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Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Titel: Veyron Swift und das Juwel des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobi Fischer
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die Haut zu verbrennen«, sagte Veyron. Tamara bückte sich, griff an die Gesichtsmaske der Gefangenen. Sie war am Hinterkopf mit einem Reißverschluss zugemacht und leicht zu öffnen. Vorsichtig zog sie der Vampirin die Maske ab, wallendes, dunkelblondes Haar quoll hervor, zuletzt das leichenblasse Gesicht. Alle erschraken, am meisten Tom.
    »Das kann nicht sein! Das ist ja Jessica! Das ist wirklich Jessica«, rief er entsetzt. Am liebsten wollte er seinen Kopf gegen die Wand schlagen, um wach zu werden. Er musste in einem Albtraum gefangen sein - höchste Zeit aufzuwachen!
    »Nein, Tom. Es ist kein Albtraum«, entgegnete Veyron, der seine Gedanken zu erraten schien. »Sie ist es wirklich. Ich hatte schon so etwas befürchtet. Nemesis hat sie irgendwie verhext. Er ist in der Tat wohl bewandert in der dunklen Zauberkunst und gefährlicher, als wir alle annahmen. Die Frage nach der Quelle seines Wissens drängt sich mir mehr und mehr auf.
    Wachen Sie auf! Aufwachen, Miss Reed! Sie sind an Bord der Silberschwan !«
    Die Vampirin – ohne jeden Zweifel Jessica – schlug die Augen auf, noch immer schön und eisblau. Sie sah sich um und versuchte sich sofort von den Fesseln zu befreien. Alle schraken zurück, mit Ausnahme von Veyron, als sie sich aufbäumte und mit einem unmenschlichen Brüllen versuchte die Stahlseile zu zerreißen. Sie schoss hoch in die Luft, prallte gegen die Decke des Raums, stürzte hart und schmerzhaft zu Boden.
    »Lasst mich frei, oder Ihr werdet es alle bereuen!« zischte sie, boshaft wie eine Schlange. Sie fand Veyrons Blick, kalt und ungerührt.
    »Ich bin überzeugt, wir würden es eher bereuen, falls wir Sie freiließen, und Sie ebenso. Die Sonne ist noch nicht untergegangen. Ich denke es ist für beide Seiten besser, Sie blieben hier«, verkündete er. Jessica schnaubte wütend. Sie setzte sich auf, funkelte Veyron zornig an, dann blickte sie zu Tamara und Tom.
    »Nemesis wird euch alle töten, wenn ihr mich nicht freilasst! Ihr müsst mich sofort gehen lassen! Ihr habt keine Ahnung, welche Macht er besitzt. Lasst mich frei, nur so könnt ihr euch retten! Tom! Tom, du bist ein guter Junge. Komm, mach mich los. Ich verspreche dir, ich werde dir auch nichts tun! Bitte, lasst mich frei! Ihr müsst mich freilassen, ich flehe euch an!«
    Ihre Stimme war zunächst drohend, danach verzweifelt, schließlich zuckersüß und zum Schluss bettelnd.
    Veyron schickte Toink und Kapitän Viul hinauf, um Betäubungsmittel zu holen. Er nannte eine Menge, die dem Zwerg die Augen weiten ließ. Nachdem die beiden Männer verschwunden waren, setzte sich Veyron vor Jessica auf den Boden, sein Gesicht die Personifizierung der Gelassenheit. Tom machte es ihm nach, verunsichert und ängstlich. Nur Tamara blieb stehen, bereit sich auf die Vampirin zu stürzen, falls ihre neuen Kameraden in Gefahr gerieten.
    »Wie hat Nemesis das angestellt? Ich nehme an, Ihre Verwandlung war bereits im Gange, als er Sie auf seiner Giganthornisse mitgenommen hat. Eine Bisswunde konnte ich da an Ihnen nicht ausmachen. Also, wie hat er es gemacht? Ein Zauberspruch, oder eher ein Zaubertrank?« fragte Veyron so sachlich und ruhig wie möglich. Jessica drehte trotzig den Kopf zur Seite.
    »Ihr Narren versteht seine Macht nicht! Ihr könnt gar nichts gegen Nemesis ausrichten! Niemand kann das! Er wird euch alle vernichten! Aber wenn ihr mich gehen lasst, kann ich ihm versichern, dass ihr keine Gefahr für ihn seid. Vielleicht lässt er euch dann in Ruhe«, erwiderte sie. Wieder schwankte ihre Stimme zwischen entfesseltem Zorn und zuckersüßer Freundlichkeit.
    »Leere Drohungen, Miss Reed! Ließen wir Sie tatsächlich frei, würden Sie uns entweder alle töten oder Nemesis alles berichten. Beides kann ich nicht zulassen. Nein, Sie bleiben erst einmal unsere Gefangene. Des Weiteren fürchte ich, werden Sie uns auf unserer Reise begleiten müssen. Aus Sicherheitsgründen bleiben Sie hier drin eingesperrt. Ich bedauere diese Maßnahmen, aber Sicherheit geht vor Höflichkeit«, entschied Veyron. Er stand auf, als Viul und Toink zurückkehrten. Toink hatte eine Spritze in der Hand.
    Jessica begriff sofort, was sie vorhatten und versuchte sich dagegen zu wehren. Sie wand sich herum, schrie und zischte. Zu viert konnten sie sie jedoch festhalten. Toink rammte ihr die Spritze in den linken Arm. Jessica tobte noch immer, Tom konnte jetzt erstmals ihre spitzen, verlängerten Eckzähne sehen. Sie war wirklich ein echter Vampir geworden, seine

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