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Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Titel: Veyron Swift und das Juwel des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobi Fischer
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und die Strafe für einen Fehler, den sie gar nicht begangen hatte? Oder verfluchte sie Tom, weil er ihr irgendwie unter der Nase vorbei geschlüpft war?
    Das Schlusslicht bildeten, wie üblich und durchaus mit voller Absicht, Veyron, Tom und Dimitri, gefolgt von Tamara, welche die drei keinen Moment aus den Augen ließ. Das hinderte den jungen Blogger jedenfalls nicht daran, immer weiter zu Xenia aufzuschließen. Tom beobachtete ihn genau, ebenso Veyron und Tamara – wenngleich aus unterschiedlichen Gründen.
    Nach einer Weile war Dimitri auf gleicher Höhe mit Xenia. Sie vertrieb ihn nicht, warf ihm nur einen kurzen Blick zu und tat so, als wäre er gar nicht da. Bis er ihr plötzlich seine linke Hand hinhielt. Drei knallrote Bonbons lagen auf der Handfläche. Sie starrte ihn verwundert an. Dimitri zuckte mit den Schultern.
    »Unterzucker«, erklärte er. »Ich hab immer was Süßes in der Tasche, mehr als ich brauche. Nimm ruhig was, ist schon nicht giftig. Und deine Laune kann es brauchen.«
    Xenia schnappte sich ein einzelnes Bonbon, schenkte ihm ein dankbares Lächeln und machte sich daran, das Papier abzuwickeln. Es knisterte laut inmitten der Stille des gewaltigen Waldes. Dimitri grinste frech. Tom bemerkte, wie Xenia ein wenig rot im Gesicht wurde. Veyron lächelte listig, Tamara dagegen beobachtete das alles mit Argwohn.
    »Xenia, du fällst zu weit zurück! Illianovos, komm her! Ich will dich nicht erschießen müssen!« beendete sie den Versuch des jungen Bloggers mit ihrer Kameradin Freundschaft zu schließen.
     
    Ungefähr mittags erreichten sie den Gipfel der Anhöhe. Nun mussten sie wieder bergab, hinunter in ein schmales Tal, durch das ein kleiner Fluss seinen Weg zog. Der Abstieg war der bislang einfachste Teil ihres Marsches ins Nirgendwo. Der Wald endete urplötzlich, auf dem ganzen Abhang gab es nicht einen Baum oder Strauch, der ihnen weiter den Weg versperrte. Das Gebüsch unten am Fluss bestand ebenfalls nur aus einigen großen Büscheln Binsengras und Schilf. Die Sonne brannte heiß vom Himmel. Es schien in dieser Gegend schon lange nicht mehr geregnet zu haben. Der Fluss maß einen sehr niedrigen Stand, war an seiner tiefsten Stelle nur hüfthoch. Sein sandiges Bett ließ sich leicht durchqueren, überall ragten große Buckel aus Sand und Kies aus dem Wasser. Auf einer der Kiesbänke machte die Gruppe Halt. Alec wollte ihre Wasservorräte neu auffüllen und sogar den Geiseln gewährte er die Gnade, etwas von dem angenehm kühlen Flusswasser zu trinken. Dimitri schlug vor, dass sie ein paar Forellen fischen könnten – worauf er von Said angeschrien wurde, dass sie hier auf keinem Angelausflug wären. Damit endete auch schon wieder jegliche Kommunikation.
    Die Pause blieb zum Glück kurz, denn Tom fand sie sehr bedrückend. Veyron und er wechselten Harrys Verbände. Veyron roch an der Wunde, tastete sie vorsichtig ab.
    »Heiß«, murmelte er leise und schnüffelte noch mal. »Schwitzig, aber nicht faul.«
    Tom war erleichtert. Wenn die Wunde zu faulen begann, würde Wittersdraught sein Bein verlieren und sehr wahrscheinlich danach nicht mehr lange unter ihnen weilen. Entzündungen und Fieber plagten ihn bereits, Tom machte sich wirkliche Sorgen um ihn. Der arme Harry blieb aber nicht der Einzige, dessen Beschwerden sich verschlimmerten: Carlos brach auf der Kiesbank in die Knie. Vor aller Augen spuckte er einen dicken, blutigen Knödel aus, der vom Flusswasser zum Glück sofort aufgelöst und fortgewaschen wurde. Sein Atem röchelte fürchterlich, sein Gesicht war aschfahl geworden. Der riesige Claude gab ihm reichlich zu trinken und übernahm auch sein Gepäck. Lediglich seine Waffe wollte der schwer angeschlagene Terrorist nicht hergeben.
    Said klagte über starke Kopfschmerzen und Alec presste seine gebrochene, dick angeschwollene Hand in bester Napoleon-Manier an den Bauch.
    Richtiges Mitleid wollte Tom mit ihnen aber nicht empfinden, lediglich der erbarmungswürdige Zustand von Carlos rang ihm ein wenig Sympathie ab. Er fand die Vorstellung grausam auf solche Weise zu sterben: Langsam und qualvoll, mit laufend zunehmender Schwäche und voller Schmerzen, die nicht einmal nachließen.
     
    Dimitri nutzte die kurze Pause um sich in seiner sorglosen Art die Schuhe auszuziehen und die Füße ins kalte Wasser zu strecken. Tamara und Alec waren damit beschäftigt, den weiteren Weg zu planen, während sich Claude um Carlos kümmerte und Said ließ Nagamoto nicht eine Sekunde aus den Augen,

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