Veyron Swift und das Juwel des Feuers
andere Richtung schaufelten.
»Vorsichtig die Nase hochziehen«, keuchte Hotchkiss. Veyron zog gefühlvoll an dem Sidestick. Es änderte sich gar nichts! Toms Herz raste. Die Bäume waren schon zu sehen, sie wurden immer größer. Endlich, ganz leicht, hob sich die Nase der Maschine. Sein ganzes Gewicht schien sich in seine Füße verlagern zu wollen. Er krallte sich im Gästesitz fest. Nagamoto, der hinter ihm die Leichen nach draußen schaffte, rutschte im Crewbereich aus und stürzte. Tom starrte durch die Cockpitfenster, wo die Baumkronen näherkamen - auf gleicher Höhe wie das Flugzeug. Es gab einen furchtbaren Knall, Alarmsirenen begannen zu heulen. Der Pilot fluchte laut.
»Es hat die Triebwerke drei und vier erwischt. Sie sind in die Bäume geraten! Sie brennen! Wir müssen notlanden, oder wir explodieren in der Luft«, rief er aus. Veyron schaffte es endlich, die Supersonic über die Baumwipfel hinweg zu ziehen.
»Hier ist überall Wald«, sagte er so ruhig wie möglich.
»Backbord ist eine Lichtung, groß genug für einen Landeversuch«, japste Hotchkiss unter Schmerzen. Veyron kippte die Supersonic heftig auf die linke Seite, worauf er vom Piloten ermahnt wurde, dass das hier kein Jagdflugzeug wäre.
»Und ich bin kein Pilot«, gab Veyron scharf zurück. Er korrigierte die Drehung ein wenig. Tom schaute wieder zurück in die First-Class. Nagamoto eilte nach hinten, hatte einen wimmernden Punk am Kragen, hievte ihn in einen Sessel und befahl ihm, sich anzuschnallen. Er selbst tat gleich darauf genau das. Tom klappte den Gästesitz aus und schnallte sich an. Von weiter hinten konnte er die anderen Terroristen herannahen sehen. Da war wieder sein Ex-Objekt. Blut lief ihr übers Gesicht. Sie hatte eine scheußliche Platzwunde unterhalb des Haaransatzes. Sie entdeckte das Chaos in der First-Class, packte ihren bewusstlosen Anführer und hievte ihn einen freien Sitz. Sie schnallte ihn an, setzte sich neben ihn und hielt ihn fest. Tom fand es erstaunlich, dass sie ganz darum bemüht war, ihren Kameraden zu retten, anstatt sie einfach alle mit der Waffe niederzumähen.
Veyron saß derweil ganz konzentriert hinter dem Steuer, lenkte die Supersonic wieder auf eine gerade Flugrichtung. Langsam gingen sie tiefer.
»Landeklappen ausfahren. Der Hebel links von Ihnen«, befahl Hotchkiss. Ein Rumpeln ging durch die Maschine, sie hob sich ganz leicht. Die Baumkronen kamen wieder gefährlich nahe. Der Pilot schien nichts dagegen zu haben.
»Fahrwerk ausfahren«, befahl er. Veyron zog den entsprechenden Hebel. Äste und Blätter peitschten gegen die Tragflächen, doch Veyron hielt den Kurs. Die Lichtung lag deutlich sichtbar vor ihnen.
»Sie müssen ganz gerade anfliegen, die Maschine darf kein bisschen seitwärts stehen. Wenn Sie aufsetzen, dann tun Sie das mit dem Heck, stellen Sie die Nase steil«, rief Hotchkiss. Veyron tat sein Bestes. Ein Schlag nach dem anderen jagte durch den Flugzeugrumpf, als sie durch die Baumkronen pflügten. Endlich war die Lichtung unter ihnen und der Erdboden schoss heran.
Veyron zog am Sidestick, stellte die Nase der Maschine hoch und zählte die Sekunden. Es vergingen keine zwei. Das Flugzeug schlug auf. Tom brüllte aus Leibeskräften, um seine ganze Anspannung und Angst endlich rauszulassen. Der Aufprall war gigantisch, ebenso der infernalische Lärm der folgte. Eine gewaltige Explosion jagte durch die Maschine. Tom konnte den Korridor hinunter Feuer sehen, dass sich durchs Flugzeug fraß. Ein grausiges Kreischen und Brechen erfüllte die Supersonic . Auf einmal spürte er frischen Wind. Als er aufblickte war die First-Class verschwunden, alles schien sich zu drehen. Die Welt wurde schlagartig schwarz.
Nach der Katastrophe
Tom schlug die Augen auf. Er lag in kniehohem, grünem Gras. Der Himmel über ihm war blau und kaum bewölkt. Die Sonne stand schon recht hoch, es musste also bereits Mittag sein. Er setzte sich auf und stellte fest, dass ihm alles wehtat. Sofort ließ er sich wieder zu Boden sinken. Erst nach einer Weile versuchte er es erneut, verkniff sich die Schmerzen, die durch alle Glieder schossen. Er saß irgendwo am Rand einer großen Lichtung, unterbrochen von einigen Sträuchern und Farnen. Die vielen Trümmer der Supersonic lagen überall herum.
Oh Scheiße , dachte er resigniert. Der Absturz hat stattgefunden, es war kein Albtraum.
Vorsichtig stand er auf, stellte fest, dass er nicht weiter verletzt war, von ein paar Schrammen abgesehen. Rund um die Lichtung
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