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Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Titel: Veyron Swift und das Juwel des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobi Fischer
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attraktive Bankerin.
    »Warum töten wir sie nicht einfach«, fragte er sich voller Angst. »Sie ist kein Mensch mehr, sie ist ein Monster!«
    Allmählich wurde Jessica ruhiger. Sie sackte zu Boden und blieb friedlich schlafend liegen. Niemand würde auch nur erahnen, welch teuflische Bestie sich unter ihrer blassen Haut versteckte, wenn man sie so anschaute.
    Veyron überprüfte noch einmal die Fesseln. Als er zufrieden feststellte, dass sie bisher standgehalten hatten, stiegen sie hinauf aufs Hauptdeck. Die Luke zum Gepäckraum wurde verschlossen. Kapitän Viul stellte zwei seiner Crewmitglieder als Wachen ab, schwer bewaffnet mit Gewehren und Pistolen.
    »König Floyd wird Augen machen, wenn wir ihm eine echte Vampirin mitbringen. So was hat es in Talassair noch nie gegeben«, meinte der Pilot. Lachend kehrte er ins Cockpit zurück. Veyron gab einem der Matrosen seine Taschenlampe und wies ihn an, der Vampirin direkt in die Augen zu leuchten, falls sie es irgendwie aus dieser Luke herausschaffte.
    »Ich fürchte eine andere Verteidigung gibt es im Moment. Knoblauch oder ein Kruzifix können Sie vergessen, auch Kugeln werden bei ihr nicht viel nutzen, außer Sie erwischen ihr Herz. Selbst im Todeskampf kann sie noch einige Augenblicke lang weitertoben. Also viel Glück - und seien Sie auf der Hut«, raunte er und klopfte den beiden Männern aufmunternd auf die Schultern. Den ängstlichen Blick, mit dem sie dann auf die Luke starrten, bemerkte Veyron natürlich nicht mehr.

Auf der verrückten Insel
    Die Reparaturen dauerten die ganze Nacht durch. Zahlreiche Aluminiumplatten mussten ausgetauscht oder wenigstens ausgebeult werden. Wo ihnen das Ersatzmaterial ausging, da benutzte die Crew Segeltuch. Tamara, die handwerklich nicht ungeschickt war, half fleißig mit. Sie folgte den genauen Anweisungen Toinks, der jede Schraube persönlich zu kennen schien. Nur Veyron und Tom blieben untätig. Tom deshalb, weil ihn die Erwachsenen nichts machen ließen und Veyron, weil er sich schlichtweg vor der Arbeit drückte. Er lieferte die fadenscheinige Begründung, dass er nachdenken und sich konzentrieren müsse.
    »Ich darf meine Konzentrationsfähigkeit nicht durch körperliche Betätigung schwächen. Sie arbeiten und reparieren, ich entwickele einen Plan, der uns hoffentlich alle retten wird«, erwiderte er streng, wenn man ihn  auf seine Mithilfe angesprach. Es gab darüber einiges Murren. Da er ihnen heute ein ganzes Hornissengeschwader mehr oder weniger im Alleingang vom Hals geschafft und obendrein einen Vampir gefangen hatte, wurde ihm seine Faulheit nachgesehen.
    Tom und Veyron lösten später die beiden Wachen beim Gepäckraum ab, damit diese bei den Reparaturen helfen konnten. Allerdings ist das, was wir hier jetzt machen nicht gerade Wache halten , dachte er mit einem Anflug schlechten Gewissens. Sie lümmelten in den ledernen Fluggastsitzen, die Beine ausgestreckt, jeder ein Glas spritziges Sodawasser auf dem Tisch.
    »Was glauben Sie, warum hat Nemesis Jessica in einen Vampir verwandelt? Wie geht so etwas überhaupt?« fragte er nach einer Weile. Veyron lehnte sich in seinem Sessel zurück, schloss die Augen. Er wirkte alles andere als wachsam.
    »Die Antwort ist doch offensichtlich: Sieh dir Jessica nur einmal an. Ich denke, es ist dir bereits aufgefallen«, meinte er mit einem Seufzen. Tom zuckte mit den Schultern.
    »Okay, da hab ich was verpasst. Also, warum Jessica?«
    Veyron sprach mit schneller Stimme, ohne die Augen zu öffnen.
    »Sie ist eine außerordentliche Schönheit, die ihre Reize gezielt und professionell zur Verführung einzusetzen weiß. Sie weiß wie man Menschen manipuliert und es gibt wohl kaum einen Mann – mich natürlich ausgeschlossen – der ihrem Charme nicht erliegen würde. Nemesis braucht sie als seine Agentin, die er irgendwo einschleusen kann, die Informationen gewinnt und auf Befehl zuschlägt. Mit einer menschlichen Jessica klappt das nur bedingt. Sie könnte sich jederzeit weigern und fliehen. Durch ihre Verwandlung zum Vampir hat er eine mögliche Rückkehr zu den Menschen jedoch ausgeschlossen. Man würde sie als Monster behandeln, jagen und töten. Sie ist ganz allein von ihm und seiner Gnade abhängig, er ist jetzt ihr Meister. Ich nehme an, das ist es, was Nemesis daran ganz besonders gefällt. Die nächste Frage, die sich stellt ist Folgende: Warum hat er das nicht schon früher getan? Weil er es noch nicht brauchte. Erst hier in Elderwelt wurde dies notwendig, denn er

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