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Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Titel: Veyron Swift und das Juwel des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobi Fischer
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später, so streng und selbstsicher, als hätte er nie auch nur ein Anzeichen von Verzweiflung oder Depression gezeigt.
    »Mit was legen wir los?« fragte Tom und schlug die weiche Wolldecke zurück. Veyron schaute ihn überrascht an.
    »Wir halten Nemesis auf, was denn sonst?«
    Tom stöhnte und rollte sich herum.
    »Sie haben ja nicht mehr alle Tassen im Schrank!« schimpfte er. Er wünschte, Veyron würde sofort wieder verschwinden und ihn endlich in Ruhe lassen.
    Stattdessen seufzte sein Pate nur.
    »Na gut. Ich gebe zu, ich habe einen Fehler gemacht«, gestand er. Ein Ausdruck des ehrlichen Erstaunens trat in sein Gesicht.
    »Wer hätte das gedacht: Selbst ich bin nicht perfekt.«
    Er wandte sich wieder an Tom.
    »Der Plan dagegen ist perfekt, darum gibt es keinen Grund, ihn nicht auszuführen, natürlich leicht modifiziert. Wenn wir sofort loslegen, besteht immer noch die Aussicht auf Erfolg. Wir marschieren in das Lager der Schrate, nur wir zwei, noch heute Nacht. Wenn Nemesis sein Wurmloch öffnet – und das wird er, allein schon um seine Anlage zu testen – rennen wir hinein und landen in seiner Basis. Wir holen uns den Niarnin, zerstören was wir können und kehren nach Fabrillian zurück - falls wir können.«
    Tom setzte sich auf, starrte Veyron wütend ins Gesicht.
    »Sie haben echt einen Knall!« meinte er. Veyron zuckte mit den Schultern.
    »Vielleicht siehst du es mal so: Wir haben die einzigartige Chance ihm die Stirn zu bieten. Selbst wenn wir scheiten, erkaufen wir den anderen ein wenig Zeit. Die Alternative wäre hier zu warten, sinnlos zu sterben oder mit dem Wissen nachhause zurückzukehren, dass in Elderwelt alles zugrunde geht. Für was entscheidest du dich?«
    Tom sprang auf, der Zorn kochte heiß in ihm. Er wollte Veyron gerade eine neue Serie an Beleidigungen ins Gesicht schleudern, doch plötzlich erinnerte er sich wieder an die Worte von Königin Girian, ausgesprochen an jenem wundervollen Tag in Fabrillian. Sie hatte ihn eindringlich gebeten, mit Veyron Geduld zu zeigen, selbst wenn es ihm schwerfallen sollte. Auf der Stelle war sein Zorn verraucht. Etwas beschämt beschloss er, den Worten Girians zu vertrauen.
    »Okay, ich bin dabei, auch wenn es mein Leben kosten wird. Sterben werden wir sowieso, denn ich werde keinesfalls in unsere Welt heimkehren. Aber eines will ich festhalten: Egal wie die Sache ausgeht, Sie sind an allem schuld!« rief er. Veyron begann zu grinsen.
    »Mit dieser Bedingung«, sagte er »bin ich absolut einverstanden.«
    Die beiden zogen sich dunkle Mäntel über ihre Kleider und marschierten danach in aller Stille los. Sie verließen das Zelt, schauten sich verstohlen um. Niemand sollte etwas von ihrem Aufbruch bemerken, denn Veyron wollte sich auf gar keinen Fall aufhalten oder zum Bleiben überreden lassen. Es brannte nirgendwo ein Lagerfeuer, die Wachen waren weit weg. Vorsichtig schlichen sie sich an den bunten Zelten der Elben vorbei, ihr Aufbruch war noch immer unbemerkt geblieben.
    Schließlich entdeckte Tom Königin Girian, die vor ihrem großen Zelt stand, bekleidet mit einem silbern schimmernden Nachthemd, die Arme verschränkt. Sie erwiderte seinen Blick, doch sie schlug keinen Alarm. Stattdessen hob sie einfach nur die Hand zum Abschied. Tom erwiderte den Gruß verunsichert. Ahnte sie, was Veyron vorhatte? Oder wusste Girian gar, dass sie beide niemals mehr zurückkehrten?

Nemesis
    Die beiden marschierten über die dunklen Wiesen des Lands der Messerberge. Wie schwarze Grabsteine ragten die seltsam geformten Felsen in den Nachthimmel.
    Sie marschieren schnell und ohne Pausen weiter, ließen das Lager der Elben und Maresaner rasch hinter sich. Tom war durch den Marsch unter Alecs grausamen Kommando ausdauernd geworden. Sie überwanden Hügel für Hügel, sprachen lange nicht miteinander. Es musste kurz vor Sonnenaufgang sein, als sie auf einer Anhöhe stehen blieben. Hinter dem Horizont dämmerte bereist ganz schwach der neue Morgen. Im Westen hingen tiefe Wolken.
    »Sieh uns an, Tom«, seufzte Veyron, klang dabei seltsam bewegt. »Es gibt keine zwei Menschen auf dieser oder unserer Welt, die auf einer seltsameren und gefährlicheren Mission unterwegs sind. Wer weiß, wohin uns unsere Schritte noch führen werden? Womöglich ist dies unser letztes Abenteuer.« Er drehte sich zu ihm um und sein scharfes Gesicht wurde auf einmal weich und traurig.
    »Du hast mich gefragt, warum deine Eltern mich zu deinem Paten ernannt haben. Ich sagte dir, dass ich es

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