Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Titel: Veyron Swift und das Juwel des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobi Fischer
Vom Netzwerk:
dem Wurmloch. Tom sah in die erstaunten Gesichter ihrer Spiegelbilder. Veyron zögerte nicht länger, ohne ein weiteres Wort sprang er gegen die Spiegelwand und tauchte ein, als bestünde sie nur aus Wasser. Mit einem Mal war er spurlos verschwunden. Tom folgte ihm sofort. Für einen kurzen Moment spürte er ein elektrisches Kribbeln und im nächsten Augenblick prallte er gegen Veyrons Rücken.
    »Da sind wir also, mitten in Nemesis‘ Versteck«, raunte sein Pate. Tom blickte erstaunt und erschrocken zugleich auf.
     
    Sie standen auf einer fast zehn Meter breiten Rampe, inmitten einer kreisrunden Halle. Hinter ihnen lag die Spiegelfläche des Durchgangs. Die Halle reichte viele Stockwerke nach oben, es mussten an die einhundert Meter sein. Links neben ihnen ragte eine fünf Meter dicke Säule in die Höhe. Ihre flache Spitze wurde von einem seltsam aussehenden Geschütz gekrönt, das aus vielen Rohren, Leitungen und Kabeln bestand. Die Säule war über drei Laufbrücken zugänglich, in das breite Fundament der Kanone war ein Kontrollraum eingebaut. Aus dem dicken Lauf der sonderbaren Kanone wurde ein grün schimmernder Lichtstrahl abgefeuert, der sich knapp über ihren Köpfen wie ein Fächer weitete und in die Ränder des Wurmlochs mündete.
    Unterhalb der Rampe fiel die Halle weitere zwanzig Meter nach unten, wo ein tiefer Schacht ein Gewirr aus dicken Kabeln und Rohrleitungen beherbergte. Tom wurde fast ein wenig schwindlig, als er nach unten schaute. Schnell blickte er wieder nach oben, an der Portalkanone vorbei, hinauf in Richtung Hallendecke. Dutzende von metallenen Kranarmen ragten aus den Wänden, wie die Zähne eines schrecklichen Ungeheuers. Überall hingen Flaschenzüge mit schweren Gewichten herunter, die glatten Wände der Halle waren mit Leitern und Kabeln gepflastert.
    »Wir sind in einer Fabrik gelandet«, rief er erstaunt aus. Veyron verzog kurz das Gesicht.
    »In einer Fabrik des Todes, Tom. Sieh hinauf zur Decke.«
    Tom folgte der Anweisung und erschrak. Weit über ihnen hing eine riesige Knolle aus vielen hundert sechseckigen Waben von der Decke, nicht aus Metall gemacht, sondern aus Holz und Pappmache. Die meisten der Waben waren mit filzigen Deckeln verschlossen. In einigen konnte er riesige, wurmartige Kreaturen erkennen. Sie waren schneeweiß und schleimig, mit kleinen gelben Köpfen, die sich hungrig hin und her wandten. Es waren Hornissenlarven, jede an die vier Meter groß. Rund um das gigantische Nest verliefen drei Ringe aus Laufstegen, mit Eisenketten an der Decke festgemacht. Tom konnte einige Schrate erkennen, die in dieser schwindelnden Höhe hin und her marschierten, mit riesigen Spritzen in die Waben stachen und die Larven mit irgendwelchen bösen Zaubertränken fütterten.
    Hier züchtet Nemesis also seine Hornissen. Ich glaube, wir sind in jenem riesigen Turm, von dem ich in der Nacht träumte , dachte Tom. Furcht und Staunen zugleich ergriffen von ihm Besitz. Sie waren also jetzt inmitten der Höhle des Feindes, einer Höhle voller schrecklicher Monster, gegen die sie beide überhaupt gar nichts auszurichten vermochten.
    »Das Portal sofort abschalten! Sofort abschalten!« herrschte eine wütende Lautsprecherstimme durch die gewaltige Halle. Tom und Veyron schauten auf. Gegenüber dem Durchgangsportal, etwa vier Stockwerke über ihnen, saßen zwei große Panzerscheiben in der Wand. Tom waren sie bisher gar nicht aufgefallen, da sie mit eisernen Rollläden geschlossen waren. Doch jetzt wurden diese hochgezogen und er konnte einige Kreaturen hinter den Scheiben ausmachen.
    Mit einem lauten Knall schaltete die Portalkanone ab, der Lichtstrahl versiegte. Der Durchgang verschwand so plötzlich, als hätte es ihn nie gegeben. Zurück blieb nur der Geruch von verbranntem Ozon.
    Am Fuß der Rampe öffnete sich ein schweres Eisentor, einige Schrate stürmten ihnen brüllend entgegen, bewaffnet mit krummen Speeren. Veyron und Tom hoben die Hände und ließen sich widerstandslos abführen. Die Schrate verdrehten ihnen die Arme auf den Rücken, stießen sie grob vorwärts.
    »Der Boss will euch sehen! Jetzt könnt ihr was erleben, ihr Knallköpfe! Wie blöd muss man sein, hier einfach rein zu spazieren?« fauchte ein großer, dicker Hauptmann.
    Ein großer Teil des Turms setzte sich unterirdisch in einem düsteren Höhlenlabyrinth fort, das nur von ganz wenigen Lampen beleuchtet wurde. Die Schrate stießen die beiden in einen Tunnel und trieben sie vorwärts, bis sie zu einem Aufzug aus

Weitere Kostenlose Bücher