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Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Titel: Veyron Swift und das Juwel des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobi Fischer
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Erste-Hilfe-Koffer und überließ ihn Jessica und Veyron. Die beiden wechselten still Wittersdraughts Verbände. Nagamoto spazierte im Lager auf und ab, von Claude mit Argusaugen beobachtet. Nagamoto bückte sich und untersuchte den Boden. Veyron schaute ihm dabei interessiert zu. Jessica entging das nicht.
    »Glauben Sie, er will abhauen?«
    Veyron hob die Augenbrauen und dachte einen Moment über diese Möglichkeit nach.
    »Nein. Sehen Sie, wie konzentriert er den Boden anstarrt? Er sucht nach bestimmten Spuren, aber er wird nichts finden. Ich habe bereits alles genauestens untersucht«, erwiderte er gelassen und konzentrierte sich weiter auf die Verbände. Jessica drängte sich ihm wieder ins Bild. Er verstand nicht, was sie eigentlich von ihm wollte. Ehrlich gesagt störte sie im Augenblick ganz gehörig.
    »Sie untersuchen wohl alles sehr genau, was? Mir ist Ihr Blick gestern nicht entgangen, als wir uns das erste Mal begegnet sind. Vielleicht sollten wir enger zusammenarbeiten«, meinte sie mit einem leicht verschmitzten Lächeln. Veyron schenkte ihr einen skeptischen Blick.
    »Ich fürchte, Sie haben meine Absichten missverstanden, Miss Reed. Ich habe Sie lediglich nach Verletzungen untersucht, Ihre Reize sind für mich uninteressant. Überhaupt gehe ich Beziehungen generell aus dem Weg. Sie beeinträchtigen die Fähigkeit des freien Denkens«, erklärte er.
    Jessica blickte ihn für einen Moment verdutzt an. Sie lachte amüsiert, leise genug, damit es den Terroristen nicht auffiel.
    »Wow, das ist das erste Mal, dass mir jemand einen Korb gibt – und was für einen! Sie gefallen mir, Mr. Swift«, ließ sie ihn wissen, aber Veyron ignorierte sie. Seine Blicke schossen von links nach rechts, von einer Person zur anderen. Schließlich blieben sie an Fizzler hängen. Der saß am Boden und unterhielt sich flüsternd mit einem Unsichtbaren.
    »Seit wann tut er das? Hat er schon im Flugzeug Selbstgespräche geführt?« fragte Veyron. Jessica warf einen verächtlichen Blick auf den Punkrocker.
    »Ist mir doch egal, was mit dem Blödmann ist! Haben Sie im Moment keine anderen Sorgen? Sie wissen sicher, was ich damit meine.«
    »Natürlich weiß ich das. Nun, die Terroristen sind zwar gegenwärtig ein Problem, das sich jedoch mit der Zeit mehr oder weniger allein lösen wird. Alec hat vier Leute verloren, er selbst leidet an einer gebrochenen Hand. Carlos hat Splitter in der Lunge. Die anderen sind verunsichert und noch immer von den Ereignissen geschockt. Wir haben sowieso mehr Glück als Verstand. Diese Bande verhält sich im Moment sehr unprofessionell. Wären die zu Einhundertprozent bei der Sache, könnten wir gar nicht miteinander reden. Ich rate Ihnen, Ihre Furcht zu verdrängen und sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Entschuldigen Sie mich, aber ich muss ein paar Theorien durchdenken. Bleiben Sie wachsam, behalten Sie die Terroristen im Auge; und Fizzler, vor allem Fizzler. Das hilft uns jetzt am meisten.«
    Jessica stand auf, bedachte Veyron mit einem säuerlichen Blick. Sie war es nicht gewohnt, dass ihr jemand auf so rüde Art und Weise Kommandos gab. Sie fragte sich, was dieser Swift wohl für ein Mensch war und wie sie ihn für sich einnehmen konnte. Im Moment schien er der Einzige mit einem Plan zu sein.
     
    Tom spazierte munterseelenallein durch den Wald. Er berührte die feuchten Blätter der vielen Farne und rieb sich das Wasser zwischen den Händen. Links und rechts standen dicke Bäume mit weicher Rinde. Er legte die Hände auf einen, stellte fest, dass die Rinde ganz warm war. Dann ging er fasziniert weiter, zum nächsten Baum. Die Nebelschicht war nicht sonderlich hoch, vielleicht fünf Meter, darüber ragten die Kronen in einen freien, blauen Himmel. Sein Toilettengang war kurz gewesen und jetzt verspürte er überhaupt keine Lust, wieder zum Lager zurückzukehren. Sollten sie ihn doch suchen, wenn ihnen danach war. Ihn interessierte dieser sonderbare Wald viel mehr. Er bestaunte die Schönheit der Natur, die sich ihm darbot.
    »Psst!« machte es plötzlich ganz in seiner Nähe.
    Tom wirbelte herum. Er hörte die Stimme genau, war aber nicht sicher aus welcher Richtung. Er drehte sich im Kreis, konnte aber niemanden sehen. Keiner der Terroristen, kein Veyron und auch keine Jessica. Hier war niemand. Sicherlich bildete er sich das nur ein. Verunsichert ging er weiter. Vielleicht sollte er doch lieber wieder zurückkehren? Was war, wenn Flammenschwert-Joe ihm hier auflauerte? Auf einmal

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