Veyron Swift und das Juwel des Feuers
Elderwelts, liegt jetzt in euren Händen. Lebt wohl einstweilen und möget ihr schnell zurückkehren!«
Tom seufzte leise. So gern er hiergeblieben wäre, so wollte er sich jedoch den Flug der Silberschwan nicht entgehen lassen. Außerdem war, nach allem was Toink über Talassair berichtet hatte, auch dieses Land einen Besuch wert.
»Ich werde auch mitkommen«, rief Xenia plötzlich. Sie und Dimitri waren gerade angekommen. Niemand hatte es für nötig befunden, sie über die Bedeutung der Ankunft der Silberschwan aufzuklären. Tamara schüttelte jedoch energisch den Kopf, als sie das hörte.
»Du wirst hierbleiben, Xenia. So will ich es und so will es auch die Königin. Ihre Heiler sagten, dass du für neue Abenteuer noch nicht fit genug bist«, bestimmte sie mit einem Ton, der keinen Widerspruch duldete. Xenia schien sich damit jedoch nicht so schnell abfinden zu wollen.
»Ich habe dich noch nie im Stich gelassen«, versuchte sie es erneut, aber Tamara blieb bei ihrer Meinung.
»Das weiß ich doch, kleines Mädchen. Genau darum wirst du hierbleiben und ein Auge auf Illianovos haben. Man kann den jungen Mann nicht allein lassen«, sagte sie, halb im Scherz.
Dimitri nahm seine Freundin die Arme und grinste schelmisch.
»Berichten Sie uns alles, wenn Sie zurückkehren. Ich werde ein Buch über unsere Abenteuer hier schreiben«, rief er ihr zu.
Tamara nickte nur, hob die Hand zum Abschied und verschwand im Inneren der Silberschwan . Veyron wandte noch einmal an Girian.
»Ich werde diese Sache schnell aufgeklärt haben, Königin. Darauf habt Ihr mein Wort. Sorgt nur dafür, dass Eure Truppen den Zeitplan einhalten. Wir sehen uns alle am vereinten Treffpunkt bei den Messerbergen wieder«, versicherte er mit tiefer, ernster Stimme. Tom fand es recht unverschämt von ihm, einer so hohen Herrin Befehle zu geben. Girian lächelte jedoch nur und Veyron ging an Bord. Tom wartete noch, denn irgendwie wollte er nicht ohne ein Abschiedswort an Imri verschwinden. Sie schien seine Gedanken einmal mehr zu erraten.
»Ich würde gerne mitkommen, Tom. Ich habe die Grenzen Fabrillians noch nie verlassen und obwohl ich die Welt der Menschen nicht verstehe, so bin ich dennoch neugierig«, sagte sie und wandte sich an die Königin. Girian lächelte noch immer, gütig und weise.
»Glaubt Ihr, meine Eltern würden es erlauben? Nein, ich müsste sie schon selbst fragen und so viel Zeit bleibt uns nicht. Leb wohl, Tom. Es wird eine gefährliche Reise werden, aber ich denke nicht, dass euch etwas geschehen wird, solange du in der Nähe bist. Du bringst Glück«, meinte sie mit einem Lächeln. Sie sprang auf die Kaimauer und winkte ihm zum Abschied. Tom war vollkommen perplex, wusste gar nicht, was er sagen sollte. Schließlich brachte er ein krächzendes »Ich komme wieder« hervor. So schnell er konnte, tauchte er durch die Einstiegsluke. Hinter ihm schloss ein Matrose die Tür und schickte Tom in den Salon, wo sich anderen schon an einem Tisch saßen.
Die Silberschwan löste ihre Leinen, trieb hinaus auf den See. Kapitän Viul ließ die Motoren warmlaufen und gab vollen Schub. Röhrend und brüllend wie ein Ungetüm, pflügte die Silberschwan durchs Wasser. Im nächsten Moment hob sie sich in die Lüfte. Der Flug war überraschend sanft und die Gewalten, die an der Maschine zerrten, weitaus nicht so stark wie die der Supersonic . Dennoch fühlte Tom, wie sich ihm der Magen hob, als plötzlich alles leicht zu werden schien. Er schaute aus dem großen Fenster hinunter auf Fanienna. Die Silberschwan drehte eine letzte Runde um die schöne Elbenstadt und nahm Kurs auf die Himmelmauerberge. Sie stieg immer höher und höher und ließ das phantastische Fabrillian weit zurück.
Einer der Matrosen, der jetzt die weiße Jacke eines Stewards trug, führte die drei Gäste von vorn bis hinten durch das Flugzeug, machte sie mit allen Räumen vertraut. Tom verriet niemanden, dass er bereits alles kannte. Er war enttäuscht, dass sie der Steward nicht auch noch nach oben führte. Jeder konnte sich eine Schlafkoje aussuchen. Zehn waren bereits belegt, sie gehörten der Besatzung. Nachdem alle in den Salon zurückgekehrt waren, servierte ihnen der Steward Kaffee und Kuchen. Sie ließen es sich schmecken, besonders Tom, der eigentlich immer hungrig war.
Eine ganze Stunde saßen sie so zusammen, Veyron unterhielt sie mit Anekdoten aus seiner Tätigkeit als Monster-Detektiv und auch mit einigen Geschichten, von denen er in der Bibliothek
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