmerz imaginiert, den das Kind in diesem Augenblick gefühlt haben mag. Wir wissen aus den Nahtoderfahrungen, dass es in lebensbedrohlichen Situationen einen Mechanismus gibt, der direkt einen Körperaustritt hervorruft.
Die meisten Betroffenen geben an, ihren Körper schon vor dem eigentlichen Unfall verlassen zu haben. Eltern, die ihr Kind durch einen Unfall verloren haben, bedürfen besonderer Hinweise, dass es ihrem Kind gut geht, wie im folgenden Beispiel:
»Maike war beim Spielen auf dem Bauernhof in einen Mähdrescher geraten. Der Bauer hatte sie nicht gesehen. Die Eltern waren wütend und zutiefst verzweifelt, zumal der Körper des Kindes durch den Unfall stark verstümmelt worden war. Sie lebten in der Angst, dass es ihrer Tochter nicht gut gehe, und die Frau erlitt schwerste Depressionen. Wenige Tage nach der Beerdigung hatte sie eine Erscheinung ihrer Tochter im Wachzustand.
Sie lag auf dem Sofa und weinte lautlos, als sie bemerkte, dass sich mitten im Raum ein Licht ausbreitete, in dem sich ihre Tochter Maike befand. Das Kind strahlte und lächelte überirdisch. Verblüfft stellte sie fest, dass ihre Tochter nicht die geringste Verletzung aufwies. Maike übermittelte ihrer Mutter telepathisch, dass alles gut sei und dass die Familie bald wieder glücklich sein werde. Sie sagte, dass sie immer für ihre Eltern da sein würde und sie ihre Anwesenheit spüren könnten. Dann löste sich die Erscheinung auf. Maikes Mutter war glücklich über diese unerwartete Begegnung. Sie informierte ihren Mann, der ihr erzählte, dass er zum selben Zeitpunkt eine Wiederbegegnung mit Maike in seinem Büro erlebt habe.«
In den Nachtodkontakten wird immer wieder davon berichtet, dass auftretende Phänomene von mehreren Personen gleichzeitig erlebt werden. Es hat sich gezeigt, dass vor allem kleine Kinder bis zu sechs Jahren besonders offen für die Präsenz eines Verstorbenen sind. Eine Hospizhelferin berichtete mir Folgendes:
»Sebastian starb durch einen Motorradunfall. Seine Mutter bat uns um Hilfe, da sie seinen Tod nicht akzeptieren konnte. Beim ersten Besuch war sie sehr gehemmt. Beim zweiten Mal erzählte sie mir von einem Schmetterling, der täglich auf der Balkonbrüstung sitze. Ihr Mann wollte nicht, dass sie darüber spricht. Dann bat sie mich, ob wir nicht auf den Balkon gehen können, und tatsächlich erschien kurz darauf der Schmetterling. Dann kam der vierjährige Bruder auch auf den Balkon und drängte sich zwischen uns durch zur Brüstung. Plötzlich fing der Schmetterling an, um seinen Kopf herumzutanzen. Der Junge fing an zu lachen und rief: ›Lass das, Basti!‹ Nach diesem Erlebnis konnte die Frau den Tod ihres Sohnes annehmen.«
Kinder sind im Umgang mit Verstorbenen viel unverkrampfter und spontaner als Erwachsene. Sie werden auch nicht von den Zweifeln der Erwachsenen geplagt. Für sie ist die Präsenz eines Verstorbenen etwas völlig Natürliches.
Trauernde Eltern fragen sich oft, wo ihre Kinder sind und ob sich jemand im Jenseits ihres Kindes annimmt. Die vorliegenden Berichte zeigen, dass Kinder liebevoll aufgefangen werden. Wir können uns darauf verlassen, dass unzählige geistige Helfer bereitstehen, ein verstorbenes Kind in Empfang zu nehmen und ihm beizustehen. Manchmal ist die Trauer der Eltern zu groß, sodass ein verstorbenes Kind nicht in das Bewusstsein der Trauernden eindringen kann. Insofern kommt es häufiger
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