Veyron Swift und das Juwel des Feuers
Aber mit kühlem Kopf! Wir sind nicht die neue Kopfgeldjägertruppe von diesem Fellows oder seinem ominösen Auftraggeber! Wir folgen unseren Idealen, ohne sie sind wir nicht anders als all die Gescheiterten vor uns. Wir haben geschworen, deren Fehler nicht zu wiederholen«, gab sie zurück, die Stimme erhoben, fauchend; wie eine Tigerin die man in die Enge trieb. Alec beruhigte sich wieder, er hatte sich nicht in ihr geirrt. Das alte Feuer war immer noch in ihr, es musste nur gelegentlich geschürt werden.
Im Cockpit war die Auseinandersetzung kaum zu hören, doch war sie laut genug, um Johan nach draußen zu locken. Er schloss die Tür hinter sich, als er erkannte, dass sich seine beiden Anführer zankten. Davon sollten die Piloten nichts mitbekommen und eventuell eine Schwäche ausloten.
Hotchkiss und sein Copilot, Grant, waren allein. Genau auf so einen Moment hatten sie gewartet.
»Okay, was ist der Plan?« fragte Grant. Er war ganz aufgeregt und ließ die Tür nicht aus den Augen.
»Diese Banditen sind gut organisiert und sie haben einen mächtigen Verbündeten außerhalb des Flugzeugs. Hast du die Waffen gesehen? Fabrikneu. Wie zum Teufel haben sie die an Bord gekriegt? Vollkommen unmöglich, es sei denn durch Korruption. Wenn wir landen – egal wo – werden die sich aus dem Staub machen. Die haben alles genau geplant und vorbereitet«, schlussfolgerte Hotchkiss.
Grant stimmte brummend zu. Plötzlich fiel ihm etwas am Abendhimmel auf. Noch war die Sonne nicht ganz untergegangen, sie hatten einen freien Himmel vor sich, der nur langsam von rot zu violett und danach in schwarzblau überging. Grant glaubte jedoch in der Ferne einen Blitz zu sehen, und das ohne jede Wolke in der Nähe. Das Unwetter hatten sie bereits viele hundert Meilen hinter sich gelassen. Wieder durchzuckte ein Blitz den Himmel, in auffällig blaugrüner Färbung. Dann noch einer und gleich darauf ein weiterer.
»Siehst du das? Was ist das? Ein Wetterphänomen? Ist es das Gleiche, das in den vergangenen zwei Wochen schon ein paar unserer Kollegen beobachtet haben?«
Hotchkiss suchte konzentriert den Himmel ab.
»Ja, sieht so aus. Aber schau nur, es sind viele Dutzend dieser Blitze. Was immer das für ein Phänomen ist, es wird heftiger. Sollen wir ausweichen oder durchfliegen, was meinst du? Unsere Supersonic wurde für schlechtes Wetter gebaut, die kann alles aushalten. Wahrscheinlich sind es Spannungen zwischen den Luftschichten. Für uns keine Gefahr, unser Baby ist vollkommen antistatisch.«
Die beiden Piloten blickten sich einen Moment lang an, dann fällten sie ihre Entscheidung.
»Wir bleiben auf Kurs. Im schlimmsten Fall werden wir ein wenig durchgeschüttelt. Wir retten niemanden, wenn wir einen Umweg machen und irgendwann aus Spritmangel ins Meer stürzen«, sagte Grant.
»Das wird die Kerle mächtig ärgern«, erwiderte Hotchkiss. Sein Copilot sagte nichts darauf. Es war an jedem selbst, stillschweigend die Tragweite ihrer Entscheidung auszuloten.
Sie hatten sich dem unheimlichen Blitzgewitter schon deutlich genähert, als sich die Cockpittür wieder öffnete. Johan kehrte zurück. Gebannt starrte der Terrorist nach draußen, angesichts der mächtigen Blitze kaum in der Lage zu reagieren.
»Was ist das da vorn? Warum fliegen wir darauf zu?« herrschte er die Piloten an und hob sein Gewehr.
»Das ist bloß ein Wetterphänomen. Wenn wir darum herumfliegen, verbrauchen wir zu viel Treibstoff«, erklärte Hotchkiss. Er versuchte so sachlich wie möglich zu klingen.
»Dann können Sie Ihrem Boss erklären, warum wir irgendwo im Persischen Golf notwassern müssen«, fügte Grant kaltschnäuzig hinzu. Johan funkelte ihn zornig an. Hotchkiss gestattete sich ein kurzes Lächeln.
»Keine Sorge, Mann. Sie fliegen mit der Supersonic . Die wurde für so ein Wetter gebaut.«
Johan schien das jedoch nur wenig zu beruhigen.
»Ich muss mit Alec reden. Sie tun nichts, sonst erschieße ich Sie!« tat er seinen Entschluss kund und verließ das Cockpit. Bevor er die Tür schloss, warf er dem grünblauen Blitzgewitter einen letzten skeptischen Blick zu. Das gefiel ihm ganz und gar nicht.
Jessicas Furcht wollte einfach nicht weichen. Noch immer befand sich ein Terrorist in der First-Class. Der brutale Anführer und die schwarzhaarige Frau hatten die Kabine inzwischen verlassen, wahrscheinlich um sich wegen irgendetwas mit den anderen abzusprechen. Nagamoto war eingesperrt. Jetzt gab es niemanden mehr, der diesen Verbrechern
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