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Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Titel: Veyron Swift und das Juwel des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobi Fischer
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auszuführen. Tom konnte sich an keinen einzigen Pfeil erinnern, der bei den Schießübungen nicht ins Schwarze getroffen hätte.
    Tamara war bei den Kriegern. Faeringel wies sie in die elbische Waffenkunde ein. Jeden Tag ritten sie stundenlang aus, danach lernte sie mit Pfeil und Bogen umzugehen und auch Fechtübungen mit dem Schwert standen auf dem Programm. Egal wie lange Tom dastand und zuschaute, Tamara machte nicht eine einzige Pause. Es gefiel ihm gar nicht, sie hier mit vollem Eifer bei der Sache zu sehen. Er hatte nicht vergessen, wie sehr sie sich den Tod herbeiwünschte. War es nicht offensichtlich, dass sie an der Schlacht gegen die Schrate teilnehmen wollte, um dort zu sterben? Tom verstand nicht, warum Girian nichts dagegen unternahm. Er hoffte, dass die Königin in aller Heimlichkeit einen größeren Plan verfolgte.
     
    Am vierten Tag trafen sich Tom und Imri wieder. Es war bereits Mittag, als sie die Stadt verließen und hinaus zum See spazierten. Sie setzten sich ans Ufer und warfen flache Steine über das Wasser. Imri konnte ihre mehr als zehnmal aufspringen lassen, während Tom es immerhin viermal schaffte. Er wollte sie gerade fragen, wie sie das machte, als aus weiter Ferne plötzlicher Lärm erklang. Imri blickte erschrocken auf, deutete in den Himmel.
    »Dort! Was ist das für eine Flugmaschine? Hoffentlich nichts von Nemesis.«
    Tom folgte ihrem Fingerzeig. Er entdeckte über den fernen Himmelmauerbergen einen winzigen, glitzernden Punkt, der rasch näherkam. Es war keine Giganthornisse, sondern eine Art Flugzeug. Schwerfällig glitt es durch die Luft und machte dabei einen infernalischen Lärm. Es hörte sich an wie ein ganzer Schwarm alter Bomber, dutzendfach brummend und blubbernd. Eine knappe halbe Stunde verging, ehe das Flugzeug nahe genug herangekommen war, um mehr erkennen zu können.
    Tom kannte sich mit Flugzeugen einigermaßen aus, aber eine solche Maschine hatte er noch nie zuvor gesehen, zumindest nicht in der wirklichen Welt. Er kannte sie nur von Bildern und alten Fotos.
    Es war ein Flugschiff und nicht irgendeines, sondern eine Dornier Do X, die schon seit Jahrzehnten nicht mehr existierte. Der Rumpf glich einem Schiff, über dem Dach spannte sich ein riesiger, dicker Flügel auf denen die sechs Tandemmotorgondeln standen. Die ganze Maschine war komplett verchromt, abgesehen von einem feuerroten Kiel. Sie funkelte im Sonnenlicht wie ein Diamant. Langsam sank sie tiefer, kreiste um den See.
    Eine Menge Elben kamen jetzt angelaufen und sammelten sich am Ufer, auch einige bewaffnete Bogenschützen, die unsicher waren, ob sich ihnen ein Freund oder ein Feind näherte. Das Flugschiff drehte eine weitere Runde, allmählich sackte es nach unten und landete wie ein gigantischer Schwan im Wasser. Hinter dem riesigen Flugschiff bauschte sich die Gischt wie ein silbrig glitzernder Schleier auf. Seine zwölf riesigen Propellermotoren auf dem dicken Hauptflügel blubberten, husteten und schalteten schließlich ab. Tom suchte nach Hoheitszeichen, konnte jedoch keine finden, lediglich einen schwarzen Schriftzug am Bug. SILBERSCHWAN stand dort. Tom fand diesen Namen durchaus passend. Unter dem Steuerbordflügel prangten sechs große schwarze Lettern: KF2003, offenbar die Kennnummer der Maschine, wobei Tom sich nicht vorstellen konnte, für was diese Kennung stehen sollte.
    Das Flugschiff trieb jetzt lautlos übers Wasser und näherte sich der Kaimauer des kleinen Stadthafens. Die Tür auf der rechten Seite des Flugzeugs öffnete sich, zwei Matrosen kamen heraus, mit Halteleinen in den Händen. Sie warfen sie den Elben auf der Kaimauer zu, die sie auffingen und an den Pollern festmachten. Das Flugschiff wurde an die Mauer gezogen. Die schaulustigen Elben wichen etwas zurück. Ihnen war diese silberne Flugmaschine nicht ganz geheuer. Sie wagten nicht unter den Schatten zu treten, den der riesige Hauptflügel warf.
    Tom dagegen kämpfte sich durch die Schaulustigen hindurch, bis er in der vordersten Reihe stand, Imri dicht hinter ihm. Der Schwimmflügel der Silberschwan war so dick, dass er mit der Kaimauer auf gleicher Höhe lag. Die Besatzung des Flugschiffs konnte ohne Schwierigkeiten aussteigen. Es waren Menschen, keine außergewöhnlichen und archaisch wirkenden Männer, sondern ganz gewöhnliche Matrosen, wie Tom sie aus der Heimat kannte. Lediglich ihre Uniformen wirkten mit den großen goldenen Knöpfen und dem strengen Schnitt der dunkelblauen Jacken etwas altmodisch. Der Kapitän stieg

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