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Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Titel: Veyron Swift und das Juwel des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobi Fischer
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Schlittenfahrt nicht lange. Ein großer Wurzelstock brachte die Bahre abrupt zum Halt und warf alle drei ab. Sie landeten im Schlamm. Wittersdraught schrie und tobte wie ein Berserker. Er brüllte Fizzler an, der benommen auf seinem verletzten Bein lag. Mit einer Kraft, die Tom dem Verletzten gar nicht zugetraut hätte, packte er den dünnen Punk und warf ihn meterweit fort.
    »Du armseliger Irrer! Ich bring dich um! Ich bring dich um!« tobte Wittersdraught, das Gesicht zu einer Fratze des puren Hasses verzerrt. Doch schon lehnte er sich wieder zurück, schrie vor Schmerz und begann zu heulen. Tom machte sich hastig von der Trage los. Es ärgerte ihn, dass sich niemand um ihn kümmerte. Seine Schienbeine waren aufgeschlagen, Blut lief in seine Socken. Er sah, wie Fizzler auf die Knie fiel und am ganzen Körper zitterte – vor Angst, nicht vor Kälte.
    »Hey, Mann, tut mir leid, tut mir wirklich leid. Bitte, bitte, bitte. Es tut mir so leid. Ich wollte das nicht. Es war ein Unfall, Sie haben es doch auch gesehen, oder? Es war ganz sicher ein Unfall«, jammerte er, doch Wittersdraught hörte gar nicht zu. Er wälzte sich vor Schmerz auf dem Boden. Fizzler krümmte sich zusammen, begann zu weinen und bat weiterhin pausenlos um Verzeihung. Tom hatte in seinem ganzen Leben noch keine zwei so erbarmungswürdigen Menschen gesehen. Er stand auf, stapfte zu Fizzler und wollte ihn beruhigen. Doch kaum berührte er den Punk an der Schulter, sprang dieser wie von einer Hornisse gestochen auf und schrie voller Panik. Er wirbelte zu Tom herum und erkannte sein Gegenüber erst nach einem Moment.
    »Verpiss dich, Hosenscheißer«, fauchte er und schubste Tom grob in den Schlamm. Plötzlich war Tamara da, packte Fizzler am Kragen und schleuderte ihn gegen den nächsten Baum. Zitternd klammerte er sich an den Stamm, wagte es nicht, ihr noch einmal in die Augen zu blicken. Tamara wandte sich an Tom und reichte ihm eine Hand.
    »Alles okay?« fragte sie ihn, als er hochkam. Er nickte nur, völlig entgeistert über das Durchdrehen Fizzlers. Veyron kam auch endlich angelaufen. Er nahm Tom an den Schultern. Ihm folgten Xenia und Dimitri, fluchend über die Ungeschicklichkeit Wittersdraughts (als könnte der arme Kerl überhaupt etwas dafür). Vorsichtig legten sie ihn wieder auf die Trage. Der Rest der Truppe kam angestapft. Alec kochte vor Zorn.
    »Wenn Sie nicht wollen, dass Reed oder der Junge die Bare schleppen müssen, passen Sie besser auf!« herrschte er Nagamoto an. Dieser sagte nichts, nahm die Kritik still hin. Er hob die Trage auf und machte sich wieder an den Aufstieg. Tom fand diesen Gleichmut und diese enorme Kraft bemerkenswert; aber zeugte das nicht auch von der übernatürlichen Energie, die in Nagamoto steckte? Er fragte sich, wie lange er sich diese Behandlung noch gefallen ließ – oder hatte er gar schon einen Plan zu ihrer aller Vernichtung?
    Ganz bestimmt , war Tom überzeugt. Dieser Kerl ist ein kaltblütiger Killer, bloß das weiß dieser Idiot Alec nur noch nicht.
    Alec schaute die anderen an, die nur tatenlos herumstanden.
    »Los, weiter!« fauchte er und stapfte wutentbrannt voran. Der Marsch nahm wieder seine Formation auf, alle machten sich an den zweiten Aufstiegsversuch. Um Toms blutige Schrammen kümmerte sich niemand.
    Veyron reichte ihm plötzlich ein Taschenmesser; ganz heimlich und wegen des starken Regens sicher verborgen vor den Augen Tamaras, die immer noch hinter ihnen ging. Tom sah ihn fragend an. Veyron nickte nach vorne zu Carlos, der sich keuchend durch den Schlamm kämpfte.
    »Hab es ihm auf der Kiesbank abgenommen«, flüsterte er. Tom konnte es nicht fassen. Sein Pate spielte ein totgefährliches Spiel, die Ergebnisse waren jedoch beeindruckend. Er fragte sich, wie dieses Spiel am Ende wohl ausging. Konnten sie hier wirklich gewinnen?
     
    Rechtzeitig bis Sonnenuntergang ließ der Regen nach und hörte schließlich auch ganz auf. Das Unwetter war weitergezogen. Mit ihren Kräften am Ende, erreichte die Gruppe den Gipfel des Hügels. Dahinter lag ein nur ganz leicht abfallendes Tal, das sich bis zum Ende des sichtbaren Bereichs erstreckte und von dort direkt in den Fuß des ersten riesigen Bergs überzugehen schien. Doch der war noch viele Kilometer entfernt. Es war bereits zu dunkel, um genauere Details zu erkennen. Alec suchte sich einen flachen, wenig bewachsenen Fleck unter mehreren Baumriesen für das Nachtlager.
    »Macht ein kleines Feuer und setzt euch drum herum. Ich will hier kein

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