Veyron Swift und das Juwel des Feuers

nur kriechend fortbewegen!«
    Tom nickte eifrig und Toink ließ ihn los. Er sah zu, wie der Zwerg geschickt unter den Gondeln hindurchschlüpfte. Tamara folgte ihm, während sich Veyron auf der anderen Seite an den Pylonen vorwärtskämpfte. Tom machte sich klein und drehte sich um. Er schaute zum Heck des Flugschiffs, konnte dahinter mehrere Punkte ausmachen, die rasch näher kamen.
    Giganthornissen, zwölf Stück - eine ganze Staffel! Sie kamen in perfekter Angriffsformation herangeschossen, schnell wie Jagdflugzeuge. Die Silberschwan war nicht sonderlich schnell und mit den Leuten auf dem Dach konnte sie sowieso nicht mit voller Kraft fliegen. Ein Entkommen war unmöglich. Die riesigen Monster, bei Tageslicht nicht weniger grimmig anzuschauen als bei Nacht, näherten sich von zwei Seiten. Tom konnte sehen, dass sie diesmal bemannt waren. Schrate saßen auf ihren Rücken, gleich hinter dem Kopf. Sie trugen Fliegerbrillen über ihren gelben Augen.
    Zwei Hornissen kamen von oben herunter, direkt über den Motorgondeln. Die riesigen Tiere streckten ihre sechs, klauenbewehrten Beine aus. Sie mussten aufpassen, um nicht in die Propeller zu geraten, doch die hinteren beiden Beinpaare waren lang genug, um die eckigen Motorgondeln problemlos zu erreichen. Mit gewaltigen Kräften rissen die Ungeheuer an, ein metallisches Quietschen erfüllte die Luft, laut genug um den Propellerlärm zu übertönen. Toink feuerte einen Schuss in den Bauch der Hornisse, Tamara feuerte auf den Schrat-Reiter der zweiten Hornisse. Der Schrat sackte auf dem sattelartigen Reitgestell zusammen, die Hornisse ließ den Motor los und drehte blitzschnell ab. Das Tier, das Toink verletzt hatte, sackte dagegen nach unten, geriet mit Brust und Hinterleib in die beiden Propeller. Es gab einen grässlichen Laut, eine grünliche Flüssigkeit spritzte durch die Luft. Die aufgeschlitzte Hornisse stieg hoch, überschlug sich und stürzte zusammen mit ihrem Reiter in die Tiefe.
    Eine dritte Hornisse näherte sich von achtern, attackierte das Heck der Silberschwan , um es abzureißen. Ein Schuss knallte, traf die Hornisse mitten in ihr riesiges Komplexauge. Das Tier zuckte zurück. Der Schrat-Reiter auf seinem Rücken trieb es sofort wieder zum Angriff. Tom legte an, zielte und drückte ab. Das Gewehr flog ihm dabei fast aus den Händen und der Rückstoß schien ihm den Schulterknochen zu brechen. Doch der Schuss war ein Volltreffer, erwischte den grausamen Schrat zwischen den Augen. Die Wucht katapultierte ihn fast aus dem Sattel, tot blieb er im Gurtgeschirr hängen. Ihres furchtbaren Reiters beraubt, drehte die Hornisse voller Panik ab und rauschte davon. Drei Bestien waren erledigt, die anderen neun ließen sich davon allerdings kaum beirren.
     
    Die Schrate änderten jetzt ihre Taktik, griffen von beiden Seiten zugleich an. Jeweils zwei Hornissen flogen zu den Enden des riesigen Hauptflügels und bissen mit den scharfen Mundwerkzeugen in das Aluminium. Die übrigen fünf Monster schwebten über der Silberschwan, vier ihrer mordgierigen Piloten sprangen ab, mit langen Messern und krummen Schwertern in den Händen. Sie landeten zwischen den Motorgondeln. Fauchend wie bösartige Katzen stachen und hieben sie nach den drei Verteidigern. Ein Schuss knallte. Toink feuerte aus nächster Nähe auf einen der Schrate. Er war am schnellsten mit dem Nachladen. Der Schrat wurde hinaus in die Luft geschleudert, verschwand als winziges, herumwirbelndes Objekt in der Ferne.
    Tamara wich vor ihrem Angreifer zurück, blockte seinen Schwerthieb mit ihrem Gewehr und hieb es dem Schrat gegen den Kopf. Der Kerl taumelte zurück, doch stürzte er sich sofort wieder nach vorne, nur um einen zweiten Schlag mit dem Gewehrkolben abzubekommen. Sein Kopf schnellte zurück, genau in einen der Propeller. Tom wandte den Blick ab. Das Ergebnis konnte er immer noch hören; das reichte ihm schon, damit ihm schlecht wurde. Der kopflose Schrat wurde zum Glück sofort vom Wind weggefegt.
    Veyron lieferte sich mit seinem Angreifer einen längeren Ringkampf. Der Schrat schlug ihm das Gewehr aus den Händen und stürzte sich auf ihn. Beide wälzten sich auf dem Boden unter der Motorgondel herum, rangen um ein langes, schartiges Messer. Tom konnte nur hilflos zusehen, aber Veyron war zum Glück ein versierter Nahkämpfer. Er wich dem tödlichen Stich des Unholds einfach aus und schlug ihm den Ellenbogen in die Fratze. Heulend sprang der Schrat auf, fasste sich an die Nase. Schwarzes Blut lief in