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Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Titel: Veyron Swift und das Juwel des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobi Fischer
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aus, leicht zu erkennen an den goldenen Ärmelstreifen und seiner schneeweißen Uniform. Auf dem Kopf saß eine imposante weiße Schirmmütze, leicht schräg, was ihn ebenso schneidig wie gewitzt wirken ließ. Das wettergegerbte Gesicht mit den vielen Falten und seine zusammengekniffenen Augen zeugten von den vielen Abenteuern, die er schon erlebt haben musste.
    »Bodenpersonal!« schimpfte er laut. »Gibt es denn hier kein Bodenpersonal? Wer zur Hölle hat hier das Kommando?«
    Ein großer Elb in festlicher Kleidung trat vor, begrüßte den Kapitän in fehlerfreiem Englisch.
    »Seid gegrüßt, Abgesandte aus Talassair. Ich bin Gelfinion, der Hafenmeister. Wir hatten zwar Nachricht vom Inselreich erwartet, jedoch keinen derartigen Besuch.«
    »Kapitän Bernie Viul, königliche Luftflotte von Talassair«, stellte sich der Pilot mit einem zackigen Salut vor. »Ich soll zuerst eine Botschaft an eure Königin überbringen – persönlich! Danach soll ich die Fernwelt-Besucher mit nach Talassair nehmen«, erläuterte er seine Mission. Gelfinion nickte, forderte den Kapitän auf ihm zu folgen. Er wollte ihn zum Palast bringen.
    Kaum waren Kapitän Viul und der Hafenmeister in der Menge verschwunden, da zerstreute sich auch schon der Großteil der Schaulustigen. Lediglich ein paar der jüngeren, noch nicht erwachsenen Elben blieben zurück. Sie betrachteten die Silberschwan neugierig von allen Seiten. Einige besonders gewitzte Jungs waren sogar mit Ruderbooten hinaus gefahren und umkreisten das riesige Flugschiff. Sie berührten ehrfürchtig seine metallene Hülle, als würden sie sich irgendetwas Magisches davon erhoffen.
    Plötzlich trat ein kleinwüchsiger, stämmiger Matrose mit mächtigem, rotbraunem Bart aus dem Flugzeug. Auf den ersten Blick wäre er glatt als Mensch durchgegangen, doch fielen Tom einige Unterschiede auf. Seine kreisrunden, großen Ohren etwa, auch sein Gesicht wirkte irgendwie eckiger als das eines Menschen, ganz zu schweigen von der großen, knolligen Nase. Er trug einen blaugrauen Ledermantel voller Ölflecken und dicke Lederhandschuhe. Ohne Zweifel musste er der Chefmechaniker sein. Mit kleinen, blitzenden Augen erkundete der Mechaniker den Hafen und schaute hinaus zu den Ruderbooten.
    »Fasst mir bloß nichts an, ihr Bengel!« drohte er mit dunkler, rollender Stimme. Imri, die hinter Tom stand, lachte kurz auf.
    »Ein wahrhaftiger Zwerg! Na so eine Überraschung!«
    Der Mechaniker hörte sie und wirbelte jetzt zu Tom und Imri herum. Er funkelte die beiden warnend an, aber anschließend begann er zu grinsen und klatschte in die Hände.
    »Ein kleiner Mensch, mitten im Reich der Elben? Wie gibt’s denn so was? Sag Kleiner, wie bist du von Talassair nur hierher gelangt? Und leugne nicht, was ich mit eigenen Augen sehe! Ich erkenne deine Kleidung und die kann nur aus Talassair stammen«, meinte der Zwerg streng. Tom stemmte protestierend die Hände in die Hüften.
    »Ich komme aus London und mein Name ist Tom Packard!«
    Der Zwerg stutzte verblüfft, danach stieß er tiefes, kehliges Lachen aus. Er verbeugte sich tief vor ihm.
    »Toink, zu Diensten«, stellte er sich vor. »Du musst aus Fernwelt kommen, der anderen Seite des Vorhangs. Du liebe Zeit, so was ist ja schon seit fünfzig Jahren nicht mehr vorgekommen! Sag, was hat dich hierher verschlagen? Sind noch mehr Menschen aus Fernwelt hier?«
    Tom wusste nicht, was er darauf antworten sollte. Mit ratlosem Gesicht drehte er sich zu Imri um.
    »So nennen die meisten Leute euren Teil der Welt«, erklärte sie und antwortete dem Zwerg, dass es ein Unfall war, der die Menschen hierher brachte Sie wollten außerdem sowieso nach Talassair reisen. Der Zwerg lachte wieder.
    »Ganz schön vorlaut für ein kleines Elbenmädchen. Aber was soll’s! Kommt an Bord, dann könnt ihr mehr erzählen – falls ihr euch überhaupt traut«, sagte Toink. Er stieg wieder in den Eingang der Silberschwan . Tom war sofort voller Begeisterung.
    »Echt? Wir dürfen uns an Bord umsehen?«
    »Natürlich, warum nicht? Kommt ruhig an Bord, ich zeig euch alles. Aber angefasst wird nichts!«
    Tom wollte sofort losrennen, doch schließlich dachte er an Imri und blieb stehen, fragte sie, ob sie nicht mitkommen wollte. Sie seufzte.
    »Wenn es dir Freude bereitet, komme ich gerne mit. Ich fürchte, ich kann deine Begeisterung für eine Flugmaschine, die nur Lärm und Schmutz verbreitet, nicht teilen.«
    Gemeinsam gingen sie an Bord, wo Toink schon auf sie wartete.
     
    Das Innere

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